IIHF quarterfinals preview DE

Am Donnerstag geht es bei der IIHF Weltmeisterschaft 2024 in Tschechien mit dem Viertelfinale in die heiße Phase. Um 16:20 Uhr spielt in Prag Kanada gegen die Slowakei, in Ostrava kommt es zeitgleich zum Duell zwischen der Schweiz und Deutschland. Am Abend folgt um 20:20 Uhr in Prag die Partie zwischen den USA und Tschechien, während es in Ostrava zum nordischen Derby zwischen Schweden und Finnland kommt.

Schweiz – Deutschland

Die Begegnung zwischen Deutschland und der Schweiz verspricht viel Spannung und Emotion. Die beiden Teams trafen in jeder der drei vergangenen Weltmeisterschaften aufeinander, das deutlichste Ergebnis war nur ein 3:1 für Deutschland im Viertelfinale der WM 2023. 2022 gewann die Schweiz das Gruppenspiel mit 4:3 nach Penaltyschießen, 2021 ging das Viertelfinal-Duell mit 3:2 nach Penaltyschießen an Deutschland.

„Der Eishockey-Gott will es anscheinend so, dass wir im WM-Viertelfinale wieder auf die Schweizer treffen“, erklärt DEB-Kapitän Moritz Müller. „Uns war es im Vorfeld egal, gegen wen wir spielen. Wir haben uns einfach auf das Viertelfinale gefreut. Jetzt heißt der Gegner eben Schweiz. Die Ergebnisse dieser Begegnungen kennen wir alle. Aber es ist ein neues Jahr, es sind andere Mannschaften, die dieses Mal aufeinandertreffen. Deshalb wird eine neue Geschichte geschrieben."

CGY@LAK: Fiala erzielt im Powerplay das 1:0

Die Bilanz der jüngeren Vergangenheit spricht knapp für Deutschland, auf dem Papier sind aber die Schweizer die Favoriten. Sie verloren in der Vorrunde nur gegen Kanada und gewannen ihre restlichen sechs Spiele. Sie hatten mit zwölf Gegentoren die beste Abwehr der Gruppe A und mit 29 Toren die zweitbeste Offensive. Die Mannschaft ist gespickt mit Stars aus der NHL. Roman Josi, Kevin Fiala, Nico Hischier, Jonas Siegenthaler, Nino Niederreiter, Philipp Kurashev und Akira Schmid sind alle mit von der Partie. Beide Mannschaften täten gut daran, Strafen zu vermeiden, denn Deutschland hat mit 35,29 Prozent das beste Powerplay des Turniers, die Schweiz folgt mit 32,26 Prozent nur knapp dahinter auf Platz zwei.

Im deutschen Kader stehen mit Lukas Reichel, JJ Peterka, Nico Sturm und Philipp Grubauer vier NHL-Spieler. Aber auch auf Leo Pföderl und Yasin Ehliz ist zu achten, sie führen das Team gemeinsam mit Peterka mit neun Punkten an. Marc Michaelis und Wojciech Stachowiak folgen mit je acht Punkten. Deutschland hatte im zweiten und dritten Spiel des Turniers eine Schwächephase und verlor jeweils mit 1:6 gegen die USA und Schweden, gewann sonst aber alle Spiele und landete auf dem dritten Platz der Gruppe B. Die Stärke der Mannschaft liegt eindeutig in der Offensive, nur Schweden und die USA konnten die 34 Tore Deutschlands in der Vorrunde überbieten. Mit einer Erfolgsquote von 16,59 Prozent haben die Deutschen mit Abstand die beste Chancenverwertung der WM, doch auch die 13,81 Prozent der Schweiz auf Platz vier können sich sehen lassen.

Kanada – Slowakei

Kanada ist gegen die Slowakei der klare Favorit. Die Nordamerikaner stehen auf Platz eins der Weltrangliste und sicherten sich ungeschlagen den Spitzenplatz der Gruppe A. Unverwundbar ist die Mannschaft aber nicht. Gegen Tschechien und Österreich mussten die Kanadier in die Verlängerung gehen und auch die restlichen Ergebnisse waren nicht so klar wie erwartet. Die Slowakei hatte in der Vorrunde Höhen und Tiefen. Die Auftaktniederlage gegen Deutschland und das 2:3 nach Penaltyschießen gegen Lettland waren enttäuschend, der 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen die USA jedoch eine positive
Überraschung, die den vierten Platz ermöglichte.

Die Kanadier hatten ein Torverhältnis von 32:18 und damit den besten Angriff ihrer Gruppe. Dylan Cozens ist mit zehn Punkten (8 Tore, 2 Assists) ihr Topscorer und gefährlichster Torschütze, aber auch die acht Punkte (1 Tor, 7 Assists) von John Tavares und die sechs Zähler (5 Tore, 1 Assist) von Connor Bedard sind nicht zu verachten.

Die Slowakei erzielte 26 Tore und ließ 23 Gegentore zu. Der Angriff dreht sich um Libor Hudacek, Martin Pospisil und Juraj Slafkovsky. Aus der Abwehr heraus unterstützte Simon Nemec die Offensive tatkräftig mit sechs Punkten (1 Tor, 5 Assists). Der wichtigste Mann wird bei der Slowakei aber zwischen den Pfosten zu finden sein. Samuel Hlavaj hat mit 93,94 Prozent die beste Fangquote aller Torhüter, die wenigstens die Hälfte der Spiele bestritten und wird gegen Kanada ein Schlüsselspieler sein.

USA – Tschechien

Die tschechischen Gastgeber fordern die USA zum Tanz. Die US-Amerikaner patzten zwar bei der Niederlage nach Verlängerung gegen die Slowakei, spielten ansonsten aber ein starkes Turnier. Die Tschechen unterlagen gegen die Schweiz erst mit 1:2 nach Penaltyschießen und gegen Kanada nur mit 3:4 nach Verlängerung.

Die USA sind respekteinflößende Gegner, immerhin stellen sie mit 37 Treffern die beste Offensive des Turniers. Matt Boldy ist mit 14 Punkten (6 Tore, 8 Assists) der Topscorer der Vorrunde, Brady Tkachuk liegt mit 13 Punkten (7 Tore, 6 Assists) auf dem zweiten Platz, Johnny Gaudreau mit elf Zählern (3 Tore, 8 Assists) auf Rang drei. Die Amerikaner blieben in Unterzahl bisher perfekt und haben mit 30,43 Prozent das drittbeste Powerplay.

Die Tschechen hatten in der Vorrunde ein Torverhältnis von 26:14 und befanden sich statistisch im Mittelmaß. Die Partien gegen Kanada und die Schweiz zeigten aber, dass sie gegen Spitzenteams unangenehme Gegner sein können. Im Tor steht mit Lukas Dostal und Petr Mrazek ein verlässliches Duo, vorne geht Kapitän Roman Cervenka mit zehn Punkten (3 Tore, 7 Assists) mit gutem Beispiel voran.

Schweden - Finnland

Die beiden Eishockeynationen aus dem hohen Norden lieferten sich bereits viele sehenswerte Duelle. Unterhaltungswert und hohes Niveau sind garantiert, immerhin ist Finnland der amtierende Weltmeister und die Nummer zwei der Weltrangliste, während die Schweden mit einer perfekten Bilanz das Team der Vorrunde waren. Die Finnen mussten hingegen bis zum letzten Spieltag um den Einzug ins Viertelfinale bangen und hätten ihren Platz beinahe an Österreich verloren.

Schweden spielt bisher ein überragendes Turnier. Sie stellen mit 35 Toren die zweitbeste Offensive und mit neun Gegentoren die beste Abwehr. Die Torhüter Filip Gustavsson und Samuel Ersson leisten mit 93,02 und 92,5 Prozent Fangquote hervorragende Arbeit, das Team ist größtenteils mit NHL-Spielern besetzt. Besonders an der blauen Linie ist der Kader mit Verteidigern wie Erik Karlsson, Victor Hedman, Jonas Brodin und Rasmus Dahlin kaum zu übertreffen.

Finnland hatte in der Vorrunde seine Probleme, dazu zählt der Angriff. Die 21 Tore der Finnen sind der schlechteste Wert aller Viertelfinalteilnehmer. Sie gehen als Underdogs in diese Partie und müssen auf starke Leistungen ihrer Torhüter Emil Larmi und Harri Sateri hoffen. Im Angriff stellt Oliver Kapanen mit sechs Toren die größte Gefahr dar.

PIT@PHI: Karlsson mit einem Treffer durch den Verkehr

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