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Die Ausgangssituation für die Florida Panthers könnte kaum besser sein. Mit zwei Siegen im Gepäck reisen sie nach Edmonton, wo am Donnerstag Spiel 3 des Stanley Cup Finale stattfinden wird (8 p.m. EDT; Freitag, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, MySports, NHL.tv). Der Blick in die Vergangenheit verrät: Die Mannschaften, die im Stanley Cup Finale mit 2:0 führten, haben in 90,7 Prozent der Fälle den Cup gewonnen. Das bedeutet allerdings auch: In 9,3 Prozent aller Fälle wurde der Vorsprung noch hergeschenkt.

Der Center Eetu Luostarinen, der im ersten Spiel gegen die Oilers selber ein Tor erzielte, möchte den Zwischenstand daher nicht überbewerten. „Ich bin aufgrund unseres bisherigen Spiels sehr zuversichtlich. Wir befinden uns in einer guten Situation. Aber wir wissen, dass noch viel Arbeit auf uns wartet und dass es schwierig sein wird, dort vor deren Heimpublikum zu spielen“, sagt er.

Panthers gewannen bislang sechs von acht Auswärtsspielen

Dass Spiel 3 und Spiel 4 nun in Edmonton stattfinden, muss nicht unbedingt von Nachteil sein. In den laufenden Playoffs bestritten die Panthers acht Auswärtsspiele und konnten sechs davon gewinnen. In der zweiten Playoff-Runde gegen die Boston Bruins gewannen die Panthers sogar alle drei Auswärtsspiele. „Wir waren bislang bei den Auswärtsspielen sehr gut, sowohl in der regulären Saison wie auch in den Playoffs. Wir machen einfach unser Ding“, sagt Luostarinen.

Dazu gehöre auch, nicht den Fokus zu verlieren, wenn die Emotionen auf dem Eis hochkochen. „Ich denke, wir müssen uns aus solchen Dingen raushalten und einfach unser Ding durchziehen. Wir dürfen uns nicht zu Dummheiten hinreißen lassen und müssen einfach weiter diszipliniert sein.“

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Für Trainer Paul Maurice ist es irrelevant, auf wessen Eis eine Partie ausgetragen wird. „Ich persönlich habe nicht das Gefühl, dass es überhaupt eine Rolle spielt, ob man ein Heim- oder Auswärtsspiel bestreitet“, lautet seine persönliche Meinung. Beide Teams hätten viele erfahrene Spieler im Kader, die sich von dem Drumherum nicht beeinflussen lassen würden, erklärt der Trainer. Mehr noch: „Manchmal hat man in den Playoffs sogar das Gefühl, dass man auswärts einen kleinen Vorteil hat. Das Spiel fühlt sich einfacher an, man hat weniger Druck oder was auch immer. Man spielt weniger kreativ, aber dafür umso schneller und fühlt sich gut.“

Noch zwei Siege zum Stanley Cup, doch Panthers denken nur an Spiel 3

Sollten die Panthers beide Auswärtsspiele gewinnen, wären sie bei der Rückreise nach Florida bereits der neue Stanley Cup Champion. Wie fühlt es sich an, wenn nur noch zwei Siege zum Titel fehlen? Lässt sich so etwas ausblenden?

„Es ist unmöglich, das nicht in deinem Kopf zu haben“, gibt der Flügelstürmer Kyle Okposo zu. „Aber wenn du zur Arena fährst oder dich auf das Spiel vorbereitest, dann weißt du, dass nur das nächste Spiel zählt. Das nächste Spiel ist immer das Wichtigste. Deshalb konzentrieren wir uns voll auf das dritte Spiel. Natürlich kann man über die Gesamtsituation nachdenken, wenn man das unbedingt möchte. Aber wenn das Spiel losgeht, hat man das nicht mehr im Kopf. Dann geht es nur noch um die nächste Shift und das nächste Drittel.“

Luostarinen hat eine ähnliche Herangehensweise: „Wir dürfen nicht zu weit denken, sondern müssen einfach im Moment bleiben und an das nächste Spiel denken.“

Vorschau: EDM-FLA Spiel 3

Starke Verteidigung, überragender Torwart

Die Panthers haben es bislang gut hinbekommen, die starke Offensive der Oilers zu stoppen. Lediglich ein Tor gelang den Kanadiern in den ersten beiden Partien. Connor McDavid war daran mit einem Assist beteiligt, der deutsche Leon Draisaitl hingegen wartet noch auf seinen ersten Punkt in der Finalserie. „Wir verteidigen offensichtlich sehr gut“, sagt Okposo. „Ich glaube nicht, dass es viele Spieler in dieser Liga gibt, die sich gegen die 97 (Trikotnummer von McDavid, Anm.d.Red.) durchsetzen können. Das liegt daran, dass wir als Kollektiv verteidigen.“

Ein Grund dafür ist auch Torwart Sergei Bobrovsky, der kaum überwindbar zu sein scheint. Vor allem in Spiel 1 brachte er die Oilers mit 32 Saves regelrecht zur Verzweiflung. „Er spielt schon die gesamte Saison unglaublich“, sagt der Center Kevin Stenlund. „Er ist da, wenn wir ihn brauchen. Wir haben viel Selbstvertrauen und können unser Spiel spielen, weil wir wissen, dass er hinter uns steht.“ Okposo ergänzt: „Es ist phänomenal, ihm jeden Tag bei der Arbeit zuzusehen – wie er all diese Saves macht und sich immer in der richtigen Position befindet. Das ist alles kein Zufall, sondern liegt daran, wie gut er sich vorbereitet.“

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