So groß die Freude im Lager Edmontons über das gedrehte Spiel auch war, so groß war die Enttäuschung auf der Gegenseite, den zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand im finalen Spielabschnitt noch verspielt zu haben. "Wir hatten vielleicht ein paar schlechte Phasen, aber ich kann mich nicht an eine so kurze Phase mit gleich vier Gegentoren erinnern. Also waren wir heute Abend furchtbar", beklagte Rangers Coach Gerard Gallant, nachdem die Oilers alle ihre vier Treffer nach der 45. Minute erzielt hatten. "Das ist so nicht akzeptabel."
Bouchard eröffnete das Comeback der Oilers mit einem Tor am Ende eines Powerplays nach 4:39 Minuten im dritten Drittel und verkürzte die Führung der Rangers auf 1:3. "Ich wusste irgendwie, dass wir als Team Tore schießen würden", erklärte Bouchard. "Wir hatten auch schon vorher unsere Chancen, konnten aber leider eben noch kein Tor erzielt. Zum Glück haben wir dann einen reingekriegt. Sobald das Eine reinging, ging alles rein", freute sich der Torschütze. Bouchard war es dann auch, der in der 48. Minute mit einem One-Timer das 2:3 für die Gäste markierte.
"Das wollen wir definitiv nicht zu oft machen, aber es zeigt einfach, dass wir die Kraft dazu haben", freute sich Bouchard. "Wir haben eine Mannschaft, die auch dranbleibt, wenn wir mit drei zu null zurückliegen. Für uns spielt es keine große Rolle, ob wir mit einem oder drei Toren im Hintertreffen sind. Wir haben das Team für ein Comeback."
"Evan Bouchard hat in diesem Jahr schon eine Menge Chancen gehabt. Es ist nicht nach seinem Geschmack gelaufen, aber die Tore, die heute gefallen sind, waren klasse Tore", lobte Oilers-Trainer Jay Woodcroft. "Man merkt oft gar nicht, wie viel Offensivkraft von ihm ausgeht, sei es ein guter erster Pass oder ein Schuss von der blauen Linie. Er hatte Probleme mit geblockten Schüssen, aber in diesem Drittel hat er einen Weg gefunden, sie ins Netz zu bringen. Ohne seinen Einsatz können wir das Spiel nicht gewinnen."
Holloway gelang nach 10:21 Minuten der 3:3-Ausgleich, indem er Rangers-Goalie Igor Shesterkin mit einem Schuss vom linken Bullykreis schlug und damit sein erstes NHL-Tor in seinem 17. Einsatz markieren konnte. "Das ist schon etwas Besonderes", sagte Holloway. "Ein cooler Moment. Definitiv ein Tor, an das ich mich immer erinnern werde."
"Das ist ein unglaublicher Moment für ihn", befand auch Draisaitl im Hinblick auf die Tor-Premiere seines Mitspielers. "Er ist offensichtlich ein Junge, der extrem hart an seinem Spiel arbeitet. Er will jeden Tag besser werden. Es ist toll, so einen Teamkameraden zu sehen, der die richtige Einstellung hat. Er will besser werden. Er will hier sein, und es ist wichtig, den ersten Schritt zu tun. Ich glaube, wir sind genauso aufgeregt wie er, aber ich habe ihm gerade auch gesagt, dass eine einmalige Erfahrung noch keine Karriere ausmacht."