DELGame112

Willkommen bei Outside the NHL. Während der Saison 2018/19 wird euch NHL.com/de jeden Samstag mit Einblicken und Stories über die Eishockey-Welt außerhalb der NHL versorgen. In dieser Ausgabe geht es um das DEL Winter Game zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG.

Die Düsseldorfer EG hat das DEL Winter Game 2019 für sich entschieden. Im Rheinenergiestadion setzte sie sich mit 3:2 nach Verlängerung gegen die Kölner Haie durch und festigte ihren dritten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey Liga.
John Henrion besorgte in der Verlängerung die Entscheidung und Philip Gogulla erzielte zwei Tore für die DEG, die nach dem 3:2 beim Winter Game 2015 in der EspritArena ein zweites Mal unter freiem Himmel gegen ihren Lokalrivalen gewinnen konnte.
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Bei Nieselregen erwischte Düsseldorf einen Start nach Maß. Es war noch keine Minute vor der beeindruckenden Kulisse von knapp 50.000 Zuschauern gespielt, da schoss Gogulla die DEG in Front. 46 Sekunden nach dem obligatorisch von Lukas Podolski durchgeführten Eröffnungsbully, schockte der Ex-Kölner die Haie-Fans mit einem Blitzstart.
Gogulla stahl sich an der sprichwörtlich noch im Kabinentrakt schlafenden Kölner Abwehr vorbei in die Gefahrenzone. Dort verwertete er einen Abpraller indem er den Puck aus kürzester Distanz mit der Rückhand über die Schoner von Kölns Torsteher Gustaf Wesslau zur frühen Gästeführung lupfte.
"Wir hatten den denkbar schlechtesten Start", erklärte Kölns Kapitän Moritz Müller. "Im ersten Wechsel den Gegentreffer zu kriegen. Für Düsseldorf war das der Dosenöffner."
In der Folgezeit schenkten sich beide Teams nichts. Die Haie freundeten sich immer mehr mit den ungewohnten Verhältnissen an, schafften es im ersten Durchgang jedoch nicht, die kompakt stehende Düsseldorfer Defensive zu gefährden. Die DEG verteidigte geschickt und setzte vorne Nadelstiche.
"Am Anfang war es schwierig mit dem Wetter, aber es wurde immer besser", erklärte der Siegtorschütze Henrion.
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Wegen einer Konfetti-Panne konnte der zweite Spielabschnitt erst einige Minuten verspätet starten. Die roten und weißen Papierschnipsel der Pausen-Choreographie wehten auf die Spielfläche und mussten von einer extra Zamboni-Schicht vom kühlen Nass gekratzt werden.
Das Mitteldrittel war kaum angepfiffen, da zog Kölns Stürmer Colby Genoway eine unnötige Strafzeit wegen Haltens. Erst kurz vor Ablauf des Powerplays fand Düsseldorf in die Formation und Carl Ridderwall kam im Slot zu einer Großchance. Wesslau rettete jedoch in größter Not gegen den Schweden und half den Haien, die erste Unterzahlsituation des Spiels unbeschadet zu überstehen.
Wenige Sekunden später hatte die DEG die Chance bei einem 3-auf-1-Sturmlauf, doch Lukas Laub verpasste die Erhöhung, weil ihm der Puck nach einem Zuspiel von Manuel Strodel über die Kelle sprang.
In der 27. Spielminute bekam Alexander Oblinger die Möglichkeit zum Ausgleich, der Schuss des Haie-Stürmers konnte den sicheren DEG-Schlussmann Matthias Niederberger jedoch nicht überwinden. Auch aus ihrer ersten Powerplay-Gelegenheit konnten die Gastgeber kein Kapital schlagen. Als Alexandre Picard wegen eines unkorrekten Körperangriffs gegen Fabio Pfohl für zwei Minuten in der Kühlbox war, schaffte es Köln nicht, Druck auf die beste Unterzahlreihe der Liga aufzubauen.
Ganz im Gegenteil. Es waren die Gäste, die für die Großchancen sorgten: Alexander Barta setzte in der 33. Minute einen gefährlichen Schuss an die Latte. Obwohl Barta seine Möglichkeit vergab, musste die DEG nicht mehr lange auf den zweiten Treffer des Abends warten. Nach 33:50 gespielten Minuten war es wieder Gogulla, der auf 2:0 für die Gäste stellte. Aus zentraler Position setzte er einen perfekten Schutz an den Innenpfosten, von wo aus das Spielgerät über die Torlinie trudelte.
Dass sie ihren Fans im 222. Rheinischen-Derby noch etwas bieten wollten, bewiesen die Haie vier Minuten nach Wiederanpfiff zum dritten Spielabschnitt. Genoway fälschte einen Schuss von Ryan Jones erfolgreich zum 2:1-Anschlusstreffer ab.
Die Partie war wieder offen und wurde prompt hitziger geführt. Auch begünstigt durch den sich etwas legenden Regen nahm das Spielniveau in den Schlussminuten zu.
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In der 52. Minute konsultierte das Schiedsrichtergespann nach einem Angriff über Laub und Strodel den Videobeweis. Dieser gab den vermeintlichen Treffer für die DEG jedoch nicht. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit wurden die Kölner Fans auf eine Geduldsprobe gespannt: Felix Schütz hatte in der 59. Spielminute den vielumjubelten Ausgleich erzielt. Weil Schütz im Torraum stand, vergewisserten sich die Offiziellen noch beim Videobeweis, ließen den Treffer jedoch zählen.
"Die letzten 20 Minuten waren nicht das, was wir uns vorgestellt haben", sagte der zweifache Torschütze Gogulla. "Köln ist sehr gut aus der Kabine gekommen aber alles in allem können wir zufrieden sein."
Somit musste die Entscheidung in der Overtime fallen. Diese besorgte Henrion indem er einen platzierten Handgelenkschuss in den rechten Torwinkel knallte.
"Es ist ein ganz besonderer Treffer für mich", sagte der überglückliche DEG-Stürmer. "Es ist ein wirklich besonderes Spiel und es ist riesig, dass wir es in Overtime gewonnen haben."