MIN@TBL: Zuccarello aus dem Handgelenk vom Slot

Die Minnesota Wild finden nach einem schwachen Saisonstart immer besser zu ihrer Form. Mit dem fünften Sieg in Serie untermauert das Team von Trainer Bruce Boudreau am Donnerstag die neu gewachsenen Playoff-Hoffnungen.

Gegen die Tampa Bay Lightning lies sich Minnesota nicht von einem Gegentor in der zweiten Spielminute verunsichern. Auch den Ausgleichstreffer zum 4:4 konterte das Team im Schlussdrittel nur acht Sekunden später zum 5:4-Sieg und zeigte das in den vergangenen Partien erworbene Selbstvertrauen.
Der Sieg gegen Tampa Bay verlängerte nicht nur die Siegesserie, sondern auch die mittlerweile elf Partien, in denen die Wild hintereinander punkten konnten (8-0-3). Seit dem 14. November verlies Minnesota die Eisfläche immer mit mindestens einem Punkt.
In diesem Zeitraum kletterten die Wild vom geteilten letzten Rang in der Conference auf den zweiten Wildcard-Platz. Bis zum 14. November konnte Minnesota lediglich sieben Partien gewinnen. Die 7-11-1 Bilanz lies die Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Schlussrunde schmelzen. 15 Punkte und ein Torverhältnis von 50 zu 65 waren der drittschlechteste Wert der Liga. Offensive und Defensive rangierten in den Statistiken auf dem siebtletzten Platz. Eine verehrende Spielzeit schien sich nach der 1:3-Niederlage gegen die Los Angeles Kings am 12. November abzuzeichnen.

MIN@TBL: Zucker schließt ein klasse Passspiel ab

Zwei Tage nach der herben Niederlage empfingen die Wild mit den Arizona Coyotes eines der Überraschungsteams der Saison. Der Conference-Rivale belegte im Westen den vierten Rang und schien ein übermächtiger Kontrahent zu sein. In einem engen Match konnte Minnesota mit 3:2 siegen. "Du versuchst dir zu sagen, wenn du hart arbeitest und die Dinge richtig angehst, dann wird sich das irgendwann auszahlen", sagte Zach Parise nach der Partie gegen Arizona. "Und zum Glück war es heute so. Das Wichtigste war, dass wir drangeblieben sind und das Spiel gewonnen haben. Das haben wir gerade gebraucht."
Wie wichtig es für Minnesota war dieses Match zu gewinnen zeigt sich nun fast einen Monat später.
Nach elf Spielen mit Punkten und fünf Siegen in Folge kletterten die Wild in der Conference deutlich. Ein Torverhältnis von 40 zu 29 in der Zeit seit dem Sieg gegen Arizona spricht Bände. Mit nun 88 zu 92 Treffern im Saisonverlauf rangiert zumindest die Offensive im Mittelfeld der Liga.
In den vergangenen elf Partien konnte Minnesota in zehn Fällen drei oder mehr Treffer erzielen. Lediglich bei der 2:3-Overtime-Niederlage gegen die New York Rangers am 25. November gelang diese Kunststück nicht.
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Einen großen Anteil an der schlagkräftigen Offensive hat auch der Schweizer Stürmer Kevin Fiala. Mit drei Treffern und sechs Assists in den elf zurückliegenden Partien konnte der St. Galler neun seiner 15 Punkte in dieser Zeitspanne einfahren und sich in der teaminternen Scorer-Liste auf den siebten Rang vorarbeiten.
Allgemein ist die Leistungsdichte im Kader der Wild groß. Sieben Akteure konnten 15 oder mehr Punkte einfahren, weitere sechs liegen derzeit über zehn Zählern.
Die Punkteserie der Wild ist die längste, seit dem im Dezember 2016 aufgestellten Franchise-Rekord. Zwischen dem 2. und 29 Dezember 2016 punktete Minnesota in 13 aufeinanderfolgenden Partien und erreichte eine 12-0-1 Bilanz.
Aktuell gelingt es dem Team die sich bietenden Gelegenheiten effizient zu nutzen. Auch gegen die Lightning war dies der Fall. "Wir machen derzeit einen guten Job darin dran zu bleiben und unsere Chancen zu nutzen, wenn sie sich bieten", fasste Carson Soucy nach dem Sieg zusammen. Tampa Bay "hat eine hochpotente Offensive. Wir wussten, dass sie treffen werden und wir haben uns als Ziel gesetzt immer zu antworten, wenn es so war."
Das beste Beispiel für eine dieser Antworten lieferte Mats Zuccarello, der nur acht Sekunden nach dem 4:4-Ausgleich Tampas den 5:4-Siegtreffer markierte. Der meist als Vorbereiter glänzende Zuccarello entdeckte in der Erfolgsphase der Wild seinen Torriecher und traf bereits dreimal. Sein Reihenkollege Jason Zucker weis das zu schätzen: "Er macht sie im Moment einfach rein. Offensichtlich ist er ein Spielmacher, aber er beweist, dass er auch selbst treffen kann".

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Der Umschwung in Minnesota war nach den schwachen Leistungen zum Saisonstart nicht unbedingt zu erwarten. Für die Wild war es nicht einfach in die Spielzeit zu finden. Vor dem 14. November bestritt das Team nur fünf Heimpartien und musste 13 Mal in der Fremde antreten.
Trainer Bruce Boudreau fand nach dem Match gegen Tampa Bay am Donnerstag die richtigen Worte für die Entwicklung in Minnesota: "Es läuft nicht immer gut. Wenn du gewinnst und alles optimal ist, dann funktioniert es. Sie haben alles gegeben und spielen füreinander. Wenn du das tust, dann geschehen gute Dinge". Der Lohn für die Wild ist die Rückkehr ins Playoff-Rennen.