draisaitl salute

Kölner Haie gegen Edmonton Oilers, DEL gegen NHL oder Vater gegen Sohn. Unabhängig davon, welchen Titel man dieser Partie auch geben möchte, die am Mittwochnachmittag in der Lanxess Arena von Köln im Rahmen der NHL Global Series Challenge 2018 stattgefunden hat, sie war Werbung für den Eishockeysport, wie sie nicht besser hätte sein können.

Die nach Köln angereisten oder dort lebenden Fans taten das Ihrige dazu, dass diese Veranstaltung allen Beteiligten, auf dem und neben dem Eis, stets in Erinnerung bleiben wird. Der Popularität der schnellsten (und für nicht wenige Menschen schönsten) Mannschaftssportart der Welt war dieses Freundschaftsspiel auf jeden Fall dienlich.
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Die Begegnung ging mit 4:3-Toren nach Verlängerung für die Gäste aus dem Westen Kanadas aus, doch wen interessierte nach dem Treffer von Ryan Strome in der Overtime, welche Mannschaft das Spiel gewonnen hat, denn der Sieger war der Eishockeysport insgesamt.
Schon seit Montag regierte in der Domstadt Leon Draisaitl mit seinen Oilers, denen seit dieser Saison auch der Landshuter Tobias Rieder angehört. Die Blicke vieler eishockeybegeisterter Menschen richteten sich nach Köln, wo sie dem Eröffnungsbully nachfieberten.
Was dann passierte, hätte sich kein Regisseur besser ausdenken können: Als die Spieler das Eis betraten, wurden sie mit stehenden Ovationen und ohrenbetäubendem Lärm empfangen. Draisaitl konnte kaum sein Lächeln verdrücken, als sein Name aus tausenden von Kehlen gerufen wurde. Warum auch nicht, denn der gebürtige Kölner in Diensten der Oilers darf stolz darauf sein, welch tolle Eishockey-Fans es in seiner Heimatstadt gibt.

EDM@KLH: Draisaitl bedient Rieder zum ersten Tor

"Das war schon ganz speziell. Klar, ich kenne das schon von den deutschen Fans, dass sie den Nachnamen ziemlich laut rufen, aber das war fantastisch. Es war eine tolle Erfahrung und ich hoffe jeder hat es genossen", beschrieb Draisaitl wie es ihm beim Nennen der Starting Lineup erging.
Doch damit nicht genug: Dass die Oilers ein Tor erzielen würden, war zu erwarten gewesen, doch dass das 1:0 ausgerechnet in Koproduktion der beiden Deutschen fallen würde, davon traute sich niemand zu träumen. Als 'deutschen Frevel' bezeichnete Draisaitl lachend den Treffer von Rieder in der zwölften Spielminute.
"Das war das Beste, was passieren konnte. Den Puck hätte er mir nicht besser auflegen können. Das ganze Drumherum, um dieses Spiel war eine Erfahrung, die Spaß gemacht hat", fügte Rieder hinzu.
Als Torschützen der Oilers auf der Rechnung hätte man eher deren Superstar Connor McDavid gehabt, doch der NHL-Topscorer aus den vergangenen zwei NHL-Spielzeiten beschränkte sich aufs Tore vorbereiten und genoss in vollen Zügen die Atmosphäre.
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"Die Fans waren unglaublich. Die waren das gesamte Spiel über enorm laut. Vor solch einem Publikum zu spielen, bereitet einen richtig Freude", gab der zweifache Art Ross Trophy Gewinner zu und hielt sich mit Lob über die Zuschauer nicht zurück: "Für Leon war das ziemlich cool. Es war schon sehr eindrucksvoll, das mitzubekommen. Die Fans waren heute unglaublich. Dieser Einsatz, den sie für ihr Team einbringen. Stark!"
Strome, der mit seinem Overtime-Treffer für das Ende des Spektakels verantwortlich war, betonte ebenfalls, wie klasse dieses Publikum gewesen sei: "Zu sehen, wie sie ihr Team lieben, war einfach großartig. Sie stehen auf und feuern an. Diese Erfahrung zu machen, war richtig gut."
Das Schlussworte sei Peter Draisaitl, dem Trainer der Kölner Haie vorbehalten: "Aus welchen Gründen auch immer sind die Oilers mein Lieblingsteam in der NHL. Es war ein perfektes Szenario und Leon hat seinen Punkt gemacht."