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Die NHL-Saison 2017/18 steht in den Startlöchern und wird am Mittwoch fast schon traditionell mit dem Bully zum Spiel der beiden kanadischen Traditionsmannschaften Toronto Maple Leafs und Montreal Canadiens um kurz nach 19 Uhr Ortszeit (Do. 1 Uhr MESZ) in der Scotiabank Arena von Toronto eröffnet. Weitere drei Spiele werden an diesem Tag folgen.
NHL.com/de möchte vor der Saison den Blick auf ein paar der deutschsprachigen Spieler werfen, für die die Saison 2018/19 aus verschiedenen Gesichtspunkten interessant werden könnte.

Kommt Tom Kühnhackl zurück?
Die New York Islanders haben den Landshuter am Montag auf die Waiver-Liste gesetzt und werden ihn wohl zunächst ins AHL-Farmteam nach Bridgeport transferieren. Ein neuerlicher Rückschlag für den sympathischen Stürmer und zweimaligen Stanley-Cup-Sieger. "Es ist derzeit die richtige Entscheidung für die Mannschaft, aber es muss sie nicht in zwei Wochen sein. Dinge ändern sich", wird Trainer Barry Trotz von amerikanischen Medien zu dieser Entscheidung zitiert. Kühnhackl, der zuvor bereits von den Pittsburgh Penguins als Restricted Free Agent aussortiert worden war und bei den Islanders für ein Jahr unterschrieb, wird sich ins Zeug legen müssen, um in der NHL wieder aktiv zu sein.
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Wie geht es mit Dennis Seidenberg weiter?
Der deutsche Verteidiger ist weiterhin im Trainingscamp der Islanders vertreten, aber dass er noch einen Vertrag dort erhält, gilt als eher unwahrscheinlich, nachdem mit dem Schweizer Luca Sbisa ein weiterer Verteidiger bereits für ein Jahr fest verpflichtet wurde. In diesem Fall ist von einem Karriereende bis zu einem Wechsel nach Deutschland in die DEL alles möglich. Geduldig zu warten, bis sich irgendwo in der NHL durch Verletzungen eine Möglichkeit ergibt, ist eher die schlechtere Alternative für ihn.

Dennis Seidenberg NYI

Kann Tobias Rieder an alte Zeiten anknüpfen?
Es entsteht der Eindruck, dass der Landshuter seinen Wechsel zu den Edmonton Oilers in die Mannschaft von Leon Draisaitl genießt. Es ist zu hoffen, dass sich das positiv auf seine Leistung auswirken wird, nachdem es in der abgelaufenen Saison inklusive Wechsel von seinem bisherigen Stammverein Arizona Coyotes zu den Los Angeles Kings trotz erstmaligem Einzug in die Stanley Cup Playoffs nicht so gut lief. Vielleicht kann Rieder an der Seite von Draisaitl zu alter Form auflaufen und sich für ein längerfristiges Engagement empfehlen, nachdem er nur einen Ein-Jahres-Vertrag besitzt. Seine Karriere-Bestleistung steht aus der Saison 2015/16 mit 37 Punkten (14 Toren, 23 Assists) in 82 Spielen für die Coyotes.
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Fasst Dominik Kahun in der NHL Fuß?
Als der deutsche Nationalstürmer, der beim EHC Red Bull München in der DEL aktiv war, einen Vertrag bei den Chicago Blackhawks unterzeichnete, waren die Meinungen gemischt, ob der 23-jährige Deutsche den Sprung in den starken Kader der Titelgewinner von 2010, 2013 und 2015 wird schaffen können. Doch die Chancen, dass Kahun zum Saisonauftakt der Blackhawks am Donnerstag bei den Ottawa Senators im Kader von Trainer Joel Quenneville stehen wird, sind groß. In den Vorbereitungsspielen schien es so, als plane Quenneville mit dem kleinen, aber quirligen Kahun und ließ ihn viel an der Seite von Kapitän Jonathan Toews spielen. Dieser zeigte sich begeistert von seinem neuen Reihenkollegen und erzählte der Presse, dass er es verdient hätte, in der NHL zu spielen, so wie er auftrete. Wenn das einmal kein Ritterschlag ist!

DET@CHI: Kahun zeigt was er alles kann

Wird Philipp Grubauer ein Nummer-1-Torhüter?
Nach den Worten von Colorado Avalanche General Manager Joe Sakic soll sich der deutsche Torhüter den Platz zwischen den Pfosten mit dem bisherigen Stammtorhüter Semyon Varlamov teilen, doch es ist absehbar, sollte der Rosenheimer als frisch gebackener Stanley Cup Sieger mit den Washington Capitals durch Leistung überzeugen können, dass sich die Zeit von Varlamov in Denver dem Ende neigt, da sein mit jährlich sechs Millionen US-Dollar hoch dotierter Vertrag am Saisonende ausläuft und Grubauer in den folgenden drei Jahren für etwas mehr als die Hälfte von Varlamovs Salär spielt. Doch die Leistung muss stimmen und davon wird in dieser Saison viel abhängen, wie sich die Situation zwischen den Pfosten der Avalanche weiterentwickelt.
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Ist Thomas Greiss bei den Islanders wieder erste Wahl?
Nach dem Abgang vom Konkurrenten um den Posten im Kasten Jaroslav Halak hat der deutsche Schlussmann mit Neuzugang Robin Lehner einen neuen Zweikampf darüber zu führen, wer vom neuen Trainer Barry Trotz an Nummer 1 gesetzt werden wird. Bei den Islanders werden sie darauf bedacht sein, die schlechte Defensivleistung, die sich auch auf die Werte der Torhüter ausgewirkt hat, abzustellen und wieder weniger Gegentreffer zuzulassen. Lehner und Greiss werden bei diesem Unterfangen naturgemäß besonders gefragt sein. Wer sich in besserer Form präsentiert, dem werden die Sympathien des Trainers zufliegen.

Wird Leon Draisaitl seine Performance fortsetzen?
Mit 77 und 70 Punkten hat der Kölner zwei tolle Spielzeiten hingelegt und er selbst sagt von sich, dass er mit 22 Jahren noch nicht das Ende seiner Leistungsgrenze erreicht hat. Mit Spannung wird zu sehen sein, wie sich die Oilers nach dem klaren Verpassen der Playoffs durch einem schwachen Start in die Saison 2017/18 präsentieren werden. selbstverständlich ist auch Draisaitl als Leistungsträger gefordert, die Mannschaft anzuführen. In der vergangenen Saison hinderte ihn eine Verletzung daran einzugreifen, gerade als es am Anfang nicht so gut lief. Alle erwarten von den Kanadiern eine deutliche Steigerung und sollte diese gelingen, dann könnte Draisaitl womöglich erstmals in seiner NHL-Karriere die 80 Punkte-Marke knacken.

Werden die zunächst aussortierten Deutschen eine Chance bekommen?
Neben Kühnhackl schafften Leon Gawanke (Winnipeg Jets), Yasin Ehliz (Calgary Flames), Maximilian Kammerer (Washington Capitals) und Brooks Macek (Vegas Golden Knights) nicht den Sprung in den NHL-Kader und müssen zunächst in den jeweiligen Farmteams auflaufen. Frederik Tiffels hat dies zum Anlass genommen seinen Vertrag mit Pittsburgh aufzulösen und sich mittlerweile den Kölner Haien angeschlossen. Die anderen fünf wollen sich jedoch durchbeißen. Es wird spannend sein, mit zu verfolgen, wer eventuell seine Chance im NHL-Kader bekommen wird. Es wird aber auch vom Glück abhängen. Eventuell müssen sie vom Verletzungspech von Teamkollegen oder wenn es in der Mannschaft nicht so gut laufen sollte, profitieren. Domik Bokk, der deutsche Erstrunden-Draft-Pick 2018 der St. Louis Blues, hat es vorgezogen nach Schweden zurückzukehren, um weitere Erfahrung zu sammeln. Es ist trotzdem denkbar, dass er irgendwann zu seinem Debüt nach Nordamerika berufen wird.