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Das Warten hat für die Detroit Red Wings nun endlich ein Ende. Am Samstag geht für die Franchise aus Motor-City ein Traum in Erfüllung. Endlich bekommt nun auch das Traditionsteam eine moderne Arena, kann, Monate nach dem sentimentalen Ende der altehrwürdigen Joe Louis Arena, die neue Heimstätte, namens 'Little Caesars Arena', mit Leben gefüllt werden.
Erster Gast im neuen Eishockeyheim werden die Boston Bruins sein. Ein NHL-Preseason-Spiel also, welches durchaus eine geschichtliche Dimension hat.

"Wir sind alle ganz aufgeregt" bestätigt auch Tomas Tatar. "Schon wenn man hier reinkommt ist das ein tolles Gefühl."
Eine Konsequenz dieses Anlasses wird auch sein, dass die Red Wings hochkarätigst besetzt antreten werden gegen die Bruins. Ganz im Gegensatz zu sonstigen Vorbereitungsspielen, wo man häufig noch mit einigen Nachwuchsleuten antritt um sie sich auf höchstem Niveau beweisen zu lassen. Bei einer so lange erwarteten Arena-Eröffnung ist das natürlich anders. Da will jeder dabei sein, will selber ein Stückchen Sport-Geschichte einatmen.
Auch Coach Jeff Blashill kündigte bereits beim Abschlusstraining an, dass man ein gutes Team auf das Eis schicken will. "Wir werden einen würdigen Kader stellen. Es sollen möglichst viele teilhaben können bei dieser Ereignis, denn das ist zweifelsohne mehr als ein Testspiel."

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Es wird die erste wirkliche Gelegenheit werden das neue heimische Eis kennenzulernen, nachdem man zuletzt nur im benachbarten Trainingszentrum trainiert hatte.
Am Freitag dann erst das erste Training in der großen Halle. Auffällig direkt die neue gigantische Anzeigetafel, der Videowürfel, über dem Eis. Es gibt aktuell auf der Welt keinen größeren. Er wird bei der ersten Inbetriebnahme der Arena für ein Eishockeyspiel am Samstagabend sicherlich im Mittelpunkt der Besucher stehen. Große Augen sind vorprogrammiert.
Insgesamt wurden hier dem Vernehmen nach 863 Millionen US$ verbaut. Eine gigantische Summe, welche als Investition dem wirtschaftlich zuletzt so sehr gebeutelten Detroit sicherlich gut tun wird, trägt sie doch zu einem deutlich verbesserten Image bei, kann die Metropole so doch zumindest im Bereich Sport und Entertainment wieder in der obersten Liga mitspielen.
"Es wird tatsächlich Zeit, dass es endlich los geht in der neuen Arena" freute sich auch Torhüter Jimmy Howard schon am Freitag beim Training an neuer Wirkungsstelle.

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Seit Dienstag nutzen die Red Wings inzwischen ihre neue Trainingshalle. Nur zum Abschlusstraining am Freitag durften sie jedoch auch kurz auf das Eis in der großen Halle nebenan.
Tatar schwärmte anschließend regelrecht davon: "Was für eine Anlage! Es ist so kompakt und eng gebaut. Die Leute werden deutlich mehr Atmosphäre miterleben können. Da ist man deutlich enger zusammen. Das wird allen Beteiligten gut tun."
Als Vorbild der neuen Halle gilt übrigens die Eishockeyarena in Montreal. Auch dort ist man etwas näher dabei als das in vielen anderen NHL-Arenen aktuell der Fall ist. Alles ist etwas enger gebaut, was einem im Ergebnis eben auch das Gefühl größerer Nähe vermittelt.
Anthony Mantha gab an, sich besonders über die zukünftig bessere Atmosphäre auf den Rängen zu freuen. "Das wird einen großen Effekt auf die Stimmung der Fans haben. Die Aufregung steigt so deutlich an. Das ist so aufregend, toll, dass wir das jetzt hier so miterleben dürfen."
"Wenn wir den Fans ausreichend Anlässe liefern, dann werden wir hier viele Eishockeypartys feiern können, soviel ist für mich klar."
Sein Coach stimmt grundsätzlich zu: "Das macht den Eindruck hier, als würden wir zukünftig vor einer echten Wand an Fans spielen. Das kann unserem Heimvorteil grundsätzlich nur gut tun. Das neue Stadion alleine ist schon für ein paar Punkte gut, denke ich."
Natürlich müssen sich Fans und Spieler aber zuvor noch ein wenig an die neue Umgebung akklimatisieren.
Die ersten Veranstaltungen hat die Halle schon ein paar Tage zuvor hinter sich gebracht. Kürzlich hatte 'Kid Rock' mit seiner Musik die Halle ordentlich erbeben lassen. Die Eisbedingungen hatte das jedoch, zur Beruhigung aller Beteiligten, nicht negativ beeinflusst.
"Das Eis ist toll" bestätigt auch Howard. "Das Eis in der großen Halle erscheint mir sogar schon etwas besser als das in der Trainingshalle. Das sieht alles sehr gut aus."

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Red Wings-Spieler Dylan Larkin stimmte ebenfalls in den Chor der Vorfreude rund um das erste Preseason-Spiel in neuer Umgebung mit ein: "Wir haben ein ganz neues Gebäude, ein junges Team. Wir gehen mit viel Energie in die Saison und wollen möglichst viel Spaß an der Sache haben, das ist klar."
Niklas Kronwall erinnert sich auch etwas wehmütig an die Tage in der alten Halle: "Auch die Joe Louis Arena war ja auf ihre Art etwas ganz besonderes. Ich verbinde da sehr viele schöne Erinnerungen mit. Die neue Arena wird Detroit insgesamt nach vorne bringen. Aktuell tut sich fiel in der Stadt. Das ist nach harten Jahren jetzt auch schön zu sehen. Die Leute blicken wieder optimistischer nach vorne. Das ist eine tolle Sache."
Nach dem Spiel am Samstag gegen die Bruins haben die Red Wings übrigens noch drei weitere Heimspiele zur Gewöhnung an die neue Umgebung, bevor es dann am 5. Oktober beim offiziell ersten Heimspiel der neuen NHL-Saison gegen die Minnesota Wild dann so richtig ernst werden wird in der neuen 'Little Caesars Arena'.

Update 24.09.17: Der erste Auftritt der Red Wings in Detroits neuer Eishockeykultstätte wurde übrigens ein voller Erfolg, ganz so wie es sich die Protagonisten in Reihen der Gastgeber im Vorfeld gewünscht hatten. Mit 5:1 fertigte man die Gäste aus Boston letztendlich deutlich ab. Zwar waren diese zunächst durch Austin Czarnik (15, pp) im ersten Spieldrittel noch in Führung gegangen, doch sorgte ein ganze Serie von Treffern der Hausherren durch Martin Frk (26.), Frans Nielsen (34., pp und 36), sowie Darren Helm (37.) im Mitteldrittel für die Wende auf dem Eis. Helm setzte mit seinem zweiten Treffer des Abends (43., pp) dann im Schlussdrittel den Schlusspunkt zum vielumjubelten 5:1 für die "Wings", welche die Joe Louis Arena mit der Premiere an neuer Wirkungsstätte tatsächlich erfolgreich hinter sich ließen.