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Die Boston Bruins feierten am Sonntag eine überzeugende Vorstellung. Sie besiegten im zweiten Spiel des Eastern Conference Finales der Stanley Cup Playoffs die Carolina Hurricanes im TD Garden mit 6:2. Nach einem umkämpften Spiel 1 hielten die Bruins ihr Wort, dass sie es besser können und nicht auf knappe und kämpferische Siege angewiesen sind. Vor allem die Chancenverwertung in der Offensive der Bruins war ein entscheidender Faktor in einem Spiel, das mit 25:23 Torschüssen zu Gunsten der Bruins untypisch für beide Mannschaften war.

Die Bruins hatten das erste Spiel der Serie bereits mit 5:2 gewonnen, allerdings war der Ausgang der Partie lange Zeit offen. Die Gäste hatten zwischenzeitlich mit 2:1 geführt und erst vier Tore der Bruins im Schlussabschnitt brachten ihnen den Sieg. Die Stars aus Boston sahen sich in ihrer Favoritenrolle nach dem Spiel nicht bestätigt und versprachen Besserung.
"Wir haben uns im Vergleich zu Spiel 1 gesteigert", lobte Bostons Trainer Bruce Cassidy. "Ich will nicht die ganze Playoff-Serie wiederholen, aber unser Start war gut, sie haben hart gespielt, aber wir waren von Anfang an da. Wir haben ihnen im ersten Drittel kaum Chancen gegeben und uns selbst welche erarbeitet. Wir haben das Powerplay genutzt und sind mit der Führung in die Pause gegangen. Das ist immer unser Ziel, ein guter Start."
Dieses Versprechen lösten sie am Sonntag ein. Für die Bruins trafen Jake DeBrusk, Connor Clifton, David Backes, Danton Heinen und Doppeltorschütze Matt Grzelcyk in Folge, erst nach dem 6:0 meldeten sich die Hurricanes im Schlussabschnitt durch Justin Williams und Teuvo Teravainen.

CAR@BOS, Sp2: DeBrusk trifft im dritten Versuch

"Wir haben uns das verdient, haben ein starkes Spiel geliefert",strotzte Stürmer Marcus Johansson vor Selbstbewusstsein. "Das erste Tor ist immer wichtig. Hätten sie das erste geschossen, wäre es vielleicht ein anderes Spiel gewesen. Wir haben aber unser System durchgezogen und wenn wir das machen, sind wir schwer zu schlagen."
Boston überzeugte in allen Situationen, ob bei fünf gegen fünf, im Powerplay, oder in Unterzahl. Sie überstanden alle vier Situationen mit einem Mann weniger und nutzten ihre einzigen beiden Gelegenheiten in Überzahl.
"Wir haben jede Chance genutzt, die wir hatten", analysierte Kapitän Zdeno Chara, der mit 42 Jahren älteste Spieler der Liga. "Unser Powerplay hat uns in Fahrt gebracht, unser Torwart (Tuukka Rask) hat einige gute Paraden gezeigt. Es war einfach ein starkes Spiel über 60 Minuten."
Gleichzeitig schafften es die Hausherren eine kaum überwindbare Defensive auf das Eis zu bringen, das beweist auch die Statistik. Die Bruins führten in der Partie neben den Torschüssen nach Checks (35:27) und geblockten Schüssen (10:7).
"Das war vielleicht unser bestes Spiel", bestätigte der finnische Torwart Rask. "Wie wir den Gegner unter Druck gesetzt haben, wie wir verteidigt haben, wie wir getroffen haben. Wir haben jede, fast jede Chance genutzt. Das waren 60 starke Minuten von der ganzen Mannschaft."
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Die Hurricanes schienen zunächst ein angsteinflößender Gegner zu sein. Sie hatten zuvor in der ersten Runde die Washington Capitals eliminiert, den Sieger der letzten Playoffs, und dann die New York Islanders in vier Spielen aus dem Rennen geworfen. Boston wird aber selbst mit dieser Herausforderung bisher fertig und unterstreicht damit den Anspruch wieder ganz oben angreifen zu wollen. Die Erinnerungen an den Stanley Cup-Triumph 2011 sind noch frisch und genau dorthin soll es wieder gehen.
Am Dienstag müssen die Bruins zum ersten Mal in dieser Serie auswärts antreten und die PNC Arena der Hurricanes hat sich mittlerweile einen Ruf als unangenehmes Eis für andere Teams erarbeitet.
Die Washington Capitals rückten dort ebenfalls mit einer 2:0-Führung im Rücken an, nur um mit dem Ausgleich wieder nach Hause zu gehen. Vor Boston liegt also eine echte Herausforderung. Sollten die Bruins aber wieder die Leistung aus Spiel 2 auf das Eis zaubern, hätten sie danach vier Matchbälle in Folge. Es winkt ihnen ein Vorsprung, der dann wohl kaum noch einzuholen wäre.