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Wie immer Anfang November wird die Hockey Hall of Fame auch in diesem Jahr neue Persönlichkeiten des Eishockeys in die Ruhmeshalle aufnehmen. Die Gala hierzu findet am 14. November in Toronto statt. Wir ehren die Ausgezeichneten durch eine Berichterstattung über spezielle Themen in dieser Woche.

Im Rahmen der Feierlichkeiten in diesem Jahr werden auch New York Rangers Berichterstatter Sam Rosen als bedeutender Journalist und Experte für das Eishockey mit dem Foster Hewitt Memorial Award für außergewöhnlichen Beitrag als Eishockey Kommentator ausgezeichnet, sowie Chicago Blackhawks Teamhistoriker und langjähriger Redakteur der Chicago Tribune Bob Verdi mit dem Elmer Ferguson Memorial Award für Exzellenz im Eishockey Journalismus, bestimmt durch die Professional Hockey Writers' Association.

sam-rosen-portrait

Wir wollen in unserem ersten Beitrag aber Dr. Günther Sabetzki ehren. Er ist der einzige Deutsche, der es bislang geschafft hat, in die Hockey Hall of Fame aufgenommen zu werden. Dabei hat der Funktionär nie selbst professionell Eishockey gespielt. Quellen überliefern, dass der promovierte Volkswirt sportlich in mehreren anderen Arten sehr aktiv war.
Der im Jahr 1915 in Düsseldorf geborene Sabetzki spielte zuerst Feldhockey, ehe er sich später auch kurz am Eishockey versuchte, er aber - überliefert berichtet - keine Lust hatte, sich die Zähne einschlagen zu lassen.
Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn war er als Journalist für die Frankfurter Zeitung und beim Rhein-Echo als Wirtschaftsredakteur tätig. Später gründete er die Global Press Nachrichtenagentur und Informationsdienste GmbH und übernahm dort selbst den Posten als deren Geschäftsführer.
1952 begann er seine sportpolitische Karriere, indem er Obmann des Eissport Verbands Nordrhein-Westfalen und schließlich 1958 zu deren Präsidenten gewählt wurde.
Als am 16. Juni 1963 der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) gegründet wurde, übernahm er das Amt des Präsidenten zusammen mit Ludwig Zametzer. Von 1964 bis 1984 war er dann deren Vizepräsident.

Bob Verdi 1

Seine richtige Glanzzeit für das internationale Eishockey begann 1975, als Sabetzki zum Präsidenten der Internationalen Eishockey Föderation (IIHF) gewählt wurde. In seiner Amtszeit weitete er die Aktivitäten des Verbandes durch die Gewinnung von Sponsoren aus bzw. stellte sie auf eine wirtschaftliche Grundlage. So konnte die Nachwuchsarbeit ausgebaut und die kleineren Nationen besser gefördert werden.
Erfolge feierte er außerdem, indem er die Kanadier überzeugte wieder an den Weltmeisterschaften teilzunehmen. Im Gegenzug erreichte er, dass europäische Nationen beim Canada Cup starten durften. Genau diese Aktivitäten während seiner fast 20 Jahre dauernden Amtszeit würdigten die Verantwortlichen, als sie Dr. Sabetzki im Jahr 1995 in die Hockey Hall of Fame in Toronto aufnahmen.
Damit ist er bis heute der einzige Deutsche, dem diese Ehre zuteilwurde. Sabetzki verstarb am 22. Juni 2000 in Düsseldorf. Zu Lebzeiten wurden ihm für seine Verdienste um das Eishockey viele Verdienstmedaillen und -orden verliehen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Skandinavien und vom Internationalen Olympischen Komitee.
Foto von Hockey Hall of Fame