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Das vierte Spiel in der Serie der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference zwischen den Dallas Stars und den Calgary Flames war an Dramatik kaum zu überbieten. Während die Flames bis kurz vor Ende schon wie der Sieger aussahen, war es Joe Pavelski, der seine Stars vor dem 1:3-Serienrückstand rettete. Für Calgary überwiegt trotz der 4:5-Overtime-Niederlage das Positive - sie können in allen Situationen und dank Tobias Rieder auch in Unterzahl Tore erzielen.

Die Last-Minute-Stars
Für Calgary schien alles nach Plan zu laufen. In einem durch viele Special-Teams-Tore geprägten Match lagen die Kanadier bis 59:48 mit 4:3 in Front und wähnten sich schon mit einer Möglichkeit die Serie in der nächsten Partie zu entscheiden, doch dann schlug die Sekunde von Joe Pavelski. Vor der Saison von den San Jose Sharks nach Dallas gewechselt, netzte er zum dritten Mal an diesem Abend ein und schickte die Partie in die Verlängerung.

Pavelskis Hattrick war der erste in seiner Playoff-Karriere. Nur neun anderen Spielern gelang es, nachdem sie ihren 36. Geburtstag gefeiert hatten, in der Endrunde einen Hattrick zu erzielen. Zuletzt gelang Brett Hull im Jahr 2002 dieses Kunststück. Auch im Franchise der Stars sind Drei-Tore-Spiele in den Playoffs eine Seltenheit. Nur Dino Ciccarelli (1981 und 1982), Steve Payne (1981) und Bob Brooke (1989) konnten sich damit in die Geschichtsbücher der Dallas Stars/Minnesota North Stars eintragen. Pavelski war der erste Akteur, der es nach der Verlagerung von Minnesota nach Dallas schaffte.

Pavelskis drittes Tor war der späteste Ausgleichstreffer in der Franchise-Playoff-Geschichte. Die Stars profitierten in der Serie nicht zum ersten Mal von einem Tor in der letzten Minute der Spielzeit. Schon in der zweiten Begegnung war es Jamie Oleksiak, der 40 Sekunden vor Ende der Begegnung den Siegtreffer erzielte. Trotz der beiden wichtigen Tore in der Schlussphase der Stars-Siege bleibt, besonders nach Spiel 4, viel Positives für die Flames bestehen.

DAL@CGY, Sp4: Pavelski mit erstem Playoff-Hatty

In allen Situationen gefährlich
Calgary sollte aus der vierten Partie gegen die Stars viel gelernt haben. Das Team um Kapitän Mike Giordano strahlte in allen Situationen Torgefahr aus. Selbst bei numerischer Überlegenheit können sich die Gegner der Flames nicht in Sicherheit wiegen, das liegt besonders am deutschen Unterzahlspezialisten Rieder. Der Angreifer konnte in der Postseason bereits drei Tore erzielen, alle drei mit einem Mann weniger auf dem Eis.

Auch in der Partie am Sonntag war es Rieder, der seine Farben mit einem Shorthander auf die vermeintliche Siegesstraße brachte und nach 43:11 Minuten die 4:3-Führung für Calgary besorgte. Mit drei Unterzahl-Playoff-Toren ist Rieder der einzige Spieler, der das in der Franchise-Geschichte der Flames vorweisen kann. Auch in der NHL-Historie befindet sich Rieder damit in illustrer Gesellschaft. Nur sechs andere Spieler konnten drei Shorthander in den Playoffs erzielen, darunter Wayne Gretzky (1983). Zuletzt gelang das Kunststück Todd Marchant in den Stanley Cup Playoffs 1997. Bereits in der ersten Begegnung der Stanley Cup Qualifikation traf der Deutsche in Unterzahl gegen die Winnipeg Jets. In Spiel 2 gegen die Stars war es erneut der Landshuter, der bei numerischer Unterlegenheit traf. Gewinnen konnte Calgary davon jedoch nur die Partie gegen die Jets.

Trotz der Niederlage können die Flames viele gute Ansätze in die weiteren Matches der Serie mitnehmen. Neben Rieders Unterzahltor traf Calgary auch doppelt in Überzahl und einmal bei Fünf-gegen-Fünf. Einzig die zwei Gegentreffer in Unterzahl dürften den Flames nicht gefallen und bei der Analyse der Partie verschärft beachtet werden.

"Es war ein gutes Spiel"
Sam Bennett war nach der Begegnung klar, dass die Niederlage schmerzhaft war, doch recht lange wird der späte Ausgleich und das entscheidende Tor durch Alexander Radulov nicht nachwirken. "Es ist nur eine kurze Erinnerung", legte der Angreifer den Fokus bereits auf die nächste Herausforderung. "Wir müssen aus dem Spiel mitnehmen was möglich ist und dann weitermachen. Es steht 2:2. Es treffen zwei gute Teams aufeinander. Das sind Playoffs und das ist spannendes Eishockey. Wir werden uns daran nicht aufhalten. Natürlich hätten wir lieber gewonnen und wären mit 3:1 in Führung, aber 2:2, das ist eine vollkommen gute Situation, in der wir jetzt sind."

Auch Sean Monahan und Mark Giordano waren sich nach der Partie einig, dass es ein gutes Spiel war. Monahan erklärte: "Wir haben hart gekämpft. Ich glaube es war eines unserer besseren Spiele in dieser Serie." Sein Kapitän stimmte zu. "Es war ein gutes Spiel". Für Monahan geht der Blick jetzt auf Spiel 5 am Dienstag (5:30 p.m. ET; 23:30 MESZ; NHL.TV). "Wir müssen auf die positiven Dinge schauen und für das nächste Spiel bereit sein."