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Am Mittwochvormittag gaben die Buffalo Sabres bekannt, dass Trainer Ralph Krueger entlassen wurde. Damit reagierte General Manager Kevyn Adams nach der 2:3-Niederlage gegen die New Jersey Devils am Dienstag auf eine Serie von zwölf Niederlagen (0-10-2).

"Es war ein harter Tag. Ich habe heute Ralph Krueger und (Assistenztrainer) Steve Smith von ihrem Traineramt entbunden", begann Adams die Pressekonferenz am Mittwoch sichtlich niedergeschlagen. "Sie sind großartige Leute und ich habe höchsten Respekt vor ihnen. Ich will beiden dafür danken, was sie für diese Organisation getan haben."
Der ehemalige deutsche Nationalspieler und Trainer der Schweizer Nationalmannschaft Krueger übernahm nach der Saison 2018/19 das Traineramt in Buffalo von Phil Housley. Seitdem kam er mit dem Team auf eine Bilanz von 36-49-12. Vergangene Saison verpasste er die Qualifikationsrunde für die Stanley Cup Playoffs nur um einen Punkt.

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Die Sabres starteten mit einer Bilanz von 4-4-2 in den ersten zehn Spielen durchaus akzeptabel in diese Saison und belegten Ende Januar mit zehn Punkten den sechsten Platz der MassMutual East Division. Nach einem 5:3-Sieg gegen die Devils am 31. Januar musste das Team jedoch aufgrund der Corona-Maßnahmen der NHL zwei Wochen pausieren. Seit der Rückkehr am 15. Februar kamen nur sechs Punkte hinzu, aktuell bildet Buffalo mit 16 Punkten (6-18-4) das Schlusslicht der Division und der gesamten Liga.
"Es geht darum, wie wir in die Zukunft gehen, es geht darum, wie wir uns verbessern", erklärte Adams. "Ich glaube daran, dass jede Krise eine Chance zur positiven Veränderung ist. Das ist eine Chance für uns, es hinter uns zu lassen und den richtigen Weg einzuschlagen."
Mit 2,07 Toren pro Spiel stellen die Sabres die schlechteste Offensive der Liga und mit 3,39 Gegentoren pro Spiel die drittschlechteste Defensive. Spieler, von denen erwartet wurde, dass sie den Angriff der Mannschaft prägen, bleiben bisher hinter diesen Erwartungen zurück. Taylor Hall kommt auf 16 Punkte (2 Tore, 14 Assists), Eric Staal erzielte zehn Punkte (3 Tore, 7 Assists) und Jeff Skinner, der im Sommer 2019 einen Vertrag über acht Jahre für 9 Millionen US-Dollar pro Jahr unterschrieben hatte, sammelte in 25 Spielen lediglich zwei Tore und einen Assist. Folglich stellte Adams klar, dass er Krueger keinesfalls die alleinige Schuld an der Situation des Teams gibt und machte in seiner Kritik vor den Spielern nicht halt.
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"Die Spieler müssen eines verstehen und darüber werde ich morgen ein ehrliches Gespräch führen, wenn unsere Spieler hier sind", ließ Adams wissen. Es muss einen Stolz geben, das Trikot der Buffalo Sabres anzuziehen. Es muss einen Stolz geben, jeden Tag aufzutauchen und ein NHL-Spieler zu sein, sich umzusehen und zu sagen: 'Ich bin einer der 700, oder 800 Spieler in der Liga, die das jeden Tag tun dürfen.' Das muss in einem Stecken und dich jeden einzelnen Tag dazu antreiben besser zu sein. Das muss in der DNA des Teams stecken. Und wenn wir morgen und für den Rest der Saison auftauchen und diese Eigenschaft nicht haben, ist das inakzeptabel."
Buffalo wartet seit 2011 vergeblich auf eine Teilnahme an den Playoffs, die längste aktive Serie aller 31 Teams. Nach dem knappen Verpassen der Qualifikation für die vergangenen Playoffs war die Hoffnung auf ein Ende der Durststrecke eigentlich groß. Adams wurde in der Sommerpause aktiv, um den nächsten Schritt zu machen und verpflichtete unter anderem die Starspieler Staal und Hall. Der erhoffte Schub für das Team blieb jedoch aus. Stattdessen zeigt die aktuelle Situation in Buffalo einen Schritt zurück, anstatt nach vorne.
"Wir müssen in jedem Bereich dieser Organisation besser sein, das geht bei mir los", war Adams nicht sparsam mit Selbstkritik. "Ich muss besser managen. Ich muss in jeder Hinsicht besser sein. Wir müssen bessere Trainer sein, wir müssen besser scouten, wir müssen Spieler besser entwickeln, wir müssen besser trainieren. Was einem auch einfällt, wir müssen es besser machen."
Mit Kruegers Entlassung setzte der General Manager ein Zeichen, dass sich etwas ändern muss. Vorübergehend wird Don Granato als Interimstrainer übernehmen. Granato war als Cheftrainer bereits in der United States Hockey League, der East Cost Hockey League und der American Hockey League tätig. In der Saison 2000/01 erhielt er den Louis A. R. Pieri Memorial Award als herausragender Trainer der AHL. Zuletzt war er unter Joel Quenneville Assistenztrainer der Chicago Blackhawks. Ob Granato den Posten in Buffalo dauerhaft übernehmen würde, oder ob er bereits einen potenziellen Nachfolger im Visier habe, wollte Adams nicht abschließend beantworten.

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"Ich will im Moment nichts ausschließen", äußerte sich der Sabres-GM zur Trainerfrage. "Was ich sagen kann ist, dass wir uns sofort auf die Suche machen. Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht und ich habe Eigenschaften und Charakteristiken im Kopf, die meiner Meinung nach wichtig sind, um dieses Team und diese Organisation voranzubringen. Ich werde mit vielen Leuten Gespräche führen... Ich will aber nichts überstürzen und keine voreiligen Entscheidungen treffen... Es geht darum, die richtige Person zu finden, das ist entscheidend."
Ob der Wechsel auf dem Trainerposten die entscheidende Wende bringen wird, oder ob es noch größere Umwälzungen bei den Sabres geben wird, bleibt abzuwarten. Die heißersehnten Playoffs dürften diese Saison wohl kaum erreicht werden. Das Ziel wird eher sein, endlich wieder Spiele zu gewinnen und ein solides Fundament für die nächste Saison zu legen. Adams betonte immer wieder, der Blick müsse auf die Zukunft gerichtet sein. Ein Reservoir an talentierten jungen Spielern für eine bessere Zukunft ist in Buffalo vorhanden. Nun gilt es die Enttäuschungen der Vergangenheit hinter sich zu lassen und den mentalen Reset-Knopf zu finden, um einen besseren Neustart in diese von Adams beschworene Zukunft zu erwischen.