Rask

Am Samstagabend im Auftaktspiel der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs konnten sich die Boston Bruins wahrlich auf ihre Topstars verlassen. Bostons Top-Reihe zerlegte die Tampa Bay Lightning förmlich und Goalie Tuukka Rask wuchs über sich hinaus. Er parierte 34 Schüsse unter teils widrigsten Bedingungen -- gegen Ende des zweiten Drittels verteidigte er die zwischenzeitliche 3:1-Führung trotz einer gebrochenen Kufe.

"Ich wollte irgendwie den Schiedsrichter darauf aufmerksam machen", erinnerte sich Rask. "Während ich den Puck verfolgte, schrie ich den Ref an, aber den schien es nach einem weiteren Blick nicht sonderlich zu interessieren. Und dann kam auch noch ein Schlagschuss. In so einer Situation schwimmst du wirklich und versuchst einfach nur noch die Balance zu halten."
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Insgesamt schwammen die Bruins am Samstag in nur wenigen Situationen. Dafür sorgten vor allem die Topstürmer Brad Marchand, Patrice Bergeron und David Pastrnak. Mit zusammen elf Scorerpunkten waren sie, wie schon so oft in den laufenden Stanley Cup Playoffs, die Sieggaranten. Bergeron markierte zwei Torerfolge während Pastrnak seine Playoff-Ausbeute mit vier Assists auf 17 Punkte (5 Tore, 12 Assists) ausbaute und die Führung in der Scorerliste übernahm.
"Es macht einfach Spaß. Wir haben Spaß", erzählte Center Bergeron. "Wir wollten einfach spielen und mehr Pucks tief bringen. Wir sind gut, wenn wir schnell im Forecheck sind. Dann holen wir uns viele Scheiben zurück. So müssen wir weiterspielen."

Dass sie auch in Spiel 2 der best-of-7-Serie, am Montag um 7:00 pm ET (1:00 Uhr MESZ; live auf NBCSN, CBC, TVAS) so weiterspielen werden, daran zweifeln auch die Lightning nicht.
"Sie sind gut und spielen schon seit einiger Zeit zusammen", schätzt sie Tampa Bays Headcoach Jon Cooper ein. "Sie kennen sich gut und wissen, wo sie sich auf dem Eis finden können. Sie spielen auf beiden Seiten des Eises. Sie kennen sich von den Olympischen Spielen und von den World Cups. Am Ende ist es doch so: Wenn Kanada gewinnt, dann haben Marchand und Bergeron etwas damit zu tun. Sie machen das alles schon seit einiger Zeit und sind richtig gute Spieler."
Der Einfluss von Bergeron und Marchand auf das Spiel der Bruins ist unbestritten. Er lässt sich leicht auf der Anzeigentafel ablesen. Doch sie können keine 60 Minuten durchspielen. Und wenn der Top-Sturm Pause macht, betreten andere die Bühne. Auch diese machen in den laufenden Stanley Cup Playoffs eine hervorragende Figur und bilden die dritte Säule der Bruins-Erfolgsgeschichte.
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Neben ihrem erstklassigen Torwartspiel und einem überragenden ersten Sturm-Block avancierte auch die junge Garde zu einem entscheidenden Faktor im Auftaktspiel zur zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Amalie Arena.
Noch in der ersten Playoff-Runde gegen die Toronto Maple Leafs zeigten Bostons Rookies einige Nerven. "Es ist offensichtlich, dass er nicht mehr mit dem Selbstvertrauen spielt wie zu Saisonbeginn", beurteilte Bostons Headcoach Bruce Cassidy das Playoff-Spiel von Charly McAvoy während der Serie gegen die Maple Leafs.

Doch diese Nervositäten legte der 20-jährige Verteidiger gegen Tampa Bay ab. Nach 32 Punkten (7 Tore, 25 Assists) in seiner ersten NHL-Hauptrunde markierte der Verteidiger am Samstag zum ersten Mal zwei Punkte in einer Playoffpartie und spielte zusammen mit den Stürmern Jake DeBrusk, Danton Heinen und Sean Kuraly eine entscheidende Rolle.
Neben seinen zwei Vorlagen teilte McAvoy noch fünf Checks aus. Heinen blockte drei Schüsse, Kuraly gewann 60 Prozent seiner Anspiele (3 von 5) und DeBrusk setzte 6:19 Minuten vor Abpfiff den Schlusspunkt per Empty-Netter.
"Er ist ein echter Bruin", gab TV-Star Don Cherry, der von 1974-79 Boston trainierte, seine Begeisterung über DeBrusk kund. "Er spielt das Spiel, das die Bruins spielen. Er spielt für den Namen, der vorne auf dem Trikot steht und nicht für den, der hinten steht. Ein ziemlich guter Junge."