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14:23 Minuten waren im dritten Abschnitt zwischen den Buffalo Sabres und den Toronto Maple Leafs absolviert, als Auston Matthews erst nach einem Puckgewinn scheiterte und dann mustergültig von Conor Timmins bedient wurde. Matthew schob ins fast leere Tor ein und verbuchte damit seinen 60. Treffer der laufenden Saison. Das Tor zum 3:0-Endstand in Buffalo war für den Angreifer der Maple Leafs ein weiterer Meilenstein als Torjäger.

Geborener Goalgetter

Der Blick in die Historie der NHL zeigt deutlich, wie außergewöhnlich die Leistung von Matthews ist. Seit der in San Ramon geborene Stürmer im Jahr 2016 an erster Stelle gedraftet wurde kam er auf 359 Tore in 553 NHL-Spielen. 2023/24 knackte er bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere die Marke von 60 Treffern. Nur acht anderen Spielern gelang das in der NHL zuvor. Keinem US-Amerikaner vor Matthews gelang es auch nur einmal, diese Marke zu erreichen.

Matthews Name wird in Zukunft in einer Reihe mit Mike Bossy (5), Wayne Gretzky (5), Phil Esposito (4), Mario Lemieux (4), Brett Hull (3), Pavel Bure (2), Jari Kurri (2) und Steve Yzerman (2) genannt werden. Nur zwei der genannten gelangen ihre mehrfach 60-Tore-Saisons mit einer Original Six Franchise. Phil Esposito (4, Boston Bruins) und Steve Yzerman (2, Detroit Red Wings) stehen hier nun mit Matthews auf einer Stufe.

Matthews ist der erste Akteur, dem bei den Maple Leafs zwei Spielzeiten mit 60 oder mehr Toren gelangen. Das erste Mal erreichte er den Meilenstein 2021/22, als er in 73 Matches genau bei dieser Torausbeute stehen blieb. In der laufenden Saison wäre er auf Kurs zu 68 Treffer, sollte er seine Quote beibehalten.

TOR@BUF: Matthews erzielt sein 60. Saisontor

Bescheidenheit und Teamgeist

Selbst im Moment eines großen persönlichen Erfolgs weiß Matthews, dass er nur ein Zahnrad im Getriebe der Offensivmaschinerie der Maple Leafs ist. Es steht außer Frage, dass der Stürmer zu den herausragendsten Torjägern aller Zeiten gehört, doch ohne die Zuspiele, wie bei seinem 60. Tor von Timmins, wäre auch Matthews nicht zu solchen Zahlen in der Lage.

„Das bedeutet natürlich sehr viel“, gab Matthews nach dem Match bescheiden zu Protokoll und freute sich über die großartige Unterstützung durch Toronto-Fans im nahen Buffalo. „Meiner Meinung nach ist es sowohl eine Teamleistung als auch eine individuelle Leistung. Es ist immer eine tolle Atmosphäre hier, mit all den blau-weißen Zuschauern auf der Tribüne, also ist es definitiv ziemlich cool.“

Die Zuschauer waren, auch wenn das Match in Buffalo stattfand, in froher Erwartung des Meilensteins. „We want 60!“ schallte mehrfach durch das KeyBank Center, so dass es nicht überhört werden konnte. Der Druck auf Matthews wuchs, nachdem er gegen die Washington Capitals am Donnerstag noch den entscheidenden Treffer verpasst hatte.

„Ich habe es in den letzten Spielen gehört, aber ich habe einfach versucht, konzentriert zu bleiben und mein Spiel zu spielen“, beschrieb der Goalgetter seinen Fokus. „Ich habe das Gefühl, dass ich in den letzten paar Spielen viele wirklich gute Chancen hatte, nicht alle sind reingegangen, aber ich bin einfach dabeigeblieben, habe weiter geschossen und hatte offensichtlich Glück, dass der Puck vor meinen Füßen gelandet ist und ich ihn nach Hause geknallt habe.“

Lob und Freude

Unter den Teamkameraden zeigte sich die Freude über den Erfolg ihres Top-Torjägers deutlich. Kapitän John Tavares untermauerte die Fähigkeiten des 26-jährigen Matthews. „Wenn man 60 Tore erzielt, dann ist das sehr bedeutsam. Er hat über einen langen Zeitraum gezeigt, dass er in allen Situationen und auf unterschiedliche Arten treffen kann. Er hat es nun zweimal geschafft. Das ist unglaublich und ein sehr besonderer Spieler.“

Neben Tavares beschrieb auch Ilya Samsonov die Situation als äußerst besonders. Man sehe so etwas nicht jeden Tag oder jedes Jahr, erklärte der Torhüter, der von den Treffern meist am weitesten entfernt steht.

Ein Sonderlob bekam Matthews auch von seinem Trainer Sheldon Keefe. „Er hat eine unglaubliche Saison. Er trifft auf verschiedene Arten. Ich freue mich für ihn, dass er diese Leistung auch in dieser Saison wieder erbringen kann. Er tut so viel für unser Team. Es geht um mehr als nur die Tore, aber dass er das geschafft hat, ist großartig.“

Neue Ziele

Für Matthews verbleiben noch neun Partien, in denen er für Treffer sorgen kann. Mit dem erreichten 60er-Meilenstein fällt der Blick auf eine weitere Zahl, die seit 1992/93 nicht mehr erreicht wurde. Alexander Mogilny und Teemu Selanne netzten jeweils 76-mal ein und verbuchten die letzten 70-Tore-Saisons in der NHL. Insgesamt gelang das nur acht Akteuren in der Geschichte der Liga.

Samsonov ist schon in Lauerstellung auf einen weiteren Meilenstein. „Ich warte nur darauf, bis er 70 Tore erzielt hat. Das ist mein kleiner Traum für ihn. Ich möchte dieses Jahr 70 Tore von Auston sehen. Er überrascht uns jedes Jahr.“

Sollte Matthews eine Phase wie Im Februar erwischen, als er in fünf Spielen zwei Hattricks und insgesamt zehn Tore erzielte, dann wäre die nächste historische Marke in Reichweite.

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