Jets

An jedem Tag zwischen dem 2. Dezember und dem 1. Januar veröffentlicht NHL.com/de den Wunschzettel eines der 31 NHL-Teams im Hinblick auf die kommende Saison. Was ist nötig, damit die kommende Spielzeit für den jeweiligen Klub möglichst erfolgreich verläuft.
Heute die Wünsche der Winnipeg Jets.

Die Saison der Winnipeg Jets verlief alles andere als geplant. Von jeder Menge Verletzungen geplagt konnten sie den Anspruch auf einen Spitzenrang in der Central Division nicht erfüllen. Am Ende landeten sie mit 80 Punkten aus 71 Spielen (37-28-6) auf dem neunten Platz der Western Conference. In der Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs war dann bereits nach vier Spielen Schluss, sie unterlagen den Calgary Flames mit 3:1.
Das soll sich in der kommenden Saison ändern, wenn die Jets in der North Division gegen die sechs anderen kanadischen Teams (Vancouver Canucks, Calgary Flames, Edmonton Oilers, Ottawa Senators, Toronto Maple Leafs und Montreal Canadiens) antreten.
Folgendes könnte auf dem Wunschzettel der Jets für die Saison stehen:
Eine erfolgreiche Rückkehr von Glücksbringer Stastny
Die größte Veränderung im Kader der Jets ist der Zugang von Stürmer Paul Stastny. Für den 35-jährigen Center ist es eine Rückkehr in ein bekanntes Territorium. Er streifte bereits in der Saison 2017/18 das Trikot der Jets über. Nach seinem Wechsel zu den Jets zur Trade Deadline 2018 erzielte er in 19 Spielen der regulären Saison 13 Punkte (vier Tore, neun Assists). In den Playoffs war der Veteran mit 15 Punkten (sechs Tore, neun Assists) unter anderem dafür verantwortlich, dass die Jets bis ins Western Conference Finale vordrangen, in dem sie in fünf Spielen gegen die Vegas Golden Knights ausschieden. Es war dennoch der größte Erfolg ihrer Franchise-Geschichte.
Stastny ist für das Team ein Spieler mit einer gewaltigen Symbolkraft. Immerhin gewannen die Jets noch nie eine Playoff-Serie ohne Stastny.

Wieder eine Offensivmacht
Vergangene Saison erzielten die Jets 3,0 Tore pro Spiel und landeten damit auf Rang 17 der NHL. Eine enttäuschende Statistik für ein Team, das in den Jahren zuvor als eins der torgefährlichsten der Liga bekannt war. Diese Stärke wollen die Jets nun erneut heraufbeschwören und die Vorzeichen stehen nicht schlecht.
Sie waren bereits vergangene Saison das einzige Team, in dem mit Kyle Connor (73 Punkte, Mark Scheifele (73), Blake Wheeler (65), Patrik Laine (63) und Nikolaj Ehlers (58) fünf Spieler die Marke von 50 Punkten überbieten konnten. Fügt man zu diesem Quintett noch Stastny hinzu, der voraussichtlich, wie bereits 2017/18, zwischen Laine und Ehlers spielen wird, wird wohl kaum eine Mannschaft zwei so starke Offensivreihen bieten können wie die Jets.

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Hinzu kommt, dass die Verletzungsmisere der vergangenen Saison die hinteren Reihen der Jets deutlich schwächte und ihnen die Tiefe nahm. Ein gesunder Kader dürfte ihre Durchschlagskraft deutlich erhöhen.
Fortschritte im Neuaufbau der Abwehr
Noch vor zwei Jahren zeigte die Defensive der Jets ein komplett anderes Gesicht als heute, doch die Abwehr musste schwere Verluste hinnehmen. Nach der Saison 2018/19 verließen Jacob Trouba, Tyler Myers und Ben Chiarot das Team, dieses Jahr wurde der Vertrag mit Dustin Byfuglien aufgelöst und Anthony Bitetto und Dmitry Kulikov schlossen sich anderen Klubs an. Aus dem Kader von vor zwei Jahren sind in der Abwehr nur noch Josh Morrissey und Nathan Beaulieu übrig.
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Um sie zu unterstützen holten die Jets Dylan DeMelo und Derek Forbort, die wohl gemeinsam mit Morrissey und Neal Pionk die ersten beiden Abwehrpaare bilden werden. Um die verbleibenden beiden Plätze in der dritten Abwehr könnte es einen engen Konkurrenzkampf zwischen Beaulieu, Tucker Poolman, Sami Niku und dem Schweizer Luca Sbisa geben. Außerdem hofft der junge Finne Ville Heinola auf weitere Einsätze. Er trat vergangene Saison acht Mal für die Jets an und verbuchte dabei ein Tor und vier Assists. Wenn die Offensive der Jets funktioniert wie erhofft und DeMelo und Forbort die Abwehr weiter stabilisieren, könnten die Jets es weit bringen.
Hellebuyck macht einfach weiter
Trotz den vielen Wechseln in der Abwehr landeten die Jets vergangene Saison mit 2,83 Gegentoren pro Spiel im ligaweiten Vergleich immerhin auf Platz zehn. Das haben sie zu großen Teilen ihrem überragenden Torhüter Connor Hellebuyck zu verdanken. Der 27-jährige US-Amerikaner brachte die Gegner der Jets regelmäßig zum Verzweifeln. Er war der einzige Torhüter, der sechs Shutouts sammeln konnte und er landete mit einer Fangquote von 92,2 Prozent auf dem siebten Platz der Liga. Dass er solch guten Werte trotz der geschwächten Abwehr der Jets erreichte, brachte ihm am Ende die Vezina Trophy für den besten Torhüter der Saison ein.
Wenn Hellebuyck erneut auf diesem Niveau spielt, die Abwehr mehr Stabilität findet, und Stastny der Offensive zu ihrer alten Stärke verhelfen kann, dürfen sich die Jets Hoffnungen auf einen Spitzenplatz und lange Playoffs machen.

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