Die Montreal Canadiens mit Stanley Cup Siegen vom 1976 bis 1979, die New York Islanders mit Titelgewinnen von 1980 bis 1983 sowie die Edmonton Oilers mit fünf Erfolgen von 1984 bis 1990 waren die letzten Mannschaften, die die NHL beherrschten. In Ansätzen könnte das auch auf die Chicago Blackhawks zutreffen, die 2010, 2013 und 2015 den begehrten Pokal holten. Ansonsten ist es schwer vorstellbar, dass es in der heutigen Zeit bei der Ausgeglichenheit der NHL durch Gehaltsobergrenze und NHL Draft noch ein Team schafft, einer Epoche seinen Stempel in dieser Art aufzudrücken. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Pittsburgh Penguins, seit den Detroit Red Wings 1997 und 1998, ihren Titel von 2016 als erste NHL-Mannschaft im Jahr 2017 wieder verteidigen konnten.
Die Redakteure von NHL.com/de geben trotzdem einen Einblick in ihre Meinung, welche Mannschaft als nächstes mehrere Meisterschaften in wenigen Jahren erringen könnte:
Stefan Herget: Ich sehe in dieser Hinsicht nicht wirklich einen Kandidaten. Vielleicht kann ich mich täuschen, aber momentan ist nichts dergleichen in Sicht. Warum, denkt jetzt vielleicht der eine oder andere, der das liest? Gerne gebe ich eine Begründung. Eine Mannschaft, die bereits in den vergangenen Jahren dominierte ohne einen Stanley Cup zu erringen, sind die Tampa Bay Lightning. In den letzten vier Jahren erreichten sie zweimal das Conference Finale und drangen einmal bis in das Stanley Cup Finale vor. Sie sind natürlich auch in dieser Saison wegen ihrer derzeitigen Dominanz der Top-Favorit und selbst wenn Steven Stamkos im Juni die Trophäe von NHL Commissioner Gary Bettman erhalten sollte, so denke ich, dass die Lightning schon zu viele Chancen liegen gelassen haben, um eine Dynastie zu schaffen. Die Toronto Maple Leafs haben das größte Potenzial mit jungen Spielern, doch mit John Tavares und Auston Matthews haben sie für zwei Spieler mehr als 22 Millionen von ihrem Salary Cap gebunden. Das könnte zum Problem werden, dauerhaft ein leistungsfähiges Team, das mehr als zwei gute Stürmer haben muss, aufzubieten. Von daher sehe ich keinen Kandidaten für eine Dynastie.
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Robin Patzwaldt:Wir sollten uns glücklich schätzen, dass es solch dominante Teams, wie es derzeit zum Beispiel der FC Bayern München in der deutschen Fußball-Bundesliga ist, in der NHL aktuell nicht gibt. Es ist doch gerade die Stärke der Liga, dass sie seit Jahren schon so ausgeglichen und nicht vorhersagbar ist. Ein Team, das in einem Jahr noch im Tabellenkeller sitzt, kann schon ein oder zwei Jahre später zum Titelaspiranten mutieren und umgekehrt. Mir gefällt das. Die ähnlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich hierbei für die NHL als ein Segen erwiesen. Andere Sportligen unterliegen einer immer stärker werdenden Langeweile an der Spitze. In der NHL ist das nicht ansatzweise zu erkennen. Will man ein Team herauspicken, das sich durch gute Arbeit in den letzten Jahren in eine günstige Ausgangslage für die Zukunft gebracht hat, dann würde ich die Toronto Maple Leafs nennen wollen. Aber von einer klassischen Dynastie zu sprechen, erscheint mir hier aktuell noch völlig unpassend.