Jets

Spiel 1 im Spitzenduell der Western Conference zwischen den Winnipeg Jets und den Nashville Predators ist gelaufen. Die Jets behielten in Nashville mit einem 4:1-Erfolg die Oberhand. Dabei sah der Spielverlauf nicht wirklich nach einem klaren Sieg der Gäste aus, die Statistik sprach eigentlich für die Hausherren. Jets-Torwart Connor Hellebuyck hatte keine ruhige Minute und musste sein ganzes Können unter Beweis stellen. Ganze 48 Mal stellten ihn die Predators auf die Probe, doch 47 Mal hatte der amerikanische Hüne das bessere Ende für sich.

"Ich finde, es war ein gutes Spiel", nahm der Schlussmann aber seine Vorderleute in Schutz. "Die Jungs vor mir haben mir freie Sicht gegeben. Sie haben die Schüsse geblockt, die sie blocken mussten und haben die kleinen Dinge richtig gemacht. Dieser Sieg war ein Ergebnis unserer harten Arbeit."
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Dabei wäre es angesichts des Spielverlaufs durchaus verständlich gewesen, hätte Hellebuyck Kritik geübt. Sein Team ließ viele Torschüsse zu, prüfte Pekka Rinne und Juuse Saros im Tor der Predators jedoch nur 19 Mal. Am Bullypunkt gewannen sie den Puck nur in einem Drittel der Fälle und auch im Körperspiel waren die Predators mit 29:22 Checks die aktivere Mannschaft. Jets-Trainer Paul Maurice ließ sich von den Zahlen aber nicht beeindrucken.
"Ich würde nicht sagen, dass wir den Sieg gestohlen haben", meinte Maurice nach dem Spiel. "Sie haben viele Pucks auf unser Tor gebracht. Die meisten davon waren im Gemenge vor dem Tor. Es gab viele Aktionen, die nur einen Meter vom Tor entfernt waren, da müssen wir besser aufräumen. Aber es gab wenig Konter, wenige wirklich gefährliche Situationen. Wir waren nicht in unserer besten Form, das stimmt. Wir können besser spielen und das werden wir in dieser Serie auch noch zeigen."

Hellebuyck war einer der wenigen Lichtblicke im Spiel der Jets. Der 24-Jährige zeigte erneut, warum er im Finale um die Vezina Trophy steht, die jährlich dem besten Torhüter der Saison verliehen wird. Auch sein Gegenüber, Pekka Rinne, ist noch im Rennen um die begehrte Auszeichnung, konnte den gnadenlos effektiven Angreifern der Jets jedoch wenig entgegensetzen und wurde für Saros ausgewechselt, nachdem er drei von 16 Schüssen passieren lassen hatte.
"Die Chancenverwertung ist wichtig. Sie treffen den Pfosten und wir machen im Gegenzug das Tor", lobte auch Coach Maurice die Effizienz seines Teams. "Darauf dürfen wir uns aber nicht verlassen. Wir wissen, dass die Predators ihre Chancen kriegen werden. Wir müssen den Puck besser laufen lassen. Sie sind ein hartes, kampfstarkes Team. Deshalb bekommen sie mehr Zeit in der Offensive, als andere Mannschaften. Auf der anderen Seite macht sie das etwas anfälliger für Konter."
Doch bei allem Optimismus müssen die Jets gewaltig an sich arbeiten. Gegen einen Torhüter wie Rinne kann man nicht darauf vertrauen, dass man mit weniger als 20 Schüssen genug Tore erzielt. Zudem ist klar, dass die starke Offensive der Predators nicht immer so ineffizient auftreten wird.
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"Wir werden uns die Videos ansehen. Wir können besser spielen", gab Kapitän Blake Wheeler zu. "Das wissen wir. Wir werden einiges ändern. Aber am Ende läuft nicht immer alles wie geplant. Wir sind glücklich über den Sieg und versuchen uns mit jedem Spiel zu verbessern, wie wir es schon die gesamte Saison gemacht haben."
Doch letztlich ist ein Sieg ein Sieg und nur darauf kommt es an. Die Jets haben mit dem Auswärtserfolg einen wichtigen ersten Schritt in Richtung Conference Finale gemacht. Die Predators hatten das Heimrecht, doch diesen Vorteil haben nun die Kanadier erobert. Am Sonntag steht das zweite Spiel in Nashville an, bevor es für zwei Partien nach Winnipeg geht.
"Dieser Sieg war wichtig, besonders in Spiel 1 in Nashville", betonte auch Center Mark Scheifele, der mit zwei Toren entscheidend daran beteiligt war. "Wir wussten, dass sie aggressiv auftreten und die Fans richtig Stimmung machen würden. Das sind aufregende Spiele. Es macht Spaß, das Publikum zu hören und wir sind glücklich, dass wir gewonnen haben."

Doch genau diese Atmosphäre, die Scheifele als so aufregend empfindet, kann den Jets in Spiel 2 das Genick brechen. Mit den eigenen Fans im Rücken werden die Predators auch in der nächsten Partie wieder viel Druck machen und motiviert auftreten. Sie haben die nötigen Waffen in ihrem Arsenal, um jeden Gegner in Bedrängnis zu bringen, schließlich gewann das Team nicht ohne Grund die Presidents' Trophy als punktbeste Mannschaft der regulären Saison. Sie haben starke Stürmer und zudem Verteidiger, die von der blauen Linie gefährlich werden können. Die Jets müssen den Schwung aus dem Sieg mitnehmen und dürfen sich nicht mehr so sehr im eigenen Drittel einschnüren lassen.
"Wir müssen besser spielen", sah auch Maurice den Bedarf für Verbesserung. "Ich versuche nicht, die Mannschaft in Schutz zu nehmen. Die Predators kamen mit viel Energie ins Spiel und haben viele Pucks aufs Tor gebracht. Wir sollten in der eigenen Zone besser arbeiten. Die Statistiken machen mir aber keine Angst."
Spiel 2 in der Serie zwischen den Predators und den Jets findet am Sonntag in der Bridgestone Arena von Nashville statt (19:00 ET; NBCSN, CBC, TVAS).