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Die NHL-Saison 2018/19 wirft langsam aber sicher ihre Schatten voraus. Vor dem Start der Trainingslager analysiert NHL.com/de ab 5. August die 31 Teams der Liga in 31 Tagen. Zu jeder Mannschaft gibt es in der Serie "31 in 31" zwei Berichte mit interessanten Fakten, Einschätzungen und Einblicken.
In dieser Folge: Winnipeg Jets

Während andere Mannschaften in der NHL den Sommer nutzten um ihren Kader zu erneuern und händeringend nach neuen Spielern suchten, gaben sich die Winnipeg Jets größte Mühe, ihren Kader so gut wie möglich zusammenzuhalten. Nach der erfolgreichsten Saison der Franchise-Geschichte, ist das nur zu verständlich.
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Stabilität und Hoffnungen für die Zukunft im Fokus
Nach dem zweiten Platz in der regulären Saison (114 Punkte, 52-20-10) und dem Durchmarsch bis in das Finale der Western Conference (4:1-Niederlage gegen die Vegas Golden Knights), setzen die Jets weiterhin auf die Schlüsselspieler der vergangenen Saison.
"Wir haben noch Arbeit vor uns und haben letztes Jahr den letzten Schritt nicht geschafft", gab Patrik Laine zu. "Hoffentlich sind wir dieses Jahr bereit."
Dabei gehörten gerade junge Spieler aus der eigenen Organisation zu den Leistungsträgern. Alle sechs Picks der ersten Runde von 2011 bis 2016 waren feste Größen im Kader. Patrik Laine (44 Tore, 26 Assists), Nikolaj Ehlers (29 Tore, 31 Assists), Mark Scheifele (23 Tore, 37 Assists) und Kyle Connor (31 Tore, 26 Assists) belegten die Plätze zwei bis fünf in der Scorerliste der Mannschaft. Jacob Trouba (drei Tore, 21 Assists, +9) und Josh Morissey (sieben Tore, 19 Assists, +15) verliehen der Abwehr sowohl mehr Stabilität, als auch Potenzial im Spielaufbau.

Hinter den mittlerweile erprobten Kräften drängen auch schon die nächsten Früchte der jahrelangen Aufbauarbeit der Organisation nach. Die Stürmer Kristian Vesalainen und Brendan Lemieux bewarben sich mit starken Leistungen auf Einsätze in der NHL.
Der Finne Vesalainen lief in seiner Heimat für HPK und Kärpät Oulu auf und erzielte in der regulären Saison 43 Punkte (22 Tore, 21 Assists) in 49 Partien. In den Playoffs verhalf er Kärpät mit acht Punkten (vier Tore, vier Assists) in 18 Spielen zur Meisterschaft.
Lemieux, Sohn des ehemaligen NHL-Spielers Claude Lemieux, qualifizierte sich mit den Manitoba Moose für die Playoffs der American Hockey League und steuerte dabei in 51 Spielen 43 Punkte (19 Tore, 24 Assists) bei. Er durfte auch schon NHL-Luft schnuppern, trat vergangene Saison neun Mal für die Jets an und erzielte am 29. Oktober sein erstes Tor gegen die Pittsburgh Penguins. Beide Stürmer könnten diese Saison eine Option für Trainer Paul Maurice sein.
Der Blizzard aus dem hohen Norden
Mit Hilfe einer gesunden Mischung aus Erfahrung und Jugend, aus offensivstarken Verteidigern und technisch versierten Stürmern, sind die Jets eines der torgefährlichsten Teams der gesamten Liga. Tolle 273 Mal ließen sie vergangene Saison die Torsirene erklingen.
Dreh- und Angelpunkt dieser kanadischen Sturmfront war dabei Kapitän Blake Wheeler. Mit 91 Punkten führte er nicht nur die Winnipeg Jets an, er landete auch im ligaweiten Vergleich auf Rang neun. Seine 68 Assists machten ihn gemeinsam mit Claude Giroux von den Philadelphia Flyers zum besten Vorbereiter der Saison. Gut für die Jets, dass sie Wheeler am Dienstag frühzeitig für weitere fünf Jahre an sich binden konnten, nachdem er nach dieser Saison unrestricted Free Agent geworden wäre.
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Einer der wenigen Abgänge der Jets, Center Paul Stastny, hinterlässt zwar eine Lücke in der Offensive, doch die Jets sollten bei der Menge an talentierten Stürmern auch ohne ihn in der Lage sein, wieder um die beste Offensive der Liga zu konkurrieren. Vor allem wird im Team von Paul Maurice darauf gehofft, das Schlüsselfigur Mark Scheifele ohne Verletzung durch die Saison kommt. Der Center verpasste vergangene Saison 22 Spiele, kam aber dennoch auf 60 Punkte in der gleichen Anzahl an Spielen.
Für den nötigen Druck von der blauen Linie war vor allem Dustin Byfuglien verantwortlich. Der 33-jährige US-Amerikaner ist der unbestrittene Anführer in der Abwehr der Jets und ist mit seinen guten technischen Fähigkeiten und seiner beeindruckenden Masse von 117 kg kaum von der Scheibe zu trennen und verfügt über einen beeindruckenden Schuss. Obwohl er verletzungsbedingt nur 69 Spiele bestritt, kam er dennoch auf 45 Punkte (acht Tore, 37 Assists).
Der Puck gehört nur in ein Tor
Die Jets hatten aber nicht nur die zweitbeste Offensive, auch die Abwehr gehörte mit nur 216 Gegentoren zu den Fünfbesten der Liga. Mit 31,9 Schüssen pro Spiel auf das eigene Tor landeten die Jets auf Platz 13 der Liga, durchaus eine ansehnliche Leistung, zu der auch Byfuglien, die Abrissbirne auf Kufen, ihren Beitrag leistete.
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Das Herzstück im eigenen Drittel war jedoch Torwart Connor Hellebuyck. Der 25-Jährige wuchs über sich hinaus aus und lieferte mit 92,4 Prozent Fangquote, 2,36 Gegentoren pro Spiel und sechs Shutouts starke Zahlen. Er war damit unter den letzten drei Kandidaten, die für die Vezina Trophy für den besten Torhüter der Saison zur Wahl standen.

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"Ich erwarte nur das Beste von mir und ich will, dass alle diese Erwartungen an mich stellen, weil ich jeden Abend meine beste Leistung bringen will", zeigte sich der Star motiviert. "Das ist der Schlüssel für dieses Team, das jeder hier immer mehr will."
Seine Form wird in der kommenden Saison von entscheidender Bedeutung sein. Sollte er solche Leistungen erneut erreichen, würde er die Saison für sein Team damit deutlich leichter gestalten und die Chancen der Mannschaft auf eine lange Saison deutlich erhöhen.
Hochmotiviert mit neuen Zielen
Alles andere als ein Platz in den Playoffs wäre eine große Überraschung und eine bittere Enttäuschung für die Jets. Mit einer guten Mischung im Kader, Stärken auf allen Positionen und einem Torwart, der seinesgleichen sucht, sind die Playoffs Pflicht, doch das reicht den Jets nicht, sie wollen mehr.