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Die Washington Capitals feiern derzeit ihren ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte. Es gibt einige Faktoren, die einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Teams geleistet haben. Von Braden Holtby im Tor, über eine starke Abwehr, bis hin zu einer effizienten Offensive. Doch es gibt einen wichtigen Teil des Teams, den die Capitals mit zwei Mannschaften gemeinsam haben, die zusammen sechs der vorherigen neun Cups holten - ein unaufhaltbares Duo im Angriff.

Die Pittsburgh Penguins und die Chicago Blackhawks sicherten sich seit 2009 je drei Mal den Stanley Cup. Dabei vertrauten beide Teams über den Zeitraum auf zwei absolut unumstrittene Leistungsträger im Angriff, die maßgeblich für die Erfolge der Mannschaften verantwortlich waren. Jonathan Toews erzielte bei den Triumphen der Chicago Blackhawks in den Jahren 2010, 2013 und 2015 insgesamt 20 Tore und 64 Punkte in 68 Playoff-Spielen. Sein Kollege Patrick Kane überbot diese Zahlen sogar noch mit 30 Toren und 70 Punkten. Bei den Titelgewinnen der Penguins in den Jahren 2009, 2016 und 2017, sorgte Sidney Crosby in 72 Playoff-Partien für 29 Tore und 77 Punkte, Evgeny Malkin sammelte 30 Treffer und 82 Zähler.
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Man könnte noch unzählige solcher Beispiele auflisten. Die Edmonton Oilers vertrauten in den Achtzigern auf das legendäre Duo aus Wayne Gretzky und Jarri Kurri. Bei ihren ersten beiden Stanley Cup Siegen 1990 und 1991verließen sich die Penguins auf Mario Lemieux und Jaromir Jagr. Die Vancouver Canucks hingen beinahe zwei Dekaden von den Sedin-Zwillingen ab und bei den Detroit Red Wings waren Pavel Datsyuk und Henrik Zetterberg nur das jüngste Beispiel. Oft heißt es, ein Spieler alleine kann nicht für den Erfolg sorgen, doch ein herausragendes Offensivduo scheint eine Voraussetzung für ein Siegerteam zu sein.
Bei den Capitals galten bisher immer Kapitän Alex Ovechkin und Nicklas Backstrom als das geniale Paar. Diesen Ruf haben sich die beiden über mehr als ein Jahrzehnt auch redlich verdient, schließlich erzielte Ovechkin die meisten Tore (607) und Punkte (1122) der Franchise-Geschichte, sowie die zweitmeisten Assists (515). Mehr Vorlagen lieferte nur Backstrom (590), der auch auf Rang fünf der Torschützenliste (209) und Rang drei nach Scorerpunkten liegt (799). Doch in den diesjährigen Playoffs, die zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte führten, fand Ovechkin einen neuen Partner.
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Evgeny Kuznetsov und Alex Ovechkin bildeten die russische Speerspitze der Capitals-Offensive. Die beiden dominierten das Angriffsspiel der Mannschaft bereits in der regulären Saison. Ovechkin sammelte 49 Tore und 87 Punkte, Kuznetsov 27 Tore und 83 Punkte. Damit war Ovechkin der beste Scorer und Torschütze des Teams. Kuznetsov folgte in beiden Statistiken auf dem zweiten Platz und lieferte die meisten Assists (56), ein Titel, den Backstrom bisher eigentlich immer sicher hatte.
In den Playoffs setzten die beiden Russen ihre überragenden Leistungen weiterhin fort und schossen die Kontrahenten der Capitals aus der Endrunde. Kuznetsov traf in 24 Begegnungen zwölf Mal und holte beeindruckende 32 Punkte, Ovechkin machte 15 Tore und 27 Punkte. Sie trafen gemeinsam ganze neun Mal im Powerplay und schossen jeweils zwei Siegtore.

Der 26-Jährige Kuznetsov profitierte sichtlich von der Kombination mit seinem Kapitän und zeigte die beste Saison seiner Karriere und auch der große Ovechkin schien sich an der Seite seines Landsmanns wohlzufühlen.
Möglicherweise ist damit ein neues Traumpaar im Angriff der Capitals geboren, vielleicht wird Ovechkin das Team nächste Saison aber auch wieder mit Backstrom zu neuen Höchstleistungen führen. Ein gesunder Konkurrenzkampf um die Spitzenposition in der Offensive des Meisters, könnte die erfolgshungrigen Stürmer durchaus zu neuen Bestwerten treiben.
Für die Capitals ist jedenfalls klar, sie müssen sich keine Sorgen um Topscorer machen, sie haben mehr als genug Potential in ihrer Offensivabteilung, um eine Duo zu stellen, dass es mit Malkin und Crosby, Steven Stamkos und Nikita Kucherov, oder jeder anderen Kombination in der Liga aufzunehmen.

Malkin_Crosby

Damit ist auch in den kommenden Jahren mit einer Mannschaft aus Washington zu rechnen, deren Hunger nach einem Titel noch nicht gestillt ist, die mehr will und die Defensivabteilungen inklusive der Torhüter in der gesamten Liga weiterhin zittern lassen wird.