WPG@WSH: Ovechkin befördert den Puck über die Linie

Vom 13. Januar bis zum 4. Februar ging alles urplötzlich schnell. Bereits vor der Saison 2019/20 war klar, dass Alexander Ovechkin die Marke von 700 Tore würde knacken können, wenn er eine normale Spielzeit, also ohne große Verletzungen und gewohnt treffsicher, absolvieren würde. Im besagten Zeitraum, der sieben Einsätze von ihm umfasste, katapultierte sich der Kapitän der Washington Capitals mit 13 Toren bis auf zwei an besagten Meilenstein heran.

Doch anschließend blieb der Russe mit seiner berühmten Nummer 8 bei 698 Treffern stecken und ging, für ihn äußerst ungewöhnlich, fünf Partien lang bei den Toren leer aus. Das war ihm zuletzt Ende Dezember 2018 passiert, damals waren es sogar sechs Spiele.
Das wäre weniger ein Problem gewesen, wenn die Mannschaft trotzdem erfolgreich gespielt hätte, doch solange Ovechkin keinen Haken an die 700 machen konnte, strauchelten auch die Capitals, die ohnehin ihren zu Saisonbeginn herausgespielten Vorsprung an der Spitze in der Metropolitan Division zunehmend aufbrauchten.

PIT@WSH: Oshie verwertet den eigenen Rebound

Im Zeitraum vom 8. Februar bis zum Samstag vergangener Woche, als Ovechkin seine Mission endlich beenden konnte und zum achten Spieler in der NHL-Geschichte wurde, der 700 Tore erreichte, fuhren die Capitals in sieben Spielen nur einen Sieg ein und kamen auf eine Bilanz von 1-5-1. Auch die Partie bei den New Jersey Devils, in der er den entscheidenden Treffer markieren konnte, verlor Washington mit 2:3. Die Niederlage trübte die Feier Ovechkins. Immerhin schaffte es der Divisions-Konkurrent Pittsburgh Penguins nicht, die am 18. Februar erkämpfte Tabellenführung auszubauen und blieb punktgleich.
Im direkten Duell der Penguins gegen die Capitals am Sonntag holte sich Washington durch einen 5:3-Erfolg die Tabellenführung zurück. Zwar konnte Ovechkin keinen Treffer zum Sieg beisteuern, doch es war bezeichnend, dass das Team, nur einen Tag nach der Niederlage gegen die am Ende der Tabelle rangierenden Devils, im Spitzenspiel wieder voll bei der Sache war.
Am Dienstag fuhren die Capitals mit 4:3 nach Shootout gegen die Winnipeg Jets in der Capital One Arena ihren zweiten Sieg in Folge ein und bauten ihre Führung an der Spitze der Metropolitan auf vier Punkte aus. Zum ersten Mal seit Ende Januar konnte Washington wieder zwei Mal hintereinander doppelt punkten.
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Ausgerechnet Ovechkin hatte das Penaltyschießen in der fünften Runde mit seinem Tor zu Gunsten der Hausherren entschieden, nachdem Braden Holtby anschließend Nikolaj Ehlers stoppte. "Manchmal weiß nicht einmal ich genau, was ich da draußen machen werde, von daher gut, wenn es klappt", scherzte Ovechkin über seinen geglückten Versuch im Shootout.
Die Begegnung begann mit einem emotionalen Moment, indem Ovechkin vor dem Spielbeginn in einer Zeremonie für sein am Samstag erzieltes 700. NHL-Tor geehrt wurde und ihn die anwesenden Zuschauer mit stehenden Ovationen feierten.
Er ließ, anscheinend noch euphorisiert von der Ehrung, bereits nach 1:55 Minuten sein Tor Nummer 701 folgen und besorgte den Capitals eine 1:0-Führung. Sein ursprünglicher Schuss traf Jets-Verteidiger Nathan Beaulieau, doch im Nachfassen erreichte der Puck das gewünschte Ziel.
"Ich bin der Meinung, dass es ein emotionaler Moment für ihn war. Dass er sich schnell wieder sammeln und spielen und dann das erste Tor erzielen konnte, machte es sicher zu einem besonderen Abend für ihn", verdeutlichte Capitals-Trainer Todd Reirden. "Ich freue mich für ihn, er verdient es."

WSH@NJD: Ovechkin schießt sein 700. NHL-Tor

Trotzdem war noch nicht alles Gold, was glänzt, denn Washington führte bereits durch zwei weitere Treffer von Jakub Vrana und Garnet Hathaway in der 34. Minute mit 3:0 und gab diesen scheinbar sicheren Vorsprung in der restlichen Spielzeit wieder aus der Hand. Die Jets krönten ihre Aufholjagd mit dem Ausgleich in der 57. Minute.
"Wenn wir eine solche Führung besitzen, dann sollten wir den Puck richtig behandeln und das Spiel locker gewinnen", kritisierte Ovechkin. "Aber wieder ein paar komische Bounces, ein paar Fehler und der Puck ist in unserem Tor. Natürlich, Holtby war heute unglaublich, alle vier Reihen liefen und es hat Spaß gemacht zuzuschauen."
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Washingtons Stürmer Ilya Kovalchuk, der am Sonntag von den Montreal Canadiens verpflichtet wurde, bekam in seinem Capitals-Debüt 14:39 Minuten Eiszeit und wurde bei seinem Versuch im Shootout gestoppt.
Trainer Reirden gab indes die Devise für die weiteren Spiele aus: "Wenn du in einem Spiel in Führung liegst, dann willst du es sichern und die zwei Punkte in der regulären Zeit einfahren. Das ist es, was wir in den finalen Spielen lernen müssen, aber es gab auch einiges Positives, auf das wir aufbauen können. Weil es einige Zeit her war, dass wir solch einen Vorsprung innehatten, sollten wir uns wieder daran gewöhnen mit Führungen umzugehen."