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Die San Jose Sharks haben sich den Heimvorteil mit einem 4:2-Auswärtssieg bei den Colorado Avalanche in Spiel 3 zurückgeholt. Spiel 4 steigt erneut in Denver, wo die Sharks keinerlei Anlaufschwierigkeiten zeigten. Das lag vor allem an der produktiven ersten Sturmreihe um Dreierpacker Logan Couture und dem Schweizer Timo Meier. Die Chancenverwertung bleibt dennoch die größte Baustelle vor dem vierten Duell.

Dass San Jose in der Serie mit 2:1 in Führung ging, war vor allem der ersten Reihe zu verdanken, die für alle vier Treffer in Spiel 3 gesorgt hatte: Center Couture gelang ein Hattrick (drei Tore), Linksaußen Meier verbuchte drei Scorerpunkte (ein Tor, zwei Assists) und Rechtsaußen Gustav Nyquist steuerte zwei Vorlagen bei. Unterm Strich markierte das Top-Trio also starke acht Scorerpunkte (vier Tore, vier Assists) an diesem Abend.

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"Ich würde gerne lügen und sagen, dass es mir nichts bedeutet hat", sagte Couture über seinen Dreierpack. "Aber es war schon etwas Besonderes." Sonderlob spendete auch sein Torwart Martin Jones: "Er ist eiskalt. Es sind große Spiele mit wichtigen Momenten und du kannst dich immer auf ihn verlassen. Er war heute wieder überragend."
Der Franchise-Mittelstürmer der Sharks (2007 gedraftet, seit 2009 im NHL-Team) ist mit nun neun Treffern zum Top-Torjäger der Stanley-Cup-Playoffs 2019 aufgestiegen und grüßt auch in der Scorer-Wertung (9 Tore/ 3 Assists/ 12 Punkte) zusammen mit Nathan MacKinnon (Colorado, 5/7/12) und Mark Stone (Vegas Golden Knights, 6/6/12) von ganz oben. "Wir haben die Serie noch nicht gewonnen, also ist es mir egal, was meine Statistik macht", betont Couture. "Von mir aus hätte ich in den gesamten Playoffs keinen einzigen Punkt, wäre aber der glücklichste Spieler in der Kabine, wenn wir trotzdem den Stanley Cup gewinnen."

SJS@COL, Sp3: Meier schießt unter die Latte ins Tor

Couture und Meier, die zum "1st" bzw. "3rd Star" ausgezeichnet wurden, sind definitiv on fire! In den letzten sechs Spielen kommt "Cootch" auf acht (sieben Tore, ein Assist) und "Timo Time" auf sieben Punkte (zwei Tore, fünf Assists). Mit dem 30-jährigen Kanadier und dem 22-jährigen Schweizer scheint sich ein herausragendes Duo gefunden zu haben. Schon in der ganzen Saison ist Meier an Coutures Seite zu einem Schlüsselspieler bei den Sharks gereift: 66 Scorerpunkte (30 Tore, 36 Assists) in 78 Spielen bedeuteten einen persönlichen NHL-Rekord für den in Herisau geborenen Power Forward. Gleiches gilt auch für seine bisherige Playoff-Ausbeute von acht Punkten (drei Tore, fünf Assists).
Dass die erste Reihe derart gut funktioniert, war nicht vorherzusehen: Normalerweise ergänzt Kapitän Joe Pavelski die Linie als rechter Flügelspieler, doch "Pav" fehlt seit Spiel 7 der 1. Runde gegen Vegas verletzt. Auch in Spiel 4 wird der Führungsspieler wohl nicht zur Verfügung stehen. Stattdessen sprang zuletzt Gustav Nyquist ein. Der kurz vor der NHL Trade Deadline von den Detroit Red Wings akquirierte Flügelstürmer reiste nicht mit dem Team zu Spiel 3 an: Sein Reiseweg führte von San Jose über Detroit nach Denver. In Motor City nämlich brachte seine Frau seine Tochter Charlotte Nyquist zur Welt. Den frisch gebackenen Vater schien das auf dem Eis aber nicht abzulenken, sondern sorgte sogar für einen Schuss Extra-Motivation.
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Vor Spiel 4 müssen die Sharks aber weiterhin an ihrer Chancenverwertung arbeiten: Noch bevor die Avalanche erstmals auf die Anzeigetafel kamen, hätten die Nord-Kalifornier die Partie längst entscheiden müssen: Kevin Labanc (6.) und Brent Burns (11.) trafen nur das Eisen-Gehäuse, Evander Kane scheiterte mit gleich zwei Alleingängen am überragenden Avs-Goalie Philipp Grubauer (8., 30.). Nach etwa der Hälfte der Begegnung drehte plötzlich Colorado wie schon in Spiel 2 auf und bestrafte die mangelnde Effektivität der Gäste mit dem Ausgleich. Couture war es zu verdanken, dass am Ende trotzdem das Team aus San Jose jubelte.
"Mir hat unsere Antwort gefallen. Es war ausgeglichen. Wir wollten einfach rausgehen und weitmachen. Wir wussten, dass es nur 2:2 steht, hätten zu diesem Zeitpunkt aber mehr verdient gehabt. Wir wussten, dass unser Spiel funktioniert und sind zurückgekommen", lobte Trainer Peter DeBoer.
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Verlass war zudem einmal mehr auf Torwart Jones (25 Saves, 92,6 Prozent Fangquote), auf den es auch in Spiel 4 ankommen wird. Der 29-Jährige ist voll im Playoff-Modus, konnte fünf der letzten sechs Starts gewinnen und kommt dabei auf einen Gegentorschnitt von 2,06 sowie eine Fangquote von 93,5 Prozent. Jener Jones möchte die Avalanche auch in Spiel 4 zur Verzweiflung bringen.
Spiel 4 findet der Serie zwischen den Sharks und den Avalanche findet am Donnerstag (10 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS; Fr. 4 Uhr MESZ) im Pepsi Center von Denver statt.