sedin brothers

Drei grundverschiedene Begegnungen stehen am Mittwoch auf dem Spielplan. Während in Vancouver durch die feierliche Verabschiedung der Sedin-Zwillinge die Eishockeyparty schon vor dem Eröffnungs-Bully des Spiels gegen die Chicago Blackhawks angesagt ist, herrscht in Los Angeles alles andere als gute Stimmung. Die Kings wollen durch ein Erfolgserlebnis gegen die Calgary Flames einen neuen Saison-Negativrekord vermeiden. Und in Boston steigt das traditionelle Original-Six-Duell der heimischen Bruins gegen die Montreal Canadiens, das immer für besonders große Emotionen sorgt.

Die Spiele am Mittwoch im Detail:
Boston will Wiedergutmachung für Detroit-Pleite betreiben
Wenn die Boston Bruins (34-11-12) im heimischen TD Garden die Montreal Canadiens (27-24-7) zum Traditionsduell empfangen (Do. 1.30 Uhr MEZ; NHL.tv), dann ist die Motivation stets groß. Dieses Mal wird sie in den Reihen der Gastgeber noch beachtlicher als sonst sein, da sich die Bruins gerne für die 1:3-Niederlage gegen die Detroit Red Wings vom Sonntag rehabilitieren möchten.
"Wir waren in den Spielen zuvor gut drauf", erläuterte Jake DeBrusk. "Auch ich war enttäuscht von unserer Leistung gegen Detroit. Doch jetzt gilt es für uns nach vorne zu blicken. Die Begegnung gegen Montreal wird sehr emotional für beide Teams."
Verzichten müssen die Bruins auf Jaroslav Halak und Connor Clifton. Beide trainierten zwar zuletzt wieder mit dem Team, sind aktuell aber noch nicht soweit, dass sie zum Einsatz kommen könnten. Trainer Bruce Cassidy gab an, dass mit Halak am kommenden Wochenende wieder zu rechnen sei. Clifton, der sich gegen die Buffalo Sabres eine Verletzung an der oberen Körperhälfte zuzog und seit dem 29. Dezember kein Spiel mehr bestritt, ist für das Spiel gegen die Canadiens ebenso keine Option. "Es hat sich richtig gut angefühlt", sagte Clifton nach der Übungseinheit am Dienstag. "Kein Spieler schaut freiwillig so lange zu. Hoffentlich kann ich bald wieder dabei sein."
Wieder mitmischen in Reihen von Montreal kann vermutlich Phillip Danault. Der 26-jährige Center musste das Spiel am Montag gegen die Arizona Coyotes vorzeitig beenden, nachdem er von einem Puck im Gesicht getroffen wurde. Am Dienstag trainierte er nicht, doch Claude Julien verkündete, dass er die Reise nach Boston mitmachen wird. "Er hat keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten. Er kann spielen", verdeutlichte Julien.
Für Montreal war er zuletzt ein wichtiger Faktor. Nach 58 Spielen rangiert er mit zwölf Toren, 28 Assists und 40 Punkten jeweils auf Rang zwei in der internen Teamwertung.

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Kings daheim auf der Suche nach frischem Selbstvertrauen
Wenig Selbstvertrauen haben dürften die Los Angeles Kings (19-33-5) vor ihrem Heimspiel im Staples Center (Do. 4 Uhr MEZ; NHL.tv) gegen die Calgary Flames (29-22-6). Die Kalifornier kassierten zuletzt fünf Niederlagen in Serie. Gegen die Kanadier gilt es die längste Pleitenserie der laufenden Saison zu verhindern, indem vor den eigenen Fans endlich wieder doppelt gepunktet wird. Längst vergessen erscheint aktuell die erfolgversprechende Phase von Mitte Dezember, als das Team kurzzeitig durch eine Serie von 4-0-1 aus dem Keller der Pacific Division zu entfliehen schien. Seither gelangen den Kings keine zwei Siege hintereinander mehr. Nach dem 1. Januar konnte ohnehin nur ein einziger doppelter Punktgewinn innerhalb der regulären Spielzeit eingefahren werden.
"Ein paar Dinge bekommen wir ganz ordentlich hin, an anderen Details müssen wir noch arbeiten", lautete das selbstkritische Fazit von Trainer Todd McLellan nach der 1:4-Niederlage am Sonntag bei den New York Rangers. "Es ist immer wieder das Gleiche. Aber so ist eben der Stand der Dinge bei uns."
Die Flames ihrerseits gehen optimistisch in die Begegnung, konnten sie doch ihre vergangenen beiden Spiele siegreich beenden. Milan Lucic überzeugte mit zwei Toren und drei Assists aus diesen Duellen. Mikael Backlund verbuchte einen Treffer und vier Vorlagen aus drei Spielen. Verletzungssorgen begleiten das Team aus Calgary auch in Los Angeles. Mark Giordano und Travis Hamonic werden gegen die Kings ausfallen.
Party schon vor dem Spiel in Vancouver garantiert
Große Emotionen sind bereits vor der Begegnung der Vancouver Canucks (31-21-5) gegen die Chicago Blackhawks (25-23-8) garantiert (Do. 4.30 Uhr MEZ; NHL.tv). Im Vorfeld des Spiels werden die Canucks-Legenden Daniel und Henrik Sedin offiziell noch einmal in den Ruhestand verabschiedet und ihre Trikotnummern 22 und 33 feierlich unter das Hallendach gezogen. Sie werden in Zukunft von der Organisation nicht mehr an andere Spieler vergeben.
Logisch, dass eine solche Festivität die Aufmerksamkeit des aktuellen Kaders etwas vom sportlichen Geschehen auf dem Eis ablenken könnte. Die Aktiven aus Vancouver werden alles dafür tun, dass dies nicht der Fall sein wird. Denn schließlich brauchen die Canucks in dieser Phase der Saison beim Kampf um einen Platz in den im April beginnenden Stanley Cup Playoffs jeden Punkt.
Für die Blackhawks auf der anderen Seite gilt es sich möglichst rasch den Frust der jüngsten 3:5-Niederlage gegen die Edmonton Oilers aus den Köpfen zu spielen.
"Das war heute einfach zu wenig von uns. Wir hatten ein gutes drittes Drittel, aber der Spielbeginn war nicht konzentriert genug. Wir waren nicht mit der richtigen Einstellung am Werk", beklagte Trainer Jeremy Colliton unmittelbar nach der Niederlage in Alberta. Die Chance es heute besser zu machen ist da. Vielleicht können die Blackhawks ja davon profitieren, dass Vancouver zu lange die Sedin-Zwillinge feiert?