devils mtl

Am Donnerstag wird in Nordamerika Thanksgiving gefeiert. 29 von 31 Teams haben deshalb frei. Nicht aber die Montreal Canadiens und New Jersey Devils, die sich um 1.30 Uhr MEZ (live bei NHL.tv) im Bell Centre treffen. Dabei hoffen zwei zuletzt schwächelnde Klubs auf einen Sieg am Feiertag.

Montreal: Zu viele Fehler
Montreal ist seit fünf Spielen sieglos (0-3-2) und kassierte alleine in den letzten beiden Partien 14 (!) Gegentore. Für Ernüchterung sorgte vor allem die bittere 1:8-Klatsche gegen den Rivalen Boston Bruins auf heimischem Eis am Dienstagabend (Ortszeit). Ein Auftritt, der viele Fragen aufwarf.
"Wir haben zwei Unterzahl-Gegentore kassiert und drei Gegentreffer aus Puck-Management-Gründen. Wir haben vor dem Tor nicht gut genug aufgepasst. Das müssen wir reparieren. Die Probleme, die wir gesehen haben, sind leicht zu beheben, wenn die Jungs daran arbeiten wollen. Wir müssen diese Fehler abstellen, wenn wir wieder erfolgreich sein wollen", sagte Canadiens-Trainer Claude Julien.
Zahlreiche Fehler nutzten effektive Bruins eiskalt für Tore. Zu Beginn des zweiten Drittels wurde Montreal regelrecht überrannt und musste acht bzw. 70 Sekunden nach Wiederbeginn jeweils einen Gegentreffer schlucken. "Wir waren mental nicht stark genug, um uns davon zu erholen", so Julien. "Wir haben aufgehört, an uns zu glauben und sind immer nachlässiger geworden."
Und so hatte Stammtorwart Carey Price einen unangenehmen Arbeitstag. Erstmals nach fast zwei Jahren und 113 Starts wurde er während eines Spiels ausgewechselt. Das passierte ihm zuletzt am 9. Dezember 2017, beim 2:6 gegen die Edmonton Oilers. An diesem Abend stoppte er lediglich sechs Schüsse und hatte eine Fangquote von 54,5 Prozent.

Price-Chiarot

"Die Chancen, die wir zulassen, sind erstklassige Möglichkeiten. Das darf nicht passieren", sprach auch Verteidiger Shea Weber ein Machtwort. "Wir machen uns selbst das Leben schwer und auch das unserer Torhüter. Das ist ihnen gegenüber nicht fair. Wir lassen sie auf einer einsamen Insel zurück - und das ist nicht das, was wir wollen." Auch Stürmer Brandon Gallagher gab Price nicht die Schuld: "Wir haben ihn da draußen verhungern lassen. Wir müssen bereiter sein, fokussierter und dürfen nicht so viele Fehler machen. Es ist nicht nur die Anzahl an Fehlern, sondern auch die Art von Fehlern, die zu hochklassigsten Chancen für den Gegner führen. Es ist an uns, aus diesen zu lernen und besser zu werden."
Genau daran wollen die Canadiens vor dem Krisen-Duell mit New Jersey arbeiten. "Wir müssen den Reset-Knopf drücken und uns da raus kämpfen. Keine Mannschaft wird es uns dabei leichtmachen", Verteidiger Jeff Petry. "Jeder wird diese Einstellung haben, dass sie auf dich drauftreten, wenn du am Boden liegst. Es liegt in unserer Verantwortung, dies in unserer Kabine zu ändern und gemeinsam dagegen anzukämpfen. Wir müssen die Dinge einfacher halten und wieder an uns glauben. Wir müssen kämpfen."
Gallagher kann da nur beipflichten: "Es gilt jede Gelegenheit zu nutzen, um uns zu verbessern, auch wenn das nicht sehr spaßig ist. Aber es kann eine schöne Belohnung geben, wenn du hart genug dafür arbeitest. Wenn du es nicht machst, dann wird es immer frustrierender. Als Mannschaft müssen wir uns entscheiden, dafür zu kämpfen und uns da rauszuarbeiten."
Der erste Schritt in diese Richtung soll gegen die Devils gemacht werden. Vor eigenem Publikum gilt es, Wiedergutmachung zu betreiben. "Jedes Team macht einmal schwierige Phasen durch. Wir müssen zusehen, dass wir unsere nun stoppen. In dieser Liga gibt es keine leichten Spiele. Wir müssen zusammenhalten und uns da gemeinsam rausziehen", sagte Weber.
Ähnliches: [Spielerperformances erinnern an 1992/93]
New Jersey: Chancenverwertung und Puckverluste kosten Punkte
New Jersey hat drei der letzten vier Spiele verloren (1-3-0), steht auf dem drittletzten Rang in der NHL und hat schon sieben Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Platz in der Eastern Conference. Im vergangenen Keller-Duell gegen die Minnesota Wild gab es beim 2:3 nichts zu holen.
"Wir haben viele Dinge richtig gemacht", fand Stürmer Kyle Palmieri. "Wir hatten viele Chancen, haben diese aber nicht genutzt." Genau da aber drückt der Schuh bei den Devils: Die Truppe aus Newark ist nicht effizient genug und leistet sich zu viele Puckverluste. Gegen Minnesota waren es 21 Giveaways.
"Die Umsetzung ist nicht so, wie sie sein sollte. Das ist ein Rätsel, das wir lösen müssen", kritisierte New Jerseys Trainer John Hynes. "Wir hatten zu viele Scheibenverluste und wiederkehrende Fehler. Das müssen uns die Spieler erklären."
Hoffnung macht der Lauf von Flügelstürmer Taylor Hall, der sechs Punkte in den letzten fünf Spielen (zwei Tore, vier Assists) sammelte. Der Schweizer Nico Hischier steuerte in seinen vergangenen drei Partien jeweils einen Assist bei. Jesper Boqvist gelang gegen die Wild sein erstes NHL-Tor im zehnten Spiel. "Hoffentlich hilft ihm das auf seinem weiteren Weg", so Hynes.

MIN@NJD: Boqvist schießt sein erstes NHL-Tor

Das zweite von drei Duellen
Das erste von drei Begegnungen in der regulären Saison entschieden die Devils knapp mit 4:3 n.V. im Bell Center für sich. Damals hatte Montreal eine 1:0- und eine 3:1-Führung verspielt. Gallagher (19.), Cale Fleury (28.) und Nick Suzuki (39.) trafen für Montreal - Nikita Gusev (20.), Hischier (40.), Wayne Simmonds (56.) und Palmieri (62.) für New Jersey.