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Hinter Leon Draisaitl liegen bittersüße Tage: Der Stürmer machte in den letzten fünf Spielen mit sieben Scorerpunkten (fünf Tore, zwei Assists) auf sich aufmerksam. Hinter dieser guten Bilanz lässt sich allerdings nicht vermuten, dass die Edmonton Oilers alle Partien verloren (0-3-2).

Draisaitl punktet - Edmonton nicht
Persönlich läuft es derzeit rund für Draisaitl. Der Kölner wurde von den NHL-Fans zum All-Star Game gewählt, zeigte sich bei der Skills Challenge sogar als bester Passgeber der Liga. Und auch im Spielbetrieb liefert der 23-Jährige zuverlässig ab: Am Sonntag schnürte er einen Doppelpack im Auswärtsspiel bei den Montreal Canadiens. Ein Spiel als Mikrokosmos für Draisaitls derzeitige Situation: Der Mittelstürmer gefällt und scort - aber seine Mannschaft verliert. Das 3:4 n.V. bedeutete die zweite Overtime-Niederlage in Folge. "Es waren zwei wichtige Punkte für uns, aber es hätten auch deren vier sein können", haderte Draisaitl.

EDM@MTL: Draisaitl schießt sein Zweites bei Überzahl

Zumal Edmonton bei den Hurricanes lange mit 3:2 in Führung lag. "Wir können uns nicht zurücklehnen und sie Angriffswelle auf Angriffswelle anrollen lassen. Wir müssen zurückschlagen und auf das vierte Tor gehen, anstatt die Ein-Tor-Führung zu verteidigen", kritisierte der Center.
Trainer Ken Hitchcock hob das Positive hervor: "Wir haben sie frustriert. Sie sind kaum durch die neutrale Zone gekommen, wir haben dort die Pucks erobert und haben gute Torchancen kreiert. Es war ein starkes drittes Drittel von uns - eines der besten, das ich für eine lange Zeit gesehen habe. Wir hatten ein gutes Positionsspiel, haben unglaubliche Checks gefahren. Aber beim 3:3 hätten wir einen Save gebraucht."
Die Oilers treten nach fünf Niederlagen in Serie weiter auf der Stelle. Der Rückstand auf einen Wild-Card-Platz in der Western Conference beträgt aktuell drei Punkte. Finden die Stanley Cup Playoffs im zweiten Jahr in Folge erneut ohne Edmonton und ohne Draisaitl statt?
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Die Superstars gehen voran
Das Leistungsgefälle bei den Oilers scheint zu tief zu sein. Die beiden Superstars Connor McDavid (31 Tore/ 45 Assists/ 76 Scorerpunkte) und Draisaitl (29/34/63) liefern zuverlässig ab und sind ligaweit auf Rang zwei bzw. neun der NHL-Scorer-Liste vertreten. Auch in sportlich weniger erfolgreichen Phasen ist auf das Duo Verlass: McDavid markierte 27 Scorerpunkte (zwölf Tore, 15 Assists) in seinen letzten 17 Spielen. Draisaitl kommt auf sieben Punkte (fünf Tore, zwei Assist) in seinen letzten sieben sowie auf 21 Punkte (13 Tore, acht Assists) in den letzten 17 Partien. Hinter dem drittbesten Scorer, Ryan Nugent-Hopkins (16/32/48), klafft allerdings eine große Lücke. Auf Rang vier der teaminternen Scorerwertung kommt mit Darnell Nurse ein Verteidiger (6/20/26). Edmonton fehlt es also an Secondary Scoring.

EDM@MTL: McDavid erzielt PPG auf Nugent-Hopkins Pass

Davon kann auch der Deutsche Tobias Rieder ein Liedchen singen. Der 26-jährige Landshuter glänzt mit viel Einsatz als harter Arbeiter, jedoch gelang ihm bislang kein Treffer im Oilers-Trikot. Nach 38 Saison-Spielen stehen neun Assists zu Buche. Zuletzt lief Flügelstürmer Rieder neben Draisaitl und Alex Chiasson in der zweiten Reihe auf.
Die Spielentscheider sind gefragt
Im Kampf um die Playoff-Plätze vertraut Edmonton also vor allem auf seine Stars McDavid und Draisaitl. Dass die beiden Stürmer Spiele entscheiden können, zeigten sie schon in den letzten drei Jahren: Seit der Saison 2016/17 gelangen McDavid unter allen eingesetzten Spielern die zweitmeisten Siegtreffer (20) - nur Brad Marchand von den Boston Bruins war hier besser (21). Im selben Zeitraum erzielte Draisaitl sechs spielentscheidende Overtime-Tore - ein geteilter zweiter Platz mit Seth Jones (Columbus Blue Jackets), Mike Hoffman (Ottawa Senators und Florida Panthers), Brayden Point (Tampa Bay Lightning), Artemi Panarin (Chicago Blackhawks und Columbus Blue Jackets) und Phil Kessel (Pittsburgh Penguins) sowie hinter Marchand (sieben).

EDM@MTL: Draisaitl versenkt den freien Puck

In den nächsten Wochen wird es auf die beiden Spielentscheider ankommen. Viel scheint den Oilers aktuell nicht zu fehlen, um in die Erfolgsspur zurückzukehren: Zwei der letzten drei Niederlagen waren nach Verlängerung, die letzten drei Spiele verlor Edmonton mit nur einem Tor Unterschied. Die nächsten drei Partien sind im Hinblick auf die Endrunde durchaus als richtungsweisend zu betrachten: Gegen die Chicago Blackhawks, bei den Minnesota Wild und gegen die San Jose Sharks geht es jeweils gegen Konkurrenten aus dem Westen.