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Die Boston Bruins haben beim 4:2-Erfolg in Spiel 1 des Stanley Cup Finales am Montagabend (Ortszeit) im TD Garden gegen die St. Louis Blues ihre Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt. Nach einem 0:2-Rückstand erzielten sie vier Tore hintereinander und brachten so den Auftaktsieg unter Dach und Fach.

Diesmal war es nicht die hochdekorierte Abteilung Attacke, die den Umschwung einleitete, sondern mit Connor Clifton und Charlie McAvoy zwei Blueliner. Damit schlug Boston den Kontrahenten aus St. Louis praktisch mit dessen eigenen Waffen. Denn die Blues-Verteidiger hatten sich im Verlauf der Stanley Cup Playoffs als Punktegaranten erwiesen und insgesamt 45 Zähler gesammelt, so viele wie kein anderes Team in der Postseason.

STL@BOS, Sp1: McAvoy bezwingt Binnington im PP

Die nach Ansicht von Bostons Stürmer Patrice Bergeron entscheidende Szene für die Wende in der Begegnung spielte sich in der 23. Minute ab. Verteidiger Clifton hatte sich mit in den Angriff eingeschaltet und verwertete am zweiten Pfosten einen Pass von Sean Kuraly zum 1:2. "Dieser Treffer hat uns geholfen, unseren Rhythmus zu finden. Von da an lief der Puck wesentlich besser in unseren Reihen", meinte Bergeron.
Bruins-Trainer Bruce Cassidy lobte Clifton für die starke Darbietung im ersten Finalduell. "Er hat einen hervorragenden Job gemacht. Er weiß, wann er aggressiv spielen oder einen Konter fahren muss. Connor ist schnell auf den Beinen und verfügt über einen guten Instinkt. Er ist immer da, wo man ihn braucht. Das alles zeichnet ihn aus", sagte der Coach.
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Zehn Minuten nach Cliftons Anschlusstreffer jubelten die Bruins erneut. McAvoy fuhr bei einem Angriff in die gegnerische Zone und traf mit einem präzisen Handgelenkschuss zum 2:2-Ausgleich. Danach wirbelte Boston weiter, brachte aber im zweiten Drittel kein weiteres Tor mehr zustande.
Das änderte sich im letzten Durchgang. Zunächst brachte Kuraly die Hausherren nach einem Querpass von Noel Acciari mit 3:2 in Führung (46.). Kurz vor dem Ende sorgte Brad Marchand mit einem Empty-Net-Goal für die endgültige Entscheidung. Er schlenzte die Scheibe in der Zone der Blues zum 4:2 über die Linie (59.).

STL@BOS, Sp1: Krug checkt Thomas hart

Für Torey Krug war es keine Überraschung, dass ausgerechnet zwei Verteidiger für die Wende sorgten "So spielt man heutzutage in der NHL. Es ist enorm wichtig, dass auch Defensivspieler oder Bottom-Six-Angreifer punkten. Dadurch sind wir in den Playoffs weit gekommen und heute war es ebenfalls der Schlüssel zum Erfolg", meinte der Defensivspezialist, der zusammen mit Brandon Carlo das zweite Verteidiger-Paar der Bruins bildete.
Torhüter Tuukka Rask stimmte ebenfalls in die Lobeshymne auf die Blueliner des Teams ein. "Dieses Spiel sagt viel aus über unsere Mannschaft. Wir sind füreinander da und helfen uns gegenseitig", betonte er. "Unsere Verteidiger erfüllen eine wichtige Aufgabe. Sie müssen hinten die Drecksarbeit erledigen und zugleich Druck nach vorne entwickeln. Das haben sie heute hervorragend gelöst. Für mich war das allerdings keine große Überraschung. Wir haben schließlich viel Talent in unserer Defensivabteilung", führte der Schlussmann weiter aus.
Rechtsaußen David Pastrnak freute sich immens, dass Clifton und McAvoy als Torschützen in die Bresche sprangen. "Unglaublich. Durch ihre Treffer sind wir ins Rollen gekommen. Es ist völlig egal, wer die Tore macht. Die Hauptsache ist, dass sie fallen", lautete seine Analyse im Anschluss.

STL@BOS, Sp1: Clifton trifft als erstes für Bruins

Zum Aufgebot der Bruins zählte auch wieder Kapitän Zdeno Chara. In Spiel 4 beim Conference Finale hatte er verletzungsbedingt eine Pause eingelegt. Er bekam beim Treffer von Kuraly einen Assist gutgeschrieben und sorgte damit für den dritten Scorerpunkt von Bostons Defensive an diesem Abend. "Wenn sich die Möglichkeit bietet, musst du als Verteidiger Zug zum Tor entwickeln. Ich denke, wir haben das heute wirklich gut gemacht", sagte er.
Spiel 2 des Stanley Cup Finales zwischen den Bruins und den Blues findet am Mittwoch erneut im TD Garden von Boston statt (8:00 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS; Do. 2 Uhr MESZ).