Eine theoretische Frage, die die Pittsburgh Penguins für sich praktisch beantworten. Sie müssen aktuell ohne ihren Kapitän und Spitzenspieler Sidney Crosby auskommen. Seit zwei Wochen steht Crosby den Penguins nicht mehr zur Verfügung. Am 9. November verletzte er sich beim 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen die Chicago Blackhawks. Im dritten Spielabschnitt wurde Crosby erst von einem Schuss am Fuß getroffen und wenige Minuten später erwischte ihn Blackhawks-Verteidiger Erik Gustafsson bei einem Checkversuch unglücklich mit dem Schlittschuh.
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Crosby beendete die Partie vorzeitig und unterzog sich in den folgenden Tagen einigen Untersuchungen. Was zunächst nach einer womöglich schmerzhaften, aber doch eher leichten Blessur aussah, sollte sich tatsächlich als komplizierte und langwierige Verletzung entpuppen. Die Untersuchungen förderten eine muskuläre Verletzung am Fuß zu Tage, die Crosby Berichten zufolge schon seit der Saisonvorbereitung mit sich führte. Alles Bitten und Bangen half nicht. Der Kanadier musste sich einer Operation unterziehen und steht seinen Penguins in einer turbulenten Saisonphase voraussichtlich mindestens sechs Wochen nicht zur Verfügung.
Nach dieser Hiobsbotschaft kreisten zahlreiche Fragezeichen über den Penguins und ihrer Fähigkeit, diesen Rückschlag wegstecken zu können. Fragen, die die Penguins nicht im Keim ersticken konnten. Die Stanley Cup Champions von 2016 und 2017 brauchten drei Spiele, bis sie wieder ihren ersten Sieg landen konnten. Nach einer 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen im Madison Square Garden gegen die New York Rangers folgte eine 1:2-Pleite gegen die New Jersey Devils. Keine Woche nach dem Ausfall von Crosby war die Stimmung im Lager der Penguins zweifellos im Keller. Vor dem Heimspiel am 16. November gegen die Toronto Maple Leafs hatten sie womöglich nur die größten Optimisten noch nicht abgeschrieben.
Was folgte, war jedoch eine Machtdemonstration. Mit einer grandiosen Teamleistung, der Dominik Kahun mit einem Zwei-Tore-Auftritt das sprichwörtliche i-Tüpfelchen aufsetzte, fegten Pittsburgh die Maple Leafs mit 6:1 aus der PPG Paints Arena. Die Penguins lieferten den Beweis dafür, dass ihr Spiel auf Crosby ausgerichtet war und sich nicht so schnell auf neue Gegebenheiten adaptieren lässt. Letztendlich hatten sie jedoch einen Weg gefunden, der sie zu Punkten führen kann. Diesen verließen sie seit diesem wegweisenden Auftritt nicht mehr. In den beiden folgenden Partien gegen die starken New York Islanders waren sie durchaus konkurrenzfähig und wurden beide Male erst denkbar knapp in der Overtime geschlagen.