Bärtschi befindet sich in einer vergleichbaren Situation. Trotz starker Leistungen in der AHL-Filiale in Utica scheint er bei den Canucks keine Rolle mehr zu spielen. In der laufenden Spielzeit kam er nur zu sechs NHL-Einsätzen. Der bislang letzte datiert vom 19. November. Der Schweizer hat in Vancouver ebenfalls noch ein gültiges Arbeitspapier bis zum Ablauf der Saison 2020/21 und verdient wie Grabner mehr als drei Millionen Dollar pro Jahr.
Sowohl Grabner als auch Bärtschi sind für jene Teams interessant, die über genügend finanziellen Spielraum im Hinblick auf den Salary Cap verfügen, einen gestandenen Stürmer suchen, dabei aber das Risiko einer allzu langen Liaison scheuen.
Ohne einen Vertrag über die aktuelle Saison hinaus sind die Deutschen Thomas Greiss und Tom Kühnhackl von den New York Islanders, Tobias Rieder von den Calgary Flames und Korbinian Holzer von den Anaheim Ducks. Sie erfüllen damit zwar ein gefragtes Kriterium für einen Wechsel bei der Trade Deadline, aber ehrlich gesagt erwarte ich nicht, dass sie am 24. Februar einen neuen Arbeitgeber bekommen werden. Vor allem nicht Greiss, der als Torhüter eine Schlüsselstelle bei den Islanders besetzt.
Christian Treptow: Ich liebe die Trading Deadline. Welcher Verein erklärt die Saison für beendet und beginnt mit dem Neuaufbau? Welches Team will's wissen und rüstet mit einem Superstar noch mal richtig nach? Das finde ich sehr spannend.
Über den sportlichen Wert der Wechsel kann man sicherlich streiten. Nicht jeder Superstar in einem neuen Trikot erfüllt auch die Erwartungen.
In diesem Jahr schaue ich besonders bei drei Franchises ganz genau hin. Bei den Colorado Avalanche und den Boston Bruins. Die beiden Teams haben es mir in der NHL ganz besonders angetan. Bei den Avalanche hat General Manager Joe Sakic vor der Saison einen guten Job gemacht und das Team in der Tiefe in der Offensive gut verstärkt. In der Verteidigung sehe ich allerdings noch Luft nach oben. Die Bruins sehe ich gut aufgestellt. Sollte sich allerdings jemand verletzen, bin ich sicher, dass auch dort reagiert wird.
Das dritte Team, auf das ich gespannt bin, sind die San Jose Sharks. Wenn die Sharks aus dem Rennen um die Playoffplätze sind, was passiert dann mit Joe Thornton und Patrick Marleau? Suchen sie eine letzte Möglichkeit, den Cup zu gewinnen? Und wem helfen sie weiter? Wer würde sich ein solches Alpha-Tier in den Kader holen und ein bestehendes Gefüge sprengen? Die Pittsburgh Penguins? Die Florida Panthers? Und wenn Marleau und Thornton weg sind, machen die Sharks dann großen Schlussverkauf? Geben sie auch noch zum Beispiel Evander Kane ab und holen sich ein paar Draftpicks, um den Neuaufbau voranzutreiben? Ende Februar sind wir alle schlauer.
Robin Patzwaldt: Unsere Beiträge hier zeigen ja schon, wie zahlreich die Möglichkeiten und Spekulationen quer durch die Liga sind. Ich denke, wir sind uns einig alle darüber, dass das ein paar besonders spannende Tage und Wochen werden, bis sich das Transferfenster in der NHL am 24. Februar 2020 für diese Saison schließen wird.