Alle Highlights der Playoff-Action am Sonntag

In den vier Auftaktmatches der Erstrundenserien der Stanley Cup Playoffs in der Eastern und Western Conference gewann jeweils das Heimteam. Die Florida Panthers behielten gegen die Tampa Bay Lightning zwar knapp, aber aufgrund der Spielanteile hochverdient, die Oberhand, die New York Rangers gaben nach einem Blitzstart im zweiten Drittel den Washington Capitals das Nachsehen, die Winnipeg Jets mit Nino Niederreiter setzten sich zuhause in einer torreichen Partie gegen die Colorado Avalanche durch und die Vancouver Canucks mit dem Schweizer Pius Suter siegten gegen die Nashville Predators mit dessen Landsmann Roman Josi als Kapitän.

Glücklicheres Ende für die Canucks

In einem ausgeglichenen Match zwischen den Vancouver Canucks und Nashville Predators hatten in der Rogers Arena von Vancouver die Canucks mit 4:2 das glücklichere Ende für sich. Dakota Joshua schoss mit seinen zwei Treffern im Schlussabschnitt die Westkanadier auf die Siegerstraße. Pius Suter gelang zwölf Sekunden vor Joshuas erstem Treffer das 2:2 für die Canucks in der 49. Minute. Vancouvers Torwart Thatcher Demko parierte 20 Torschüsse und Nashvilles Juuse Saros deren 17.

Während der spannenden, hart umkämpften 60 Minuten konnten die Gäste zweimal durch Tore von Jason Zucker, auf Vorarbeit von Roman Josi, in der 17. Minute und aus einem Überzahlspiel heraus durch Ryan O'Reilly in der 31. Minute in Führung gehen. Den zwischenzeitlichen Ausgleich der Hausherren hatte Elias Lindholm nach 47 Sekunden im zweiten Durchgang markiert. Als die Predators in der vorletzten Spielminute Saros für einen weiteren Feldspieler vom Eis genommen hatten, nutzte Joshua den verwaisten Kasten, um die Scheibe zum Endstand einzuschießen.

R1, Sp1: Predators @ Canucks Zusammenfassung

Schützenfest in Winnipeg

Über mangelnde Unterhaltung konnten sich die gut 15.000 Besucher im Canada Life Centre von Winnipeg wahrlich nicht beschweren. 13 Tore hatten sie zum Bestaunen und am Ende hatten auch noch die heimischen Winnipeg Jets gegen die Colorado Avalanche mit 7:6 die Nase vorn.

Jeweils an drei Toren ihres Teams waren auf Seiten der Jets Mark Scheifele sowie auf Seiten der Gäste aus Denver Cale Makar mit einem Tor und zwei Assists beteiligt. Als zweifache Torschützen der Jets zeichneten sich Kyle Connor und Adam Lowry aus. Winnipegs Torwart Connor Hellebuyck wehrte 40 Torschüsse ab.

In einem wilden ersten Drittel mit sechs Toren und wechselnden Führungen eröffnete Valeri Nichushkin mit dem 1:0 für die Avalanche in der 7. Minute den Torreigen. Die Antwort der Jets folgte in Form eines Doppelschlags durch Josh Morrissey und Vladislav Namestnikov in der 9. und 12. Minute. Doch auch die Gäste ließen sich von einem Rückstand nicht beeindrucken und meldeten sich zurück. Gerade einmal 18 Sekunden lagen in der 15. und 16. Minute zwischen den Toren von Miles Wood und Nathan MacKinnon zum 3:2- der Avalanche. Colorados Freude über die erneute Führung währte gerade einmal 48 Sekunden bis Scheifele ausglich. Mit einem 3:3-Remis ging es in die erste Drittelpause.

Den einzigen Treffer im Mittelabschnitt schoss Lowry auf Vorarbeit von Verteidiger Brenden Dillon und dem Schweizer Nino Niederreiter in der 29. Minute zum 4:3 der Jets. Der 31-jährige Center traf erneut in der 44. Minute, wobei wiederum Niederreiter beteiligt war. Ihre Führung auf drei Tore bauten die Jets bei Überzahl durch Connor in der 46. Minute aus. Wer nun glaubte die Partie sei zu ihren Gunsten gelaufen, sah sich getäuscht. Nur 38 Sekunden später nutzte Artturi Lehkonen ein Powerplay der Avalanche um den Rückstand wieder zu verkürzen. Auch nach Connors zweitem Treffer zum 7:4 war noch lange nicht Schluss. Die Avalanche wollten sich nicht geschlagen geben, nutzten eine numerische Überlegenheit durch Makar in der 53. Minute und, nachdem Schlussmann Alexandar Georgiev (16 Saves) seinen Kasten zu Gunsten eines weiteren Feldspielers verlassen hatte, ein 6-gegen-5 30 Sekunden vor Schluss durch Casey Mittelstadt um den Endstand auf ein Tor zu verkürzen.

R1, Sp1: Avalanche gegen Jets Zusammenfassung

126 spielentscheidende Sekunden

Mit 4:1 gewannen die New York Rangers gegen die Washington Capitals Spiel 1 der ersten Runde der Eastern Conference im Madison Square. Die Zeichen auf Sieg setzten die Hausherren nach einem torlosen ersten Spielabschnitt zu Beginn des zweiten Durchgangs. Matt Rempe schoss in der 25. Minute das erste von drei Toren innerhalb einer Zeitspanne von 126 Sekunden. Für Rempe war es das erste NHL-Playofftor in seiner Karriere. Den Vorsprung der Gewinner der Presidents’ Trophy bauten Artemi Panarin mit einem Handgelenkschuss vom rechten Kreis und Jimmy Vesey, dessen Schuss von Capitals Verteidiger John Carlson reingelenkt wurde, in gut zwei Minuten auf 3:0 aus. 

Noch einmal Hoffnung schöpften die Gäste aus der US-Hauptstadt nachdem Martin Fehervary in der 28. Minute mit dem 1:3 antwortete. Für den 24-jährigen Slowaken war es in seiner neunten NHL-Playoffpartie seit 2019/20 der erste Playoffpunkt. Er fälschte einen Schuss von Tom Wilson, an Rangers-Torwart Igor Shesterkin vorbei, rein. Es sollte das einzige Gegentor von Shesterkin bleiben, der es insgesamt zu 20 Rettungstaten brachte. Sein Gegenüber im Kasten der Capitals, Charlie Lindgren, musste sich bei seinem Stanley Cup Playoff Debüt noch ein weiteres Mal geschlagen geben, als Chris Kreider in der 57. Minute den Endstand herstellte. Lindgren gelangen 27 Saves in der Partie.

R1, Sp1: Capitals @ Rangers Zusammenfassung

Spannung bis in die Schlusssekunden

Die Florida Panthers haben noch eine Rechnung offen gegen die Tampa Bay Lightning, auf die sie in den drei Jahren zuvor zweimal in den Stanley Cup Playoffs getroffen waren und sowohl 2021 in der ersten Runde nach sechs Spielen wie auch 2022 in der zweiten Runde der Eastern Conference mit einem Sweep den Kürzeren gezogen hatten. Zum Auftakt des dritten Aufeinandertreffen der Rivalen in einer Playoff-Serie verließen die Panthers mit 3:2-Toren das Eis der Amerant Bank Arena von Sunrise, Fla. als Sieger.

Matthew Tkachuk mit einem Tor und einem Assist sowie Aleksander Barkov mit zwei Vorlagen waren jeweils an zwei Treffern der Gastgeber beteiligt. An den beiden Toren der Gäste hatte ihr Kapitän Steven Stamkos als Torschütze und Vorbereiter Anteil. Gästetorwart Andrei Vasilevskiy brachte es auf 25 Saves und Floridas Sergei Bobrovsky konnte 17 Mal rettend eingreifen.

In den ersten gut fünf Minuten hatten die Panthers mit 9:5 Hits und 3:0 Schüssen leichte optische Vorteile, ohne sich die ganz großen Torchancen herauszuarbeiten, doch nach 6:17 Minuten war es soweit. Sam Reinhart positionierte sich vor dem Kasten von Vasilevskiy und lenkte mit einer klasse Hand-Augen-Koordination aus der Luft den Distanzschuss von Gustav Forsling zum 1:0 ins Netz.

Die Lightning zeigten sich beeindruckt und kassierten zudem eine 2-Minuten-Strafe. Das daraufhin folgende Überzahlspiel konnte die Panthers zwar nicht nutzen, doch sie drückten auch anschließend darauf ihren Vorsprung auszubauen.

Ihren ersten Torschuss hatten die Lightning nach 16 Minuten, ihr 2., 3. und 4. Schuss folgte innerhalb von Sekunden auf dem Fuß. Nach einem gewonnenen Bully prüften sie zweimal Bobrovsky ehe Brandon Hagel den zweiten Rebound zum Ausgleich in der 17. Minute einnetzte. Mit dem 1:1-Remis verabschiedeten sich die Kontrahenten in die Kabine.

Mit Schwung starteten die Lightning ins Mitteldrittel, doch aus diesem entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bevor sich die Kontrahenten weitestgehend neutralisierten. Auch aus den Überzahlsituationen, Tampa hatte eine und Florida weitere zwei, konnten sie kein Kapital schlagen.

In der Schlussminute des Mitteldrittels leistete sich Nicholas Paul ein Vergehen, so dass die Panthers bis zur zweiten Drittelpause mit einem Mann mehr auf dem Eis standen. Dieser Spielabschnitt endete jedoch torlos mit einem Torverhältnis von 5:4 zu Gunsten der Hausherren.

Wie man ein Powerplay effektiv aufzieht, zeigten die Panthers zu Beginn des Schlussdrittels. 58 Sekunden waren absolviert, als die Scheibe flix durch ihre Reihen lief und, nach einem genialen Pass von Barkov durch den Torraum, in Carter Verhaeghe einen Abnehmer fand.

Das Tor war ein Wirkungstreffer. Von den Lightning war in den Folgeminuten wenig zu sehen und die Panthers waren einem dritten Treffer sehr nahe, scheiterten jedoch mehrmals an Vasilevskiy. Sollte sich erneut rächen, dass die Hausherren zu wenig aus ihrer Überlegenheit machten? 188 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit nahm Tampas Trainer Jon Cooper seinen Schlussmann zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, und aus der Maßnahme resultierte 33 Sekunden später ein Empty Netter von Tkachuk, der noch Gold wert sein sollte.

Brenzlig wurde es für die Hausherren wiederum in den letzten 72 Sekunden, als Verhaeghe auf der Strafbank Platz nehmen musste und die Lightning 6-gegen-4 auf dem Eis standen. Für sie reichte es jedoch nur noch zum Anschlusstreffer von Stamkos 9,3 Sekunden vor Spielende.

R1, Sp1: Lightning @ Panthers Zusammenfassung

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