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Am dritten Tag der IIHF-Weltmeisterschaft 2024 in Tschechien setzte sich in allen sechs Partien jeweils der Favorit durch. Ein torreiches Alpenduell lieferte sich die Schweiz und Österreich in der Prag Arena der tschechischen Hauptstadt.

Österreich – Schweiz 5:6 (2:1/2:3/1:2)

Nach ihrem Erfolg über Norwegen zum Auftakt der Eishockey-WM, fuhr die Schweizer Nati seinen zweiten WM-Sieg gegen Österreich ein. Dem torreichen Alpenkrimi steuerte Roman Josi zwei Tore sowie zwei Assists bei und Nico Hischier gelang ein Hattrick. Für Österreich bedeutete es die zweite Turnierniederlage, nachdem sie bereits am Samstag gegen Dänemark den Kürzeren gezogen hatten.

Eiskalt erwischt wurden die favorisierten Schweizer in der ersten Viertelstunde durch Clemens Unterweger in der 5. Minute und durch Paul Huber in der 15. Minute, die Reto Berra im Kasten der Schweizer das Nachsehen gaben. Doch kurz nach der 2:0-Führung leisteten sich die Österreicher zwei Strafzeiten hintereinander und das anschließende 5-gegen-3-Powerplay schloss Josi mit dem Anschlusstor ab.

Besser aus der Kabine kamen erneut die Österreicher, die nach 108 Sekunden durch Lukas Haudum zum 3:0 trafen. Der 2-Tore-Vorsprung währte wiederum nicht lange, denn bereits 48 Sekunden darauf durfte sich Hischier über seinen ersten Treffer im Spiel freuen. Analog den Ereignissen von Durchgang eins, bekam die Schweiz die Chance mit zwei Mann mehr auf dem Eis zu agieren, zuerst ließ Josi diese Gelegenheit nicht aus und 13 Sekunden später Ken Jager bei 5-gegen-4: 4:3 Schweiz! Doch auch die Österreicher können Überzahl wie Haudum mit dem 4:4-Ausgleichstreffer bewies.

Den Schlussabschnitt begannen die Schweizer mit Akira Schmidt für Berra zwischen den Pfosten und mit einem Mann mehr auf dem Eis, was Hischier nach 43 Sekunden mit einem Powerplaytor zum 5:4 abschloss. Wer nun glaubte, den Österreichern wäre hiermit der Zahn gezogen, sah sich getäuscht, denn sie hatten in der 53. Minute noch einen Pfeil im Köcher in Form des 5:5-Ausgleichs durch Benjamin Baumgartner. 95 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit leistete sich Bernd Wolf eine weitere folgenschwere Strafe, die Hischier mit dem Siegtreffer 51 Sekunden vor Spielende abschloss.

"Das fühlt sich großartig an", sagte der Schweizer Nico Hischier. "Es war ein harter Kampf. Wir haben nicht so gespielt wie wir wollten, aber wir kämpften hart und fanden unseren Weg. Wir werden noch einmal darauf schauen, was schlecht gelaufen ist. Aber am Ende haben wir drei Punkte geholt. Das ist großartig für uns."

Die weiteren Spiele:

Gruppe A

Finnland – Großbritannien 8:0 (1:0/5:0/2:0)

Nachdem ihnen zum Turnierauftakt gegen Gastgeber Tschechien kein Treffer gelungen war, stellte sich Großbritannien als der richtige Aufbaugegner für die Offensive Finnlands dar. Die Suomi siegten deutlich mit 8:0. Für die Briten war es die zweite Niederlage im zweiten Spiel. Fast ein Drittel lang konnten sie dem Ergebnis nach mit dem Favoriten mithalten, doch in der 17. Minute eröffnete Oliver Kapanen mit seinem ersten von drei Treffern den Torreigen, an dem sich im Mitteldrittel Jesse Puljujarvi, Jere Innala, Juuso Riikola und Olli Maata sowie im Schlussabschnitt Mikko Lehtonen beteiligten. Den Shutout in der recht einseitigen Partie durfte sich mit 14 Saves Emil Larmi gutschreiben lassen.

Dänemark – Kanada 1:5 (0:2/1:0/0:3)

Mit einem 5:1-Sieg im Rücken gegen Österreich, bereitete Dänemark der kanadischen Auswahl, die am Samstag einen 4:2-Arbeitssieg gegen Großbritannien eingefahren hatte, lange Zeit mehr Mühe als ihnen recht war. Zwar gingen die Kanadier nach den Treffern von Connor Bedard und Dylan Cozens mit einer 2:0-Führung in die erste Drittelpause, doch im Mittelabschnitt hatten die Dänen deutlich mehr Spielanteile und belohnten sich durch ein Tor von Christian Wejse. Im Schlussabschnitt erwischten die Ahornblätter wiederum den besseren Start durch Bedard, dem das 3:1 gelang. In der Folgezeit leisteten sich die Dänen einige Strafzeiten, die es ihnen erschwerten, das Momentum an sich zu reißen. Den deutlichen Endstand stellte Kanada in den letzten 120 Sekunden durch einen Empty Netter von Dawson Mercer und einen Powerplaytreffer von Pierre-Luc Dubois her.

Gruppe B

Slowakei – Kasachstan 6:2 (3:0/1:1/2:1)

Ein Traumstart bescherte der gegen Deutschland am Freitag noch unterlegenen Slowakei einen am Ende klaren 6:2-Erfolg gegen Kasachstan, das am Samstag sein Auftaktmatch gegen Frankreich mit 3:1 für sich entschieden hatte. Die Slowakei schoss aus allen Lagen und erarbeitete sich mit 18:3-Schüssen eine 3:0-Führung durch Tore von Martin Pospisil, Martin Fasko-Rudas und Matus Sukel zur ersten Pause. Den Rückstand der Kasachen verkürzte nach 182 Sekunden im Mittelabschnitt Alikhan Assetov, doch ein verwandelter Penalty durch Libor Hudacek stellte in der 29. Minute den alten 3-Tore-Vorsprung wieder her. Die Zeichen endgültig auf Sieg stellten in der 42. Und 46. Minute Pospisil mit seinem zweiten Tor in der Partie und Lukas Cingel. Für die Kasachen reichte es nur noch zur Ergebniskosmetik durch einen Treffer von Alikhan Omirbekov.

Lettland – Frankreich 3:2 OT (0:1/0:0/2:1/1:0)

Auch ihr zweites Spiel gewann Lettland nach Verlängerung. Wie schon gegen Polen am Samstag avancierte Kaspars Daugavins mit seinem Overtime-Treffer zum Matchwinner für die Letten. Im ersten Durchgang hatten die Franzosen von einer 2-Mann-Überzahl profitiert, die Stephane da Costa mit dem 1:0 abschloss. Mit 11:11-Schüssen und ohne Tor verlief der Mittelabschnitt ähnlich ausgeglichen wie das Schlussdrittel, in dem die Partie, was die Tore betraf, noch einmal Fahrt aufnahm. Rodrigo Abols in der 43. und Roberts Bukarts aus einer numerischen Überlegenheit heraus in der 52. Minute trafen für Lettland zum 2:1. Den Ehrenpunkt sicherte den Franzosen gut drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit Pierre-Edouard Bellemare.

Schweden – Polen 5:1 (2:0/1:0/2:1)

Wie schon gegen die USA am Freitag, ließen die Schweden auch bei ihrem zweiten Turnierauftritt nichts anbrennen und fügten Polen seine zweite Niederlage zu. Marcus Johansson in der 4. Minute und keine drei Minuten darauf Lucas Raymond sorgten früh für einen beruhigenden Vorsprung, den Erik Karlsson in der 33. Minute auf 3:0 erhöhte. Zu Beginn des Schlussabschnitts hatten dann auch die Polen Grund zum Jubeln, nachdem Alan Lyszczarczyk eingenetzt hatte. Der Sieg der Skandinavier geriet aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, auch weil sich die Polen zu viele Strafzeiten einhandelten. Zwei davon schlossen Andre Burakovsky und Karlsson in der 55. und 56. Minute zum Endstand ab.

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