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Der Druck auf die Colorado Avalanche ist vor Spiel 6 der Zweitrundenserie in den Stanley Cup Playoffs der Western Conference gegen die San Jose Sharks am Montag (10 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS) kräftig gestiegen.
Am Samstagabend (Ortszeit) setzte es für die Avalanche eine bittere 1:2-Niederlage im Norden Kaliforniens, wodurch sie in der Serie mit 2:3 in Rückstand gerieten, sie die nächsten beiden Begegnungen unbedingt gewinnen müssen, wenn ihr Traum vom Conference Finale doch noch Realität werden soll.

Auch wenn es sicherlich nicht das beste Spiel des Teams aus Denver war, es gab etliche positive Ansätze, die für das kommende Duell gegen die Sharks Mut geben sollten. Durchaus Grund zum Optimismus liefert nicht nur das erste Tor in diesen Playoffs von Tyson Jost kurz vor Ende des Mitteldrittels zur 1:0-Führung im SAP Center, sondern die abermals mehr als solide Leistung ihres Torhüters Philipp Grubauer.
Mit dem frischen Mut aus seinem 32-Paraden-Shutout in Spiel 4 ausgestattet, überzeugte Grubauer einmal mehr und hielt seinen Kasten erneut bis zur 40. Spielminute sauber. Erst dann gelang es Tomas Hertl mit seinem ersten von zwei Treffern den Rosenheimer zu überwinden. Nach Spielende standen für ihn 37 Rettungstaten auf dem Spielberichtsbogen, womit er einen neuen persönlichen Bestwert in einem KO-Runden-Spiel aufstellte. Ehe er von Hertl erstmals bezwungen wurde, hatte er bereits 28 Schüsse entschärft. "Wir haben am Ende nicht gewonnen. Das ist entscheidend", bedauerte Grubauer den Spielausgang. "Das waren zwei relativ glückliche Treffer für sie. Aber sie waren auch insgesamt stärker als zuletzt in der Partie bei uns."

Trotz der insgesamt guten Defensivvorstellung, so blockten die Avalanche 22 Torschüsse der Sharks ab, war die Enttäuschung zunächst einmal groß.
"Es ist einfach schade, dass nach so einem Auftritt eines der beiden Teams nach dem Spiel kurz vor dem Ausscheiden stehen muss. Das sind jetzt leider wir, doch wir werden weiter hart arbeiten und optimistisch nach vorne blicken", wirkte Trainer Jared Bednar im ersten Moment zwar etwas geknickt, schaute jedoch umgehend auf das wichtige Spiel 6 am Montag. "Wir werden das Geschehen analysieren und dann heißt es aber auch schon wieder dieses rasch abzuhaken. Wir wollen und werden das nächste Duell unbedingt gewinnen."
Zu einem entscheidenden Faktor für Colorado sollen dabei wieder die Top-Stürmer werden, die in Spiel 5 ungewöhnlich blass blieben. So kam Nathan MacKinnon, nachdem er es in den ersten vier Playoff-Spielen gegen San Jose auf 22 Torschüsse gebracht hatte, nur zu einem Abschluss. Zudem endete seine Punkteserie von acht Spielen (6 Tore, 7 Assists).
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MacKinnons Reihenkollegen Mikko Rantanen und Teamkapitän Gabriel Landeskog erging es nicht viel besser. Beide feuerten die schwarze Hartgummischeibe lediglich zweimal auf den Kasten des Gegners. Das war eindeutig zu wenig für die Siegchance ihres Teams in einem dermaßen wichtigen Spiel auf Top-Niveau.
"Wir haben es einige Male versucht, doch es fehlte uns diesmal etwas die Leidenschaft in der Angriffszone", lautete die simple Erklärung von Ladeskog.
In der Tat vermittelten alle drei Stürmer nicht den Eindruck, dass sie in absoluter Top-Form auf dem Eis wären. Die Abwehr der Sharks verleidete immer wieder durch gezielte Spielmanöver den dreien den Spaß am Spiel, wie es schien.
Eine Spielweise, die ebenfalls die Anerkennung von Coach Bednar fand: "Sie waren in Summe schlicht engagierter, so dass sie das Spiel am Ende entsprechend verdient gewonnen haben."
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Tyson Jost, der Schütze des einzigen Treffers legte den Fokus seiner Analyse ebenfalls auf das physische Spiel, das zum Gewinnen benötigt wird: "Im Verlaufe einer Serie werden die Spiele eigentlich immer härter. Der Körpereinsatz wird immer wichtiger. Diesbezüglich müssen wir zulegen. Das ist uns allen klar. Wir sind wild entschlossen und wollen alle wieder ein besseres Ergebnis einfahren. Das tolle in diesen Playoffs ist ja, dass du es im nächsten Spiel wieder besser machen kannst."
Um für ein alles entscheidendes Spiel 7 am Mittwoch nach San Jose zurückzukehren, verfolgen die Avalanche einen klaren Plan, den Landeskog kurz erläuterte - Selbstvertrauen: "Wir wären alle lieber mit einer 3:2-Serienführung wieder nach Hause gekommen. Die Realität ist leider, dass das nicht geklappt hat. Jetzt geht es für uns darum ein weiteres Heimspiel zu gewinnen. Wir wollen die Serie unbedingt verlängern und die Chance auf ein alles entscheidendes siebtes Spiel bekommen. Bei einem solchen ist dann alles möglich. Wir glauben unverändert an uns und wissen, dass wir das vor unseren eigenen Fans schaffen können."
Wieder etwas mehr Effektivität ihres Top-Sturms käme den Avalanche entgegen. Dass sie dazu in der Lage sind, haben Landeskog, Rantanen und MacKinnon schon oft genug in dieser Saison bewiesen.