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Kaum mehr als zehn Spiele vor Ende der regulären Saison tobt in der NHL ein harter Kampf um die Spitzenplätze für die Stanley Cup Playoffs. Besonders eng wird es in der Western Conference, wo in der Central Division und der Pacific Division jeweils nur ein Punkt zwischen den beiden besten Teams liegt. Die Calgary Flames fuhren am Sonntag nach einigen schwächeren Spielen mit einem 6:3-Heimsieg gegen die Vegas Golden Knights zwei wichtige Punkte ein und setzten sich erneut vor den San Jose Sharks auf den ersten Platz der Pacific Division. Der Held des Spiels hat einen Namen, der in der NHL schon lange vor seiner Karriere für Tore am Fließband stand.

VGK@CGY: Tkachuk erzielt ersten Hattrick der Karriere

Die Rede ist von Matthew Tkachuk, Sohn von Keith Tkachuk, dem drittbesten US-amerikanischen Torjäger der NHL-Geschichte. Vater Keith erzielte in 1201 Spielen für die St. Louis Blues, Phoenix Coyotes, Winnipeg Jets und Atlanta Thrashers 538 Tore. Sein ältester Sohn gibt sich seit seinem ersten Spiel in der Saison 2016/17 Mühe, es seinem Vater nachzumachen.
Matthew wurde im NHL Draft 2016 in der ersten Runde an sechster Stelle von den Flames gewählt, schaffte umgehend den Sprung zum Stammspieler und überzeugte mit 48 Punkten (13 Tore, 35 Assists) als starker Zwei-Wege-Stürmer, der körperlich hart spielt und unermüdlich arbeitet. In der laufenden Saison kommt er bereits auf 67 Punkte (29 Tore, 38 Assists) und übertrifft seinen Bestwert von 49 Punkten (24 Tore, 25 Assists) aus der Vorsaison deutlich. In den drei Jahren seit er für die Flames spielt, ist er mit 164 Punkten, 66 Toren und 98 Assists der drittbeste Scorer und Torschütze und der viertbeste Vorbereiter des Teams.

TOR@CGY: Tkachuk trifft für die Flames im Powerplay

Am Sonntag übertraf Matthew eine Leistung seines Vaters. Er erzielte mit 21 Jahren und 89 Tagen seinen ersten NHL-Hattrick, 120 Tage früher als Keith, und schoss die Flames damit zum Sieg. Mit den Toren drei, fünf und sechs der Flames und der Vorlage zur 2:0-Führung war der junge Außenstürmer die prägende Figur des Spiels, das den ersten Sieg der Flames nach vier Niederlagen brachte.
"Wir haben heute nicht darüber gesprochen, aber wenn man irgendeinen Spieler fragt, wird die ehrliche Antwort immer sein, dass man nie einem anderen Team hinterherlaufen will", zeigte sich Tkachuk nach dem Spiel entschlossen, die Spitze der Division zu verteidigen. "Wir wollen die Division gewinnen. Wir wollen nicht den zweiten, dritten, vierten oder fünften Platz. Man will nie der Verfolger sein und das hat uns heute nochmal extra motiviert."
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Dieser Schub hat sich bezahlt gemacht, denn die Flames liegen mit 91 Punkten (42-20-7) nach 69 Spielen auf dem ersten Platz der Division. Es ist erst das zweite Mal in ihrer Franchise-Geschichte, dass sie in weniger als 70 Spielen auf 90 Punkte kamen. Ein besonders gutes Omen ist, dass das erste Mal in der Saison 1988/89 war, als sie am Ende ihren einzigen Stanley Cup holten.
Das Restprogramm der Flames verspricht noch einige Punkte vor dem Ende der regulären Saison. In den verbleibenden 13 Spielen treten sie acht Mal in ihrem Scotiabank Saddledome an, wo sie mit einer Statistik von 21-7-5 bisher 66 ihrer Punkte und 71,2 Prozent aller möglichen Punkte in Heimspielen holten. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Konkurrenz auf der Zielgeraden nicht die stärkste ist. In den 13 finalen Partien treten sie neun Mal gegen Teams an, die im Moment keinen Playoff-Platz belegen.
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Tkachuk wird sicherlich auch weiterhin alles geben, um die Leistungen seines Vaters zu erreichen und vielleicht sogar zu übertreffen. Er hilft damit den Flames, die Spitze zu verteidigen. Am Ende steht der Kampf um den heiligen Gral des Eishockey, den Stanley Cup. Dafür sind die Flames gut gerüstet, wie sie im Saisonverlauf zeigten.
Tkachuk ist nur ein Beispiel für eine mit jungen Talenten gespickten Mannschaft, die bereits beeindruckende Durchschlagskraft beweist. Johnny Gaudreau, Sean Monahan, Tkachuk Elias Lindholm und Noah Hanifin sind alle 25 Jahre alt oder jünger und gehören zur mit 241 Toren viertbesten Offensive der NHL. Gaudreau, Monahan und Lindholm sind die einzigen Spieler, die mehr Punkte als Tkachuk erzielten. Das Durchschnittsalter des Quartetts beträgt 23,5 Jahre.
Trainer Bill Peters gelang es aus der jungen Truppe mit Unterstützung einiger erfahrener Spieler wie Mark Giordano, Michael Frolik und Mikael Backlund einen Anwärter im Kampf um den Division-Titel und womöglich sogar den Stanley Cup zu schmieden. Am Sonntag sprach Tkachuk noch von Motivation, Entschlossenheit und Fokus auf das Vorhaben, die Pacific Division zu gewinnen. Man kann sich sicher sein, egal wie die reguläre Saison endet, diese Qualitäten werden die Flames auch in den Playoffs aufbieten.