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Es waren zuletzt keine einfachen Tage für Thomas Greiss und seine New York Islanders (29-15-5). Drei sieglose Spiele hintereinander in der vergangenen Woche (0-2-1) lagen hinter ihnen. Zwei Mal hintereinander musste sich das Franchise aus Long Island zudem dem ungeliebten Lokalrivalen, den New York Rangers, geschlagen geben (2:6 am 13.1. im MSG und 2:3 am 16.1. im Nassau Coliseum).

Am Dienstag stand bereits das nächste Derby gegen das Team aus Manhattan im Madison Square Garden auf dem Programm. Die Gäste standen im Vorfeld des Aufeinandertreffens durch die Resultate aus den vorherigen Partien gehörig unter Erfolgsdruck.
Es war zudem das letzte Spiel für beide Mannschaften vor der Pause rund um das NHL All-Star Game 2020 am Wochenende. Der Ausgang des Spiels und die daraus resultierende Punktevergabe würden, das war den Beteiligten vor dem Eröffnungsbully klar, für einige Tage in den Köpfen aller Protagonisten und der Fans hängen bleiben.
Am Ende siegten die Islanders, auch dank einer erneut starken Leistung ihres deutschen Torhüters, der 40 Paraden auf das Eis zauberte, mit 4:2 in der Höhle des Löwen.

NYI@NYR: Greiss hält sehenswert mit der Fanghand

Greiss wehrte an diesem Abend 95,2 Prozent der Torschüsse ab und musste sich lediglich zweimal bei Powerplay der Rangers geschlagen geben. Schon beim Auftritt gegen die Carolina Hurricanes in Raleigh am 19. Januar überzeugte der Füssener mit einer Erfolgsquote von 96,9 Prozent (31 von 32 Torschüsse), konnte aber die 1:2-Niederlage nach Shootout nicht verhindern.
Durch ihren jüngsten Auswärtssieg gegen den städtischen Rivalen, können die Islanders mit frischem Selbstvertrauen getankt in ihre zehntägige Erholungsphase gehen.
"Uns allen war klar, dass wir nach zwei Pleiten hintereinander gegen sie dieses Mal unbedingt wieder ein Erfolgserlebnis brauchten", zeigte sich Islanders-Stürmer Josh Bailey nach dem Auswärtssieg erleichtert. "Wir waren der Meinung, dass wir wieder einmal einen Erfolg verdient gehabt hätten und sind sehr froh darüber, ihn hier geholt zu haben."
Bailey war es auch, der die Gäste mit einem Powerplaytreffer in der 14. Minute in Führung brachte. Er fälschte dabei einen Schuss von Noah Dobson unhaltbar in die Maschen ab.
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Ebenfalls bei numerischer Überzahl gelang Anthony Beauvillier nur drei Minuten später das 2:0 für das Team von Trainer Barry Trotz. Dabei profitierten die Islanders einmal mehr von der an diesem Abend herausragenden Leistung von Greiss. Der Torhüter wehrte einen 3:2-Konter in Unterzahl der Hausherren mit Glück und Geschick ab, leitete daraus umgehend einen Konter der eigenen Mannschaft ein, den Mathew Barzal und Beauvillier erfolgreich vollendeten.
Die Rangers zeigten sich in der Folgezeit von dem Geschehen vor heimischer Kulisse durchaus beeindruckt und kassierten in der Folgezeit durch Anders Lee (30.) sogar das 0:3, sowie durch Brock Nelson gar das 0:4 (44.).
Erst in der Endphase der Begegnung, als die ganz große Spannung in diesem Match bereits verflogen schien, gelang es den Hausherren durch zwei Treffer das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten.
Sie profitierten dabei von einer Vierminutenstrafe gegen Scott Mayfield, der Brendan Lemieux per Stockstich unfair bearbeitet hatte.
Am Sieger änderte dies nichts mehr. Die Islanders nahmen die Zähler mit nach Hause und sie wirkten nach dem Erfolg erleichtert, ob der gezeigten Leistung und des ersten doppelten Punktgewinns nach zuvor drei Niederlagen.

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"Ich bin überglücklich über den Sieg", jubelte Coach Trotz. "Wir sind körperlich ausgelaugt. Es war ein großer Kampf. Für unsere Psyche war das enorm wichtig heute. Es waren so viele Spiele innerhalb kurzer Zeit. Mental und körperlich war das sehr belastend. Die folgende Pause wird uns sehr gut tun. Wenn wir dieses Spiel verloren hätten, egal mit welchem Ergebnis und auf welchem Wege, dann wäre das ein schwerer Schlag für uns gewesen."
Jetzt gilt es für die Islanders frische Kräfte zu sammeln und sich von den anstrengenden Wochen bestmöglich zu erholen. Beim Kampf um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs 2020 hat sich das Team in den vergangenen Monaten eine aussichtsreiche Ausgangslage erarbeitet. Mit den aus 49 Begegnungen erspielten 63 Punkten liegt die Mannschaft im Soll. Dieser jüngste Erfolg gegen die Rangers wird nach den Rückschlägen zuvor zudem für neue Zuversicht und gute Laune in den Reihen sorgen.
Weiter geht es für die Islanders am Samstag, den 1. Februar 2020, mit einem Heimspiel im Barclays Center gegen die Vancouver Canucks (Sa. 19 Uhr MEZ; NHL.tv).