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Fort Bragg, N.C. - New York Islanders Torwart Thomas Greiss rutscht auf seinem linken Schoner über das Eis und demonstriert Innenkanten-Push Drills. Er hat zwei junge Torhüter im Schlepptau, die hart daran arbeiten, mitzuhalten. Am anderen Ende des Eises umkurven Kinder voller Energie Pylonen.
Dies könnte ein Sommer-Eishockey-Camp wie fast überall sein, aber die Besonderheiten dieses Camps sind einzigartig. Der erfahrene Torwart ist in Fort Bragg, der größten Militäranlage der Welt. Cleland Ice Rink ist eine Ausnahmeerscheinung - eine Eishockeyfläche auf einer US-Armeebasis - besonders an einem heißen Julitag nahe der Grenze zu South Carolina.

"Es ist lustig, wie alles entstand, aber ich verbrachte einige Jahre in North Carolina", sagte Greiss und wies darauf hin, dass seine Frau eine Zeitlang in North Carolina lebte. "Es ist toll, eine Eishockeyfläche hier auf der Basis zu haben. Es sind alles großartige Menschen."
Es ist das dritte Jahr, in dem Greiss in das von der United Heroes League gesponserte Camp kommt, einer Organisation, die Kindern von Militärangehörigen die Möglichkeit bietet, sich sportlich zu betätigen. Er ist dem so verbunden, dass es nun seinen Namen trägt: Das Thomas Greiss Hockey Camp. Die NHL und die National Hockey League Players' Association haben das Programm finanziell unterstützt.
"Ich kann nicht genug Gutes über ihn sagen", erzählte Major Mike Adams, der die Stiftung und die Trainerteams im örtlichen Eishockeyverband vertritt. "Eishockeyspieler sind eine besondere Sorte. Thomas ist darüber hinaus noch etwas mehr. Er pflegt das ganze Jahr über eine Beziehung zu den Kindern, mit denen er im Sommer gearbeitet hat. Er kontaktiert sie, sie kontaktieren ihn. Ich habe gesehen, wie dadurch meine Spieler wirklich besser werden, und sie verstehen welchen Wert das hat und geben etwas davon dem Spiel zurück."
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Die 82 von Greiss betreuten Camp-Teilnehmer sind weit weg von der NHL, aber Eishockey ist für sie lebenswichtig. Die meisten von ihnen sind Söhne und Töchter von Soldaten aus Spezialeinheiten, die häufig und unter gefährlichen Umständen eingesetzt werden.
"Die Väter und Mütter unserer Kinder sind häufig fort, also übernimmt Eishockey diese Rolle für die Kinder, manchmal ist es ein Eishockeytrainer, der als Vater oder Mutter fungiert", sagte Adams. "Es ist ein gesundes Ventil für einige Gefühle, die ein Kind nicht unbedingt versteht. Es bietet auch die Möglichkeit, sie auf dem Eis für eineinhalb Stunden zu vergessen und ein wenig Druck rauszulassen."
Caleb Ivers, 9, spielt seit vier Jahren Eishockey. Als er vom Eis kommt, setzt sich seine Mutter Samantha neben ihn und löst seinen Kinnriemen.

"Wir können nicht viele Orte besuchen, weil mein Mann (Master Sergeant Alan Ivers) im Einsatz ist", sagte Samantha Ivers. "Ich habe die Kinder alleine. Wenn man anerkennt, dass diese Kinder etwas anders sind, ist das eine große Sache."
Greiss stimmt zu, dass die Militärfamilien besondere Aufmerksamkeit verdienen.
"Ich mache das nur, um etwas zurückzugeben", sagte Greiss, der 2007/08 sein NHL-Debüt bei den San Jose Sharks gab. "Die Politik ist eine Seite, aber [die Familien] zeigen ein großes Engagement für das ganze Land, was sehr geschätzt wird. Außerdem sind die Leute mit denen man arbeiten kann toll, alle Familien, alle Kinder. Jeder hilft mit und macht mit. Es ist eine tolle Erfahrung."
Für andere einzutreten bestimmt das Leben von Militärfamilien. Colonel Brad Moses ist ein stolzer Eishockey-Papa, und auch der Stabschef der United States Army Special Operations. Er war lange Zeit getrennt von seinem Sohn Lucas, der seit elf Jahren Eishockey spielt.
"Ich war 66 Monate im Einsatz", sagte Moses. "Habe einige Lektionen über harte Arbeit, positive Geisteshaltung, Selbstverwirklichung, Teamarbeit erhalten... Thomas wird diese Botschaften sicherlich teilen, während er in dieser Woche hier ist."

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Niemand in der Eishalle hat mehr zu bieten als Kristen Ralston. Sie hat diese Woche vier Kinder auf dem Eis, sowie eine dreijährige Tochter, die bald in den Schlittschuhen stehen wird. Ihr Mann, Major Mark Ralston, ist gerade von seinem dritten Einsatz zurückgekehrt, der ein Menschenleben gekostet hat.
"Das war einer der Einsätze, bei denen er einen Freund, seinen Team-Sergeant, verlor", sagte Kristen Ralston. "Also war Eishockey eine Möglichkeit für die Kinder, dem Einsatz zu entkommen, eine Sache, die ihnen diese geistige Pause verschaffte. Sie mussten sich keine Sorgen um Beerdigungen machen oder: 'Geht es Papa gut?' Ich konnte sie aufs Eis bringen und ich sah, dass sie in Ordnung waren."
Eishockey ist auch eine Frage des Geldes. Die United Heroes League gibt Zuschüsse für die Ausrüstung der Spieler und hilft bei den Kosten für das Spielen und für den Besuch von Camps.
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"Eishockey ist wirklich teuer", sagte Ralston. "Ein Camp wie dieses würde mich 800 Dollar pro Kind kosten. Wenn man vier Kinder hat die Eishockey spielen, ist das nicht machbar. Aber ich kann meinem Kind versprechen, dass es eine ganze Woche mit Thomas hier auf dem Eis verbringen kann und dass es ihm gut gehen wird."
Ralston schaut auf das Eis und wischt sich eine Träne weg.
"Also, ja, das ist großartig", sagt sie.