Hoffman_Kiselevich

Nachdem die Washington Capitals zum Stanley Cup Champion 2017/18 gekrönt wurden, der NHL Draft 2018 und die geschäftige Phase der Free Agency hinter uns liegen, wird NHL.com/de alle 31 Teams zu diesem Zeitpunkt der Offseason bewerten. Von den wichtigsten Ergänzungen bis hin zu den neuen Perspektivspielern und vielem mehr, werden wir den Zustand jeder Organisation analysieren.
Heute: Florida Panthers.

Die Florida Panthers verpassten in der abgelaufenen Saison zwar die Stanley Cup Playoffs, können aber durchaus selbstbewusst und mit positivem Fazit in die Vorbereitung für die Spielzeit 2018/19 gehen. Nach einem nicht sehr zufriedenstellenden Saisonstart mit 44 Punkten aus 47 Partien (19-22-6), zählten sie in der restlichen Saison zu den Teams mit der besten Bilanz. In 35 Begegnungen holten sie 52 Punkte (25-8-2), was außer ihnen nur die Nashville Predators schafften. Am Ende verpassten sie mit 96 Zählern die Playoffs nur um einen Punkt. Das Potential in die Postseason einzuziehen ist also durchaus vorhanden, nun heißt es einen Weg zu finden, dieses auch über die volle Distanz einer regulären Saison abzurufen.
Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Panthers nicht viel an der Zusammenstellung ihres Kaders verändert haben. Der Fokus lag größtenteils darauf, die bisherigen Spieler zu halten, was der sportlichen Leitung um General Manager Dale Tallon auch gut gelang. Die einzigen nennenswerten Abgänge sind Radim Vrbata und Harri Sateri.
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Der 37-jährige Stürmer Vrbata, der seine Schlittschuhe an den Haken hängte, konnte in einer von Verletzungspech geprägten letzten Saison bereits nicht mehr die Qualität auf das Eis bringen, die ihm den Job bei den Panthers einbrachte. Während er über seine gesamte Karriere in der NHL auf ansehnliche 623 Punkte (284 Tore, 339 Assists) in 1057 Spielen kam, lag seine Ausbeute bei den Panthers bei lediglich 14 Zählern (fünf Tore, neun Assists) in 42 Einsätzen.
Der Finne Sateri war der dritte Torhüter bei dem Franchise aus dem Sunshine State. Er kam auf eine Bilanz von vier Siegen und vier Niederlagen, bei einem Gegentorschnitt von 2,92 und einer Fangquote von 91,1Prozent. In der kommenden Saison wird er in Diensten der Detroit Red Wings stehen.
Für beide Kandidaten wurde bereits Ersatz gefunden. Michael Hutchinson von den Winnipeg Jets wird den dritten Platz zwischen den Pfosten hinter Roberto Luongo und James Reimer einnehmen. Er gewann bei den Jets zwei Partien und musste eine Niederlage einstecken.
Der neue Mann im Angriff kommt von den Ottawa Senators und heißt Mike Hoffman. Der Außenstürmer erzielte in 82 Spielen 56 Punkte (22 Tore, 34 Assists) und war damit der drittbeste Spieler der Senators. Mit seinen 28 Jahren ist er im besten Alter, um der Offensivabteilung der Panthers, die sich mit 245 Toren auf Rang 14 im ligaweiten Vergleich einordnete, zu mehr Durchschlagskraft zu verhelfen.
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Der dritte Neuzugang ist Verteidiger Bogdan Kiselevich. Der Russe ist wie Hoffman 28 Jahre alt und kommt mit besten Empfehlungen vom russischen Eliteklub CSKA Moskau. In der russischen Hauptstadt erzielte er zuletzt 16 Vorlagen in 44 Spielen und war einer der großen Defensivspezialisten der Kontinental Hockey League, der aber auch immer wieder mit starken Aufbaupässen glänzte, was ihm eine Einladung zum KHL All-Star Game einbrachte. Er ist die einzige Veränderung in der Abwehr der Panthers. Kiselevich soll für mehr Ruhe und Stabilität sorgen.
Neben den drei erfahreneren Zugängen, können die Panthers auch noch auf Verstärkung aus der eigenen Organisation hoffen. Beim NHL Draft 2018 wählten sie mit Grigori Denisenko einen überaus talentierten Stürmer aus Russland, der den Puck halten und seinen Beitrag zur Abwehr leisten kann, um dann mit seiner beeindruckenden Geschwindigkeit gefährliche Gegenangriffe einzuleiten. Er verbrachte die vergangene Saison in der russischen MHL, der höchsten Spielklasse für Junioren, wo er 22 Punkte (neun Tore, 13 Assists) in 31 Partien erzielte. Ob er bereit für einen Platz im Kader ist, bleibt abzuwarten. Womöglich kehrt er jedoch für eine weitere Saison zu Lokomotiv Yaroslavl zurück.

Denisenko_1

Noch größere Hoffnungen für die kommende Saison ruhen auf Henrik Borgstrom und Owen Tippett. Die Panthers wählten Borgstrom im Draft 2016 in der ersten Runde (Nr. 23), Tippett ein Jahr später (Nr. 10). Der Finne Borgstrom bestritt bereits letzte Saison vier Spiele für die Panthers, der Kanadier Tippett kam auf sieben Einsätze. Beide Stürmer erzielten jeweils ein Tor und sind aussichtsreiche Kandidaten auch kommende Saison im NHL-Team ihr Können beweisen zu dürfen.
Laut capfriendly.com stehen den Panthers nur noch knapp drei Millionen Dollar im Salary Cap zur Verfügung. Große Sprünge sind damit in der Kaderplanung wohl kaum zu erwarten, doch mit den erbrachten Leistungen, als sich die Saison dem Ende neigte, den Zugängen von Hoffman und Kiselevich sowie den Talenten aus den eigenen Reihen, scheint die Mannschaft ohnehin gut aufgestellt zu sein. Auch ohne weitere Verstärkungen stellen sie eine starke Truppe.