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Als der Puck in der 58. Minute des Spiels der Arizona Coyotes gegen die San Jose Sharks im SAP Center beim Stand von 2:2 an der linken Bande entlang in Richtung Zone von San Jose läuft, liefern sich Sharks-Verteidiger Brenden Dillon und der neue Coyotes-Stürmer Taylor Hall einen Zweikampf um das Spielgerät. Dillon scheint in der besseren Position, weil er vorne ist. Hall bleibt aber hinter ihm auf Tuchfühlung. Die Scheibe nähert sich nach einem Kontakt mit dem Schläger von Dillon der Rundung und dem Ende der Bande. Hall antizipiert die Situation richtig, bewegt sich links an Dillon vorbei und kommt so in den Puckbesitz. Er läuft hinter dem Tor vorbei, spielt mit der Rückhand präzise Coyotes-Verteidiger Oliver Ekman-Larsson im linken Bullykreis an, der direkt zur späten Führung abschließt.

"Ich habe nur normal Forecheck gespielt, versucht das Laufduell zu gewinnen und den Besitz des Pucks zu erlangen", schilderte Hall die Szene. "Es war spät im Spiel und man versucht mehr auf der sicheren Seite zu spielen, als zu sehr ins Risiko zu gehen. Ich habe ihn in ihrer Zone erkämpft, den Zweikampf gewonnen und war in der Lage vorzulegen. Das machte den Unterschied aus."
Eine Szene, wie diese verdeutlicht, warum sich die Coyotes dafür entschieden, ihre Reihen mit Hall zu verstärken, der erst in der Saison 2017/18 als wertvollster Spieler der regulären Saison mit der Hart Trophy ausgezeichnet wurde. Arizona lag zum Zeitpunkt des Trades mit den New Jersey Devils bei den erzielten Toren pro Spiel mit 2,69 nur auf dem 24. Platz in der Liga.

ARI@SJS: Ekman-Larsson trifft nach Halls Pass

Obwohl sie trotzdem den 1. Platz der Pacific Division einnehmen, wissen die Verantwortlichen genau, dass mit einer solchen Quote kaum das ersehnte Ziel, nicht nur in die Stanley Cup Playoffs einzuziehen, sondern auch ein gehöriges Wort um den Titel mitzusprechen, nur schwer zu realisieren sein wird.
"Ich denke das ist einer der Gründe, warum wir Hall geholt haben", verdeutlichte der Torschütze Ekman-Larsson zur Vorbereitung seines Treffers. "Eine Sache, die ich sagen würde ist, dass er gut darin ist, viele Dinge richtig zu machen. Er hat Geschwindigkeit, er kann Forechecken und er kann Spielzüge unter Druck kreieren."
Coyotes-Trainer Rick Tocchet war ebenfalls zufrieden mit dem Debüt seines neuen Stars, der in Anlehnung seines Geburtsjahres erstmals in seiner NHL-Karriere die Nummer 91 am Rücken trägt. Der Vorgesetzte verwies außerdem auf die besonderen Umstände, die Hall noch gehemmt haben könnten.
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"Er hat vielleicht vier Stunden geschlafen, ist quer durch das ganze Land gereist und es war sein erstes Spiel seit ungefähr einer Woche", stellte Tocchet fest. "Nicht schlecht unter diesen Voraussetzungen. Wenn er schon so mit wenig Schlaf spielt, was kann er noch zeigen, wenn er wirklich ausgeruht ist. Beim letzten Tor hat er gezeigt, warum wir ihn haben wollten. Es war großartig für uns."
Hall hatte zuletzt am 10. Dezember für die New Jersey Devils gegen die Dallas Stars gespielt, ehe sie ihn in den folgenden zwei Aufgaben bei den Colorado Avalanche am 13. Dezember und in Arizona am 14. Dezember wegen des bevorstehenden Trades schonten.
Nachdem dieser Wechsel am Montagnachmittag perfekt gemacht wurde, flog Hall im Privatjet von Coyotes Minderheitseigentümer Andrew Barroway über Nacht nach San Jose, wo er um 7.30 Uhr am Morgen ankam. Nach einem kleinen Frühstück, ging es zum Morning Skate mit den neuen Kollegen für 15 Minuten aufs Eis, zurück zum Hotel und einem Mittagsschlaf, ehe das Spiel anstand.
Entsprechend der Umstände blieb Hall für die meiste Zeit des Spiels in 18:22 Minuten Eiszeit mit einem abgegebenen Torschuss eher blass, war aber dann zur entscheidenden Szene doch noch voll auf der Höhe. Seinen Platz hatte er am linken Flügel in einer Reihe neben Center Christian Dvorak und Phil Kessel auf rechts, sowie im Powerplay mit Ekman-Larsson, Dvorak, Kessel und Center Clayton Keller.
"Ich habe mich nicht großartig gefühlt, aber das ist Eishockey", betonte Hall selbst. "Ich wollte einfach nur Teil dieser Gruppe sein und dieses erste Spiel irgendwie rumbringen. Es ist großartig, dass wir gewonnen haben. Dafür sind wir hier und arbeiten. Es war nicht schön, aber darum geht es nicht. Man muss einen Weg finden Einfluss zu nehmen und das Spiel zu gewinnen."
Das Positive für Hall ist, dass er ungewöhnlich früh in der Saison wechseln durfte. "Es sieht so aus, als ob es eine großartige Gruppe von Jungs ist, die es mögen füreinander zu kämpfen und miteinander zu spielen", fasste es Hall zusammen. "Das ist es, was man will. Es ist schön, dass ich nicht erst zur Trading Deadline hierherkam, denn so habe ich genügend Zeit, mich in die Gruppe einzufügen und meine Rolle zu finden."
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Hall wird am heutigen Mittwoch in einer Pressekonferenz in der Gila River Arena vorgestellt und am Donnerstag gegen die Minnesota Wild (Fr. 3.30 Uhr MEZ; NHL.tv) sein Heimdebüt für die Coyotes geben.
"Ich will immer wachsen und besser werden", stellte Hall klar. "Wenn ich ein persönliches Ziel hätte, dann wäre es jedes Spiel sich zu entwickeln, seinen Platz im Kader zu finden und zu wissen, was das Team von einem braucht und man das jeden Abend bringt."
Von daher war es dank der einen Szene, die entscheidend für den Sieg war, ein guter Start für Hall und die Coyotes. Fortsetzung folgt!