Zum ersten Mal in ihrer Franchise-Geschichte sind die St. Louis Blues mit drei Auswärtssiegen in eine Saison gestartet. In den ersten beiden Partien führte die hohe Anzahl an Toren zum Erfolg, nun gewannen die Blues dank ihrer Tiefe und Torwart Jordan Binnington ein enges und offensiv-geführtes Match in Las Vegas.

Perfekter Auftakt für die Blues
Der 3:1-Auswärtssieg bei den Vegas Golden Knights in der T-Mobile Arena machte den perfekten Start für St. Louis perfekt: Erstmals seit der Saison 2017/18 gelang ein 3-0-0-Auftakt. Erstmals überhaupt sogar mit drei Auswärtssiegen. "Es war ein toller Roadtrip für uns", sagte Binnington. "Wir müssen darauf aufbauen und als Team weiter Spaß haben. Wir denken weiter nur von Spiel zu Spiel."
Die Blues sweppten damit ihren Drei-Spiele-Roadtrip zum Saisonauftakt und fanden nach dem 5:3 bei den Colorado Avalanche und dem 7:4 bei den Arizona Coyotes auch in Vegas einen Weg, zu gewinnen. "Es fühlt sich großartig an. Es war nicht leicht, auswärts zu starten, insbesondere in einigen schwer zu bespielenden Arenen. Wir haben uns aber durchgekämpft, füreinander gespielt und das hat zu Siegen geführt", sagte Stürmer Brandon Saad.
In einem engen Duell mit zahlreichen Torschüssen (43:38 zu Gunsten der Golden Knights) half St. Louis nicht nur ein glänzend aufgelegter Torwart Jordan Binnington, der 42 Saves und eine Fangquote von 97,7 Prozent zeigte, sondern auch Tiefe und Secondary Scoring. "Es zeugt von viel Charakter, wenn du es schaffst, auf verschiedene Weise zum Erfolg zu kommen", befand Saad.

STL@VGK: Karlsson verwertet seinen eigenen Nachschuss

Auch kamen die Blues wie schon zweimal in Arizona auf einen Rückstand zurück: Nach einem Querpass von Reilly Smith scheiterte William Karlsson zunächst noch an Binnington, staubte dann aber auf seinen eigenen Torschuss zum 1:0 ab (9.).
Comeback in Las Vegas
Im zweiten Drittel kam St. Louis dann zum Ausgleich. Nach einem geblockten Schuss von Shea Theodore fand Neuzugang Saad die Scheibe im Slot und schoss sie zum 1:1 ins Netz (24.). Es war Saads erster Treffer im Trikot mit der blauen Note auf der Brust.
Der Führungstreffer war dann zum Zungeschnalzen: Torey Krug spielte den Puck steil in die Offensivzone, wo dieser wie am Schnürchen gezogen mit kurzen Direktpässen von Tape zu Tape von Brayden Schenn und Jordan Kyrou zu Vladimir Tarasenko wanderte, der eiskalt aus der Nahdistanz zum 2:1 vollstreckte (50.). "Er hat ein überragendes Spiel abgeliefert und siebenmal aufs Tor geschossen", lobte Trainer Craig Berube. "Er ist gut geskatet, war stark am Puck und ist in die Lücken vorgestoßen. Alle diese Dinge, die er kann, hat er heute gezeigt."

STL@VGK: Tarasenko verwertet Querpass in den Torraum

Schlussendlich schaufelte noch Ivan Barbashev die Scheibe ins mittlerweile leere Tor zum 3:1-Endstand (59.).
"Es war ein richtig gutes Hockey-Spiel von beiden Teams", urteilte Berube. "Wir haben stark defensiv gespielt. Das war beeindruckend", analysierte auch Binnington. "Alle Spieler haben gekämpft. Wir waren physisch und haben gut kommuniziert. Meine Vorderleute haben auch viele Schüsse geblockt, als ich mal nichts sehen konnte."
Secondary Scoring und Kyrous Punkteserie
Mit 15 Toren aus den ersten drei Spielen stellen die Blues mit durchschnittlich 5,0 Treffern pro Partie die zweitbeste Offensive in der gesamten NHL (hinter den Philadelphia Flyers mit 5,33 Toren/Spiel). Hilfreich erwies sich die Tiefe und das Secondary Scoring: St. Louis kann bereits 10 unterschiedliche Torschützen vorweisen. Abgesehen von James Neal steuerte auch jeder eingesetzte Spieler schon mindestens einen Scorerpunkt bei.
Top-Scorer ist übrigens der junge Stürmer Kyrou (23), der in jedem der drei ersten Saisonspiele scorte (2-5-7) und damit eine Punkteserie vorzuweisen hat.
Heim-Auftakt am Samstag
Nach dem perfekten Start auf fremdem Eis sehnen die Blue nun dem Heim-Auftakt entgegen: Am Samstagabend (Sonntag, 2 Uhr MESZ, NHL.tv) sind die Los Angeles Kings zu Gast im Enterprise Center. "Wir konzentrieren und jetzt auf L.A. Sie sind eine gute Mannschaft. Wir nehmen das Momentum mit und sind mit Sicherheit jetzt ein selbstbewusstes Hockey-Team. Wir können uns aber noch weiter steigern", so Berube.
St. Louis beendet den Monat Oktober mit vier Heimspielen in Folge (zweimal gegen L.A., die Colorado Avalanche und die Chicago Blackhawks), ehe ein Vier-Spiele-Roadtrip nach Kalifornien ansteht (Los Angeles Kings, San Jose Sharks, Anaheim Ducks, Winnipeg Jets).
St. Louis ist eines von acht NHL-Teams, das noch ungeschlagen ist. Dieses Kunststück gelang sonst noch den Florida Panthers (3-0-0), Minnesota Wild (3-0-0), Buffalo Sabres (3-0-0), Edmonton Oilers (3-0-0), San Jose Sharks (2-0-0), Carolina Hurricanes (2-0-0) und New Jersey Devils (2-0-0).