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Eine inkonstante Vorstellung und zu viele fahrlässige Puckverluste kostete den Colorado Avalanche das Spiel 3 der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference gegen die San Jose Sharks am Dienstag im Pepsi Center. Die Avalanche lagen bereits im ersten Drittel mit zwei Toren hinten, kamen bis in das dritte Drittel hinein zurück, doch mussten nur 65 Sekunden später den letztendlich spielentscheidenden Treffer hinnehmen. 4:2 stand es nach einem Empty-Net-Goal am Ende für die Sharks, die in der Best-of-7-Serie nun mit 2:1 führen.

Spiel 4 findet am Donnerstag (10 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS; Fr. 4 Uhr MESZ) erneut in Denver statt. Dann brauchen die Avalanche allerdings einen anderen Auftritt vor den eigenen Fans, um nicht noch weiter, womöglich vorentscheidend in der Serie, in Rückstand zu geraten.
"Wir haben gekämpft und acht Minuten vor dem Ende ausgeglichen und ich denke, wir waren am Drücker und hatten gute Aktionen", sagte Avalanche-Kapitän Gabriel Landeskog. "Dann passiert ein Fehler, ein Puckverlust und es endete in unserem Netz."
Der Fehler entstand, als Landeskog und Verteidiger Nikita Zadorov von Sharks-Stürmer Timo Meiers Forechecking unter Druck gesetzt wurden und Landeskogs Versuch, über die Bande zu klären, von Gustav Nyquist gerade noch vor dem Überqueren der Blauen Linie gestoppt wurde. Der Stürmer der Gäste bediente schnell Logan Couture, der San Jose kurz nach dem 2:2-Ausgleich von Colorados Matt Nieto erneut in Führung bringen konnte. Das 2:3 war ein Schock für die Hausherren und deren Fans, die sich davor im Vorteil wähnten.

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"Wir haben eine gute Arbeit gemacht, ins Spiel zurückzukommen und dann werfen wir es weg", zeigte sich Avalanche-Center Nathan MacKinnon, der mit seinem Anschlusstreffer im zweiten Drittel die Aufholjagd einläutete, sichtlich angefressen. "Wir haben zu viele Pucks verloren und schwerwiegende Fehler gemacht, die uns viel gekostet haben. Wir versuchten unser Momentum in der zweiten Hälfte des zweiten und des dritten Drittels zu finden und dann verlieren wir es erneut. Das war unglücklich."
Die Avalanche hatten anschließend die große Chance, im Powerplay noch einmal auszugleichen, doch wie am gesamten Abend blieb das Überzahlspiel (0/4), ebenso wie das der Sharks (0/4), blass. "Unser Powerplay war heute nicht gerade toll, das hat uns auch wehgetan", resümierte MacKinnon weiter, der mit seinem Tor den zwölften Punkt (fünf Tore, sieben Assists) in den Playoffs im siebten Spiel hintereinander verbuchte. Zuletzt schaffte dies für die Avalanche Peter Forsberg im Jahr 2004.
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Wieder einmal wurde deutlich, wie abhängig die Avalanche in der Offensive von MacKinnon, aber auch Landeskog und Mikko Rantanen sind. Einer alleine kann es jedoch nicht richten, wie der Fall von MacKinnon in Spiel 3 zeigt, der als einziger aus dem Trio seine Normalform erreichte. Colorado wird darauf angewiesen sein, dass alle drei gemeinsam in Spiel 4 eine Schippe drauflegen.
"Er arbeitet, er hat derzeit den Biss für dieses Spiel, er arbeitet mit dem Puck und auch abseits von ihm, er fordert ihn", lobte Avalanche-Trainer Jared Bednar seinen Stürmer MacKinnon. "Er ist einer von den Jungs, die versuchen, sich anzubieten und jederzeit für den Puck arbeiten, weil er ihn will. Er möchte den Unterschied machen. Wir brauchen aber ein paar mehr Jungs, die seinem Beispiel folgen."

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Deutliche Worte, die selbst Landeskog und Rantanen mit einbezogen und auch die weiteren offensiven Reihen, von denen die meiste Zeit zu wenig Gefahr ausging. Bednar war sich sicher zu wissen, woran es gelegen hatte, dass seine Schützlinge verloren.
"Wir haben nicht komplett das umgesetzt, wozu wir am Puck in der Lage sind", analysierte er. "Wir müssen uns darauf besinnen, dass unsere Chancen in Spiel 1 und 2 dann kamen, wenn wir die Pucks hinter ihre Verteidiger gebracht haben und sie uns dort erkämpften. Wir waren heute mit dem Puck nicht hartnäckig genug. Wenn wir versuchen, zu nett mit ihm umzugehen, dann führt es leider oft nicht zu Chancen und zu mehr Zeit in der offensiven Zone für uns."
Für die Erfolgsaussichten der Avalanche in Spiel 4 wird entscheidend sein, wie konsequent sie die Vorgaben ihres Trainers umsetzen können und insbesondere die starken Sharks dies zulassen. Eines scheint jedoch sicher: MacKinnon wird erneut mit gutem Beispiel vorangehen und die Mannschaft mit seiner Schnelligkeit und seinem Willen antreiben. Ob er die nötige Unterstützung erhält, dürfte am Ende ebenfalls ausschlaggebend sein.