grubauer_de

Die Colorado Avalanche hatten sich den Ausgang des Spiels der Navy Federal Credit Union Stadium Series 2020 gegen die Los Angeles Kings im U.S. Air Force Academy's Falcon Stadion von Colorado Springs am Samstag sicher anders vorgestellt, denn mit einem 1:3 als Verlierer vom Eis zu gehen. Die Niederlage ist wohl angesichts der Tatsache verkraftbar, dass die Avalanche mittlerweile einen komfortablen Vorsprung von neun Punkten auf die Plätze außerhalb der Qualifikation zu den Stanley Cup Playoffs aufweisen.

Andererseits vergaben sie die große Chance, durch zwei Punkte in dieser Partie, von den St. Louis Blues die Führung in der Western Conference zu übernehmen und wurden stattdessen von den Dallas Stars auf den dritten Platz verdrängt.
Das alles geriet jedoch zur Nebensache, denn die Sorge um einen längerfristigen Ausfall der Nummer 1 Philipp Grubauer, schwebt wie ein Damoklesschwert über der Organisation. Was war passiert? Kings-Stürmer Austin Wagner startete mit dem Puck auf der rechten Seite durch und ließ Colorados Verteidiger Ian Cole stehen. Wagner zog nach innen und Cole versuchte in letzter Sekunde den Weg zuzumachen. Trotzdem kam Wagner zum Abschluss und Grubauer zeigte den Save, doch der rückwärtsfahrende Cole krachte mit dem Hinterteil voran in den deutschen Torhüter und erwischte ihn mit voller Wucht am Kopf, so dass Grubauer zu Boden ging.
"Er ist ein äußerst wichtiger Teil unserer Mannschaft", erläuterte Stürmer Mikko Rantanen. "Ich habe noch keine Information darüber wie schwer die Verletzung wirklich ist, aber es macht nie Spaß, wenn man einen Teamkollegen ausfallen sieht. Doch Verletzungen passieren und wir müssen das einfach wettmachen."
[Klicke hier für die komplette Berichterstattung der Stadium Series 2020 von NHL.com/de]
Der Rosenheimer blieb sichtlich benommen liegen und offenbarte in einer Detaileinstellung des Fernsehens ein schmerzverzerrtes Gesicht. Die bekannten "Grrruuu"-Rufe der Fans im Stadion versuchten ihn aufzubauen. Nach einer Minute erhob er sich und lief unter Unterstützung des medizinischen Personals zur Spielerbank, wo er sich erst einmal auf die Bande stützte, während sich Backup Pavel Francouz spielbereit machte. Grubauer verließ das Eis und begab sich in die Kabine.
"Ja, das ist schlimm", betonte Nathan MacKinnon über den Ausfall. "Ich hoffe, dass es nicht zu lange ist. Aber es ist eine frustrierende Sache."
Die Sorge darüber, dass es eine ernsthaftere Verletzung sein könnte, die Grubauer längerfristig außer Gefecht setzt, war vielen Fans ins Gesicht geschrieben. Schließlich war Grubauer seit dem 1. Januar mit einer Bilanz von 8-3-1 ein großer Rückhalt für sein Team und hatte großen Anteil daran, dass sie sich in dieser Zeit von der Konkurrenz im Kampf um einen Playoff-Platz etwas absetzen konnten.
"Es ist frustrierend, er war zuletzt so gut für uns", sagte auch Kapitän Gabriel Landeskog. "Aber es hat sich nicht auf unser Spiel ausgewirkt. Pavel war zwar kalt, als er reinkam, aber wir wissen, dass wir uns auf ihn verlassen können."
Francouz hat zwar bewiesen, dass er ein guter Vertreter ist und Grubauer ersetzen und ebenfalls für erfolgreiche Spiele sorgen kann, doch was, wenn auch er sich erneut verletzt, wie es bereits im November der Fall war, als beide gleichzeitig ausfielen und die Avalanche prompt in der Tabelle an Boden einbüßten. Damals lag es aber nicht nur an Antoine Bibeau und Adam Werner, ihren Vertretern im Tor.
Auch für das Management ergeben sich nun schwer zu lösende Fragen. Soll ein erfahrener dritter Torhüter verpflichtet werden, bevor das Transferfenster in der NHL an der sogenannten Trade Deadline am Montag kommender Woche, dem 24. Februar geschlossen wird?
"Grubi hat eine Verletzung an der unteren Körperhälfte", berichtete Trainer Jared Bednar in der Pressekonferenz. Prognosen, wie lange Grubauer nicht zur Verfügung steht, wollte er noch nicht abgeben.