TBL@CAR, Sp5: Colton erzielt Treffer vom Kreis

In der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs stehen bereits zwei Sieger fest, zwei weiteren Teams fehlt nur noch ein Sieg, um sich für das Stanley Cup Halbfinale zu qualifizieren.

Die Montreal Canadiens warfen die Winnipeg Jets am Montag mit einem Sweep in vier Spielen aus dem Rennen. Die Tampa Bay Lightning schafften die Qualifikation am Dienstag mit einem 2:0-Auswärtssieg in Spiel 5 gegen die Carolina Hurricanes. Die New York Islanders verschafften sich mit zwei Siegen in Folge eine 3:2-Führung gegen die Boston Bruins und die Vegas Golden Knights drehten die Serie gegen die Colorado Avalanche auf beeindruckende Weise von einem 0:2-Rückstand zu einer 3:2-Führung. Peter DeBoer, der Trainer der Golden Knights, identifizierte nach dem Spiel einen Faktor, der bisher in allen vier Serien auffällig war.
"Mir hat unser komplettes Team gefallen", lobte DeBoer die Mannschaftsleistung und die Beiträge der dritten und vierten Reihe. "Wir sind in dieser Position, mit einer Chance die Serie zu Hause zu gewinnen, weil wir Tiefe haben und vier Reihen und sechs Verteidiger komplett durchwechseln können."
Die Tiefe im Kader half bereits den Canadiens und den Lightning, den Schritt in die nächste Runde zu machen. Bei Montreal besteht die vierte Reihe aus den Veteranen Corey Perry und Eric Staal, sowie Joel Armia. Sie erzielten zusammen acht der 28 Tore der Canadiens. Selbst wenn sie keine Tore markierten, war ihre Qualität gegen die Jets nicht zu übersehen, sie befreiten ihr Team immer wieder aus der eigenen Zone und verlagerten den Druck auf den Gegner.

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Die Lightning sind der Beweis dafür, dass Tiefe ein wichtiger Faktor im Kampf um den Stanley Cup ist. Als sie vergangene Saison den Titel gewannen, spielten sie die meiste Zeit über zwar ohne eine komplette vierte Reihe, die dritte Reihe mit Barclay Goodrow, Blake Coleman und Yanni Gourde war dafür mit 33 Punkten und 13 Toren umso wichtiger.
Dieses Jahr besteht die vierte Reihe aus den Veteranen Tyler Johnson und Pat Maroon und Rookie Ross Colton. Sie glänzen in den entscheidenden Spielen. Colton erzielte beim 2:0 gegen die Hurricanes am Dienstag ein Tor und Maroon schoss das entscheidende Tor im letzten Spiel der ersten Runde gegen die Florida Panthers.
DeBoer setzt in der vierten Reihe bei den Golden Knights auf große und schwere Spieler, die das Spiel für den Gegner unangenehm machen. Bereits in der ersten Runde gegen die Minnesota Wild standen immer wieder die Stürmer Keegan Kolesar, William Carrier und Ryan Reaves im Mittelpunkt. Alle drei sind 1,88 Meter groß und Kolesar ist mit 98 Kilogramm der leichteste der drei. Alle drei sind unter den vier Spielern mit den meisten Checks der Mannschaft. Sie sammeln nicht viele Punkte, stoppen den Gegner aber zuverlässig und kosten ihn viel Kraft.
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"Ryan ist ein wichtiger Teil unserer Führungsriege und ein echter Profi", lobte DeBoer Reaves, obwohl er zwischenzeitlich zwei Spiele gesperrt war und in Spiel 5 nicht eingesetzt wurde. "Man kommt nicht ohne einen tiefen Kader so weit. Jeder muss zu seiner Zeit seinen Beitrag leisten. Anders kommst du nicht an diesen Punkt."
Bei den Islanders ist die vierte Reihe so angesehen und beliebt, dass sie ihren eigenen Spitznamen hat, die "Identity Line". Diese Formation mit Matt Martin, Cal Clutterbuck und Casey Cizikas steht für die Identität und Spielweise der Islanders und fällt durch ein hartes und zugleich effektives Spiel auf.
Clutterbuck führt in den Playoffs alle Spieler mit 62 Checks an, gefolgt von Martin mit 57. Clutterbuck hat mit einem Wert von +4 die drittbeste Plus-Minus-Bilanz der Islanders und er und Cizikas steuerten jeweils zwei Tore bei. In Spiel 2 gegen die Bruins schoss Cizikas das Siegtor in der Verlängerung.

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"Man will immer seinen Beitrag leisten und Tore schießen. Aber am Ende ist das nicht das Ziel unserer Reihe", erklärte Cizikas. "Wir wollen Chaos stiften und Momentum für die Reihe aufbauen, die nach uns kommt und sie in eine gute Position bringen. Das Tor war schön, aber wir werden einfach weiter hart arbeiten und das machen, was uns als Reihe erfolgreich macht und das ist harte Arbeit und Kampfgeist."
Die Bedeutung eines tiefen Kaders auf dem Weg zum Stanley Cup zeigte sich in den vergangenen Jahren immer. Die letzten drei Stanley Cup Champions, die Lightning, St. Louis Blues (2019) und Washington Capitals (2018) konnten allesamt auf starke Leistungen ihrer sonst oft unbesungenen Helden aus den hinteren Reihen bauen. Solche Leistungen sieht man auch dieses Jahr wieder und die Chancen stehen gut, dass am Ende ein Team den Cup in die Höhe stemmt, das auch dank seiner vierten Reihe das beste Team der Playoffs war.