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"Do or die" - Siegen oder fliegen - heißt es für die San Jose Sharks in der Nacht von Sonntag auf Montag (1.30 Uhr MESZ) in Spiel 6 der Serie in der 2. Runde der Stanley Cup Playoffs 2018 in der Western Conference gegen die Vegas Golden Knights. Die Fins müssen sich in vielen Bereichen strecken und dennoch sprechen viele Dinge für das Team Teal...

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In dieser Serie hat nämlich noch kein Team zweimal in Folge gewonnen: Vegas legte zweimal vor, San Jose zog jeweils nach. Nun sind die Golden Knights erneut in Führung gegangen und zwingen die Sharks somit in ein "Elimination Game". Verlieren verboten, heißt das für die Nord-Kalifornier, die voll auf ihre Heimstärke vertrauen: In den Playoffs 2018 hat das kalifornische Team noch kein einziges Mal nach regulärer Spielzeit verloren und drei von vier Partien im SAP Center gewonnen (3-0-1). Die einzige OT-Niederlage war das 3:4 n.V. gegen die Knights in Spiel 3. Die Sharks dürfen sich also berechtigte Hoffnungen machen, am Leben zu bleiben.
Härte, Disziplin und neutrale Zone
Trotz dieser Statistiken muss San Jose aber viel verbessern, um bestehen zu können. Spiel 5, das mit 3:5 in Las Vegas verloren ging, bot zahlreiche Ansatzpunkte. "Die ersten 40 Minuten waren gar nichts", polterte Stürmer Tomas Hertl und spielte auf den 0:4-Rückstand an. "Wir können nicht nur in den letzten zehn Minuten Eishockey spielen und hoffen, dass wir dann noch vier Tore schießen." Zwar kamen die Sharks noch einmal auf 3:4 heran, ehe ein Empty-Net-Treffer ihr Schicksal besiegelte. Coach Peter DeBoer schmetterte das als "Ergebniskosmetik" ab und fordert eine klare Leistungssteigerung. "Wir müssen über längere Strecken mit mehr Härte spielen."
Auch die von Kapitän Joe Pavelski vorgetragene Mängelliste ist lang: "Wir müssen uns mehr um die neutrale Zone kümmern, disziplinierter spielen, härter zum Tor ziehen und von der Strafbank wegbleiben." Ähnlich sieht es auch Hertl: "Wir spielen zu Hause, müssen bereit sein und das Spiel sofort annehmen. Es ist noch nicht vorbei."
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Jones und Fleury als Schlüsselspieler
Dass San Jose dem Gegner wehtun kann, haben sie in dieser Serie bereits bewiesen. Agierten die Sharks über weite Strecken mit viel Tempo, Härte, Disziplin und aggressivem Forechecking, dann wussten sie die gefährlichen Angriffswellen der Knights durchaus auf ein Riff auflaufen zu lassen - gar zu brechen. Basis dafür war aber auch eine konzentrierte Vorstellung und ein starker Goalie Martin Jones (2,29 Gegentore/Spiel, 92,6 Prozent Fangquote), der erneut über sich hinauswachsen muss. Auch brauchen die Fins ein Rezept gegen den schier übermenschlich parierenden Vegas-Torwart Marc-André Fleury (1,68 Gegentore/Spiel, 94,6 Prozent Fangquote). Hier schlugen bislang viel Verkehr vor dem Tor, Sichtbehinderung und schnelle Pässe am besten an.

Erster Einsatz für Thornton?
Sieg oder Sommerpause heißt die simple Rechnung aus Sicht der Kalifornier. Jemand, der San Jose in dieser bedrohlichen Situation helfen könnte, ist Joe Thornton. Die Erfahrung des 38-jährigen Routiniers aus 160 NHL-Playoff-Spielen (27 Tore, 96 Assists, 123 Scorerpunkte) könnte sich für die Sharks als wertvoll erweisen. Allerdings bestritt der Center aufgrund einer Innenband-Verletzung samt Knie-OP seit dem 23. Januar kein Spiel mehr - ist aber seit dem 23. März zurück im Training und arbeitet sich dort immer näher ran. Fraglich ist auch, ob der noch nicht vollkommen fitte Mittelstürmer (1,93 Meter groß, 100 Kilogramm schwer) das enorm hohe Tempo der Golden Knights mitgehen kann - oder ob gerade "Jumbo Joe" derjenige ist, der eben dieses mit seiner Physis und seinen einzigartigen Spielmacher-Qualitäten zu bremsen vermag.