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Am Samstag kommt es zu einem absoluten Spitzenspiel, wenn die Tampa Bay Lightning und die Boston Bruins in Tampa zu Spiel 1 der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs gegeneinander antreten. In der regulären Saison belegten die Lightning am Ende mit 113 Punkten (54-23-5) den ersten Platz der Eastern Conference. Die Bruins waren ihnen mit 112 Punkten (50-20-12) aber dicht auf den Fersen. Nun geht es zwischen den beiden Teams um den Einzig in das Finale der Conference, wo der Gewinner der Serie zwischen den Pittsburgh Penguins und den Washington Capitals wartet.

"Das ist mindestens genauso eine harte Aufgabe, wie die erste Runde", sprach der General Manager der Bruins, Don Sweeney, mit Respekt von den Kontrahenten. "Sie haben nicht viele Lücken. In der regulären Saison waren wir gegen sie recht erfolgreich. Jetzt müssen wir einen Weg finden, das zu wiederholen und vielleicht noch besser zu werden."
In der Tat schlugen sich die Bruins besser gegen die Lightning, als die meisten anderen Teams. Sie gewannen die ersten drei Spiele der Hauptrunde gegen die Mannschaft um Kapitän Steven Stamkos und mussten sich nur einmal, in der letzten Begegnung am 3. April, mit 4:0 geschlagen geben.
Doch die Playoffs haben ihre eigenen Gesetze, die reguläre Saison muss nicht zwingend viel über den Verlauf der Best-of-Seven-Serie aussagen. Die Lightning setzten sich in der ersten Runde ziemlich überzeugend mit 4:1 Siegen gegen die New Jersey Devils durch, die Bruins mussten gegen die Toronto Maple Leafs hingegen alle Register ziehen und rangen die Kanadier nach hartem Kampf erst in Spiel 7 der Serie nieder. Damit hatten die Lightning ein paar Tage länger Pause, was gerade in den Playoffs, wenn die Spieler bereits so viele Partien in den Knochen haben, ein großer Vorteil sein kann.
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"Die Jungs kämpfen. Da sind die paar Tage extra eine gute Sache", betonte auch Lightning-Trainer Jon Cooper. "Aber man darf auch nicht zu lange Pause machen. Der Kampfgeist, die Atmosphäre, das Adrenalin in diesen Spielen ist so am Limit, da will man nicht aus dem Rhythmus kommen."
Für Boston wird es vor allem darauf ankommen, die überragende Offensive der Lightning zu stoppen. In der regulären Saison traf Tampa 290 Mal, öfter als jede andere Mannschaft, während Boston mit 267 Toren immerhin noch den sechsten Platz belegte. Besonders Stamkos und Nikita Kucherov lehrten die gegnerischen Torhüter das Fürchten. Kapitän Stamkos sammelte 27 Tore und 86 Punkte, mehr Zähler hatte er zuletzt 2011/12. Kucherov lieferte die beste Saison seiner Karriere ab, führte lange die Torschützenliste und die Scorer-Wertung der Liga an und kam am Ende auf 39 Tore und 100 Punkte.
"Kucherov ist phänomenal. Er kann Spiele für uns entscheiden", schwärmte Lightning-Verteidiger Victor Hedman von seinem Teamkollegen. "Er punktet nicht nur, er ist überall auf dem Eis. Er übernimmt Verantwortung in der Abwehr. Er bringt die Scheibe tief, wenn es sein muss, aber er kann auch starke Spielzüge einleiten."

Diese Elite in Tampas Offensive müssen die Bruins so gut wie möglich aus dem Spiel nehmen. Wenn das einem Team gelingen kann, dann der Truppe aus Massachusetts. Mit lediglich 211 Gegentoren stellten sie die viertbeste Abwehr der NHL. In den Playoffs sah Torwart Tuukka Rask aber nicht immer glücklich aus. In den sieben Partien gegen die Maple Leafs hielt er nur 89,9 Prozent aller Schüsse und kassierte 2,94 Tore pro Spiel.
"Wir hatten einige Baustellen in der ersten Runde, an denen wir arbeiten müssen", gab GM Sweeney zu. "Wir müssen gegen Tampa von Anfang bis Ende unser bestes Niveau zeigen. Wir gehen selbstbewusst in die Serie. Wir verdienen es hier zu stehen."
Respekt ist da, aber sicher keine Angst. Auf Seiten der Lightning macht man sich wohl die größten Gedanken um das Trio, das Bostons Offensive anführt. Mit Brad Marchand, David Pastrnak und Patrice Bergeron, stehen auch hier absolute Spitzenkräfte im Angriff. Marchand lieferte in der regulären Saison 34 Tore und 85 Punkte, Pastrnak 35 Tore und 80 Punkte und Bergeron 30 Tore und 63 Punkte.
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Doch nun treffen sie auf einen der besten Torhüter der Liga. Andrei Vasilevskiy hatte großen Anteil am Erfolg der Lightning in der regulären Saison und steht im Finale um die Vezina Trophy für den besten Torhüter der Spielzeit. Er kam auf eine Statistik von 91,9 Prozent Fangquote, 2,62 Gegentore pro Spiel und acht Shutouts. Er ist einer der Akteure, die in der Serie den Unterschied machen könnten.
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Am Ende dürfte es eine enge Serie werden. Die Lightning setzten sich in der Atlantic Division und der Eastern Conference durch, doch in den letzten Monaten der Saison waren die Bruins eines der besten Teams der Liga. Die beiden Mannschaften liegen auf einem extrem hohen Niveau dicht beieinander, mit teilweise sehr unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Die Pause könnte den Lightning einen Vorteil geben, ihnen aber auch den Start in die Serie erschweren. Auch der Heimvorteil spricht für Tampa. Doch gerade in den Playoffs kann die starke Defensive der Bruins ausschlaggebend für den Ausgang der Serie sein.