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In der Off-Season ist die Zeit der Genaral Manager gekommen. Während sich die Spieler im verdienten Sommerurlaub befinden und sich mit Konditions- und Krafttraining auf die Saison vorbereiten, basteln die Manager am Kader der nächsten Saison. Mit Weitblick und Verhandlungsgeschick versucht jeder der 31 GMs seine Franchise für den Titelkampf in Position zu bringen. NHL.com/de wirft einen Blick auf die derzeit zehn besten Manager der NHL, unter denen einige Überraschungen warten.

# 10 Marc Bergevin - Montreal Canadiens
Für Marc Bergevin reicht es gerade so für den zehnten Rang. Der Manager der Montreal Canadiens führte die Habs beinahe in die Playoffs und zeigte einen klaren Aufwärtstrend in der vergangenen Saison. Den zehnten Rang erhält Bergevin, weil er mit dem ersten Angebot an einen Restricted Free Agent seit 2013 Mut bewiesen hat und zumindest kurzfristig Spannung kreierte.
Obwohl die Carolina Hurricanes mit dem Angebot an Sebastian Aho gleichziehen, ist der Versuch von Bergevin sein Team auf diesem Weg zu verbessern ein selten gewählter, aber zu honorierender Ansatz.
# 9 Kyle Dubas - Toronto Maple Leafs
Die Toronto Maple Leafs entwickeln sich unter Kyle Dubas immer mehr zum Titelkandidaten. Die Offensive um John Tavares und Auston Matthews war bereits in der vergangenen Saison von gehobener Qualität und durch das Tauschgeschäft um Nazem Kadri und Tyson Barrie bekommen die Leafs in der Defensive weitere Verstärkung. Besonders Barries Fähigkeiten im Spielaufbau werden Toronto in der kommenden Saison zum ernstzunehmenden Kandidaten machen. Dubas' Anteil daran ist nicht unerheblich, doch übernahm er am 11. Mai 2018 bereits ein starkes Grundgerüst, dass er gezielt weiterentwickelt. Sollte der Aufwärtstrend anhalten, wird Dubas sicher auch in dieser Rangliste weiter nach oben klettern.

Kyle Dubas

# 8 John Chayka - Arizona Coyotes
Für den leichten Aufwärtstrend der Arizona Coyotes und die Trades in der Off-Season erhält Manager John Chayka den achten Rang im Manager-Ranking. Unter dem Namen Arizona Coyotes schaffte die Franchise es noch nicht in die Playoffs. Für die Saison 2019/20 ist genau dies das Ziel. Mit Phil Kessel und Carl Soderberg verstärkten sich die Coyotes. Durch gute Verhandlungen Chaykas geht Arizona mit einem stärkeren Team aus den Tauschgeschäften, da für die Tauschpartner besonders der Spielraum unter der Gehaltsobergrenze entscheidend war.
# 7 Dale Tallon - Florida Panthers
Die Florida Panthers verpassten in den vergangenen fünf Spielzeiten viermal den Einzug in die Stanley Cup Playoffs. Nur 2015/16 konnten sie zumindest die erste Runde erreichen. Dale Tallon führt seit 2017 die Geschicke in Florida. Seine Bilanz ist mit einem vierten (2017/18) und einem fünften Platz (2018/19) in der Atlantic Division nicht gut. Die bisherigen Leistungen des Teams würden den siebten Rang nicht rechtfertigen, doch mit der Verpflichtung von Sergei Bobrovsky hat Tallon die Schwachstelle der vergangenen Saison gezielt geschlossen. 280 Gegentreffer mussten die Panthers schlucken und keiner der Torhüter konnte über 90 Prozent der Schüsse parieren, die aufs Tor kamen. Mit dem Karriereende von Roberto Luongo und der Verfügbarkeit von Bobrovsky bot sich Tallon eine Chance, die er ergriffen hat. Dafür gebührt ihm Rang sieben.

Dale Tallon

# 6 Doug Armstrong - St. Louis Blues
Doug Armstrong führte die St. Louis Blues zum ersten Titelgewinn der Franchise-Geschichte. Der erste Rang und auch ein Platz unter den Top-5 bleiben dem Manager der Blues jedoch verwehrt. Armstrong war in der bisherigen Trade- und Free-Agent-Phase wenig aktiv und versucht hauptsächlich die Meistermannschaft zusammenzuhalten. Grundsätzlich sollte dies eine höhere Position rechtfertigen, doch die vergangene Saison war trotz des Titelgewinns nicht perfekt.
St. Louis lag Anfang des Jahres 2019 noch auf dem letzten Platz in der NHL. Erst eine Aufholjagd ermöglichte den Lauf in den Playoffs. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein erneuter Rückschlag die Blues wieder ans Ende der Tabelle wirft. Während sich die anderen Teams weiterentwickeln, bleiben die Blues stehen, das gibt zumindest zu denken.
# 5 David Poile - Nashville Predators
David Poile ist der dienstälteste GM in der NHL. Seit dem 9. Juli 1997 lenkt er die Geschicke der Nashville Predators und baute aus den Predators einen Titelkandidaten. Der große Erfolg sollte Nashville bislang jedoch verwehrt bleiben.
Es scheint gewagt Poile nach dem Trade von P.K. Subban zu den zehn besten Managern zu zählen, doch die Beweggründe für den Tausch sind verständlich und machten diesen Weg notwendig. Nashville stand aufgrund der Vertragssituationen einiger Leistungsträger unter großem Gehaltsdruck und musste eine Entscheidung treffen. Mit Dante Fabbro steht ein starkes Nachwuchstalent bereit, eine größere Rolle in der Defensive zu spielen.

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Mit dem Gegenwert, den Poile für Subban aushandelte, können die Predators die Kadertiefe verbessern und haben gleichzeitig Raum gewonnen, um die Verpflichtung von Matt Duchene zu vollziehen. Mit dem Center verbessern die Predators ihren Angriff und hoffen darauf, dass die Defensive weiterhin stark genug ist. Poiles gewagter Trade könnte sich auszahlen und die Predators erneut zum Titelkandidaten machen.
# 4 Jim Nill - Dallas Stars
Die Dallas Stars zogen in der vergangenen Saison, nach zwei Jahren ohne Playoffs, wieder in die Schlussrunde ein. Für Jim Nill, dem General Manager der Stars war es der Lohn für die Aufbauarbeit der vergangenen Jahre.
Die Stars scheiterten erst im siebten Spiel der zweiten Runde am späteren Champion aus St. Louis. Hierbei wurde die Schwäche der Stars klar ersichtlich. In der regulären Saison stellte Dallas die drittschlechteste Offensive. Nill erkannte dieses Problem und handelte in der Free Agency entsprechend. Die Verpflichtungen von Joe Pavelski und Corey Perry machen Dallas stärker und bringen Nill den vierten Rang im Manager-Ranking.
# 3 Jeff Gorton - New York Rangers
Jeff Gortons großer Coup spült ihn auf den dritten Platz der aktuell besten Manager in der NHL. Gorton konnte an zweiter Stelle im Draft Kaapo Kakko auswählen und brachte so viel Talent in die Offensive der New York Rangers. Mit nur 227 geschossenen Toren in der vergangenen Spielzeit ist der Handlungsbedarf klar erkennbar gewesen.
Während Kakkos Draft durch das Glück der Rangers bei der Draft-Lotterie bedingt war, ging es bei der Verpflichtung von Artemi Panarin darum, sich gegen die anderen Teams durchzusetzen. Panarin war der begehrteste Spieler auf dem Free-Agent-Markt und wird die Rangers-Offensive deutlich beleben.
Gorton weiß, dass sein Top-Goalie Henrik Lundqvist mit 37 Jahren das Karriereende im Blick hat. Mit Kakko und Panarin will der Manager nochmals mit dem schwedischen Schlussmann den Playoffeinzug anvisieren. Der Neuaufbau in New York ist in vollem Gange und ein klarer Plan erkennbar.
# 2 Don Sweeney - Boston Bruins
Während Shero besonders aufgrund seiner in den letzten Wochen getätigten Verpflichtungen auf Rang 1 landet, ist Don Sweeneys zweite Position das Ergebnis einer langfristigen Aufbauarbeit bei den Boston Bruins. Sweeney übernahm die Bruins am 20. Mai 2015 als Nachfolger von Peter Chiarelli.
In Sweeneys erster Saison verpassten die Bruins als vierter der Atlantic Division die Playoffs. Bereits in der darauffolgenden Saison verbesserten sich die Bruins auf den dritten Rang und durften zumindest eine Serie in den Playoffs absolvieren. Trotz der 4:2 Niederlage gegen die Ottawa Senators hielt Bostons Aufwärtstrend an. 2017/18 zogen die Bruins bis in die zweite Playoff-Runde ein und in der vergangenen Saison mussten sie sich erst im siebten Match der Finalserie gegen die St. Louis Blues geschlagen geben.
Der konstante Aufwärtstrend der Bruins ist nicht zuletzt Sweeneys Verdienst, was ihm den zweiten Rang einbringt.
# 1 Ray Shero - New Jersey Devils
Die Spitzenposition unter den GMs geht an Ray Shero von den New Jersey Devils. Nach dem schwachen Abschneiden der Devils in der vergangenen Saison scheint diese Wahl überraschend, doch die bisherigen Aktionen in der Off-Season katapultieren Shero, der seit dem 4. Mai 2015 die Geschicke in New Jersey leitet, auf Rang 1. Die Wahl von Jack Hughes beim Draft war dem Glück in der Lotterie geschuldet. Ein Manager, der den besten Spieler des Jahrgangs auswählen darf sieht immer gut aus.
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Doch auch neben Hughes nutzten die Devils ihren Cap-Space aus, um hochkarätige Spieler nach New Jersey zu locken. Mit P.K. Subban trägt in der kommenden Saison eine Top-Verteidiger das Devils-Jersey. Ebenfalls von den Nashville Predators kommt mit Wayne Simmonds ein geborener Power Forward, der den Devils mehr Physis verleihen wird.
Während für Subban ein hoher Preis im Trade gezahlt werden musste (Steven Santini, Jeremy Davies, zwei Zweitrunden-Draft-Picks) konnten die Devils Simmonds als Free Agent verpflichten. Mit dem bereits bestehenden Kader und den sinnvollen Ergänzungen sollte New Jersey in der kommenden Saison ein ernsthafter Playoff-Kandidat sein.