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Die Schweizer U20-Nationalmannschaft feierte am Montagabend einen wichtigen und deutlichen 7:2-Sieg gegen die Slowakei, obwohl sie ohne Verteidiger Nico Gross antreten musste, der für den Rest des Turniers ausfällt. Das Spiel könnte entscheidend für die Ausgangsposition im Viertelfinale sein, mit dem Sieg hat die Schweiz beste Chancen dem Gruppenersten aus der Gruppe B aus dem Weg zu gehen.

"Das ist schon fast sicher der dritte Platz in der Gruppe, das fühlt sich gut an", feierte Doppeltorschütze Gilian Kohler den Sieg. "Die vielen Tore tun natürlich auch dem Selbstvertrauen gut."
Star des Spiels war Verteidiger Valentin Nussbaumer, der ein Tor und drei Assists lieferte, Matthew Verboon traf einmal und bereitete zwei Tore vor und Gilian Kohler erzielte zwei Tore und einen Assist.
Die Schweizer legten von der ersten Sekunde an los wie die Feuerwehr und setzten die Slowaken sofort unter Druck. Nach knapp acht Minuten wurde dieser Einsatz erstmals mit dem verdienten 1:0 belohnt. Tim Berni prüfte den slowakischen Torwart Samuel Hlavaj mit einem Distanzschuss und Gilian Kohler drückte den danach frei im Torraum liegenden Puck über die Linie. In der elften Minute wurde Kohler im Powerplay per Querpass von Nussbaumer bedient und ließ Hlavaj keine Chance.

Die Vorlagen zu den ersten beiden Toren waren Nussbaumer offenbar noch nicht genug, in der 15. Minute legte Matthew Verboon von der Bande hinter dem Tor auf ihn zurück und der Verteidiger schloss eiskalt zum 3:0 ab. Dem slowakischen Trainer Robert Petrovicky reichte es, er wechselte im Tor Samuel Vyletelka für Hlavaj ein. Die Führung zur Pause ging in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Die Slowakei hatte in den letzten Minuten des ersten Drittels sogar noch Glück, dass es dabei blieb.
Im zweiten Drittel war die Mannschaft von Trainer Thierry Paterlini nicht mehr ganz so torgefährlich, aber weiter dominant. In der 34. Minute spielte Simon Knak im gegnerischen Drittel einen Pass vom Bullykreis zu Gaetan Jobin an der Bande hinter dem Tor, bekam den Puck zurück in den Slot und erhöhte auf 4:0. Fünf Minuten später gab es dann eine kuriose Einlage von dem bis dahin tadellosen Schweizer Torhüter Luca Hollenstein. Er nahm sich hinter seinem Tor mit dem Puck zu viel Zeit und ließ ihn sich von Oliver Okuliar abnehmen, der legte vor das Tor ab und Martin Fasko-Rudas brachte die Scheibe im verwaisten Gehäuse unter. Slowakische Fans, die dadurch Hoffnung gewannen, wurden aber bald enttäuscht. Vier Sekunden vor Ende des Drittels lenkte Sandro Schmid einen Puck von David Aebischer an Vyletelka vorbei ins Tor.
"Hollenstein hat großartige Arbeit geleistet", lobte Verboon den Schweizer Torwart trotz seines Leichtsinnsfehlers vollkommen zurecht. "Er hat uns in Führung gehalten. Als es im dritten Drittel 5:2 stand wurde es etwas eng und wir sind vielleicht ein wenig nervös geworden. Wir haben drei Strafen in Folge kassiert und er stand für uns wie eine Wand im Tor und hat seinen Job gemacht."
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Im Schlussabschnitt schienen die Schweizer sich etwas zu schonen, echte Gefahr kam aber trotzdem nicht auf. Die Slowaken kamen zwar durch einen Querpass von Maxim Cajkovic auf Robert Dzugan und dessen Abschluss zum 5:2, das sollte allerdings auch ihr letzter Grund zur Freude bleiben. Die Schweizer zeigten in der Folge weiter ihre Offensivqualitäten Mika Henauer traf in der 51. Minute per Schlagschuss und Verboon erhöhte mit einem starken Solo auf 7:2. Er lief mit dem Puck auf der rechten Seite in das Drittel der Slowaken, zog zur Mitte und feuerte das Spielgerät entgegen der Bewegungsrichtung des Torhüters in die Maschen.
Die Eidgenossen treffen am Silvesterabend um 19 Uhr in ihrem letzten Spiel der Gruppenphase auf Titelverteidiger Finnland.
"Die Finnen sind natürlich ein echt starkes Team", zollte Verboon dem finalen Gegner Respekt, zeigte sich aber auch selbstbewusst. "Sie sind letztes Jahr Meister geworden. Selbst wenn sie nicht unbedingt immer das talentierteste Team haben, scheinen sie immer eine unglaubliche Chemie im Team zu entwickeln. Klar, sie haben unglaubliche Spieler in Abwehr und Angriff. Das wird ein hartes Spiel für uns, aber so ein 7:2-Sieg gibt einem für das nächste Spiel viel Energie."
USA schlagen die Tschechische Republik in der Verlängerung
Die US-Amerikaner setzten sich gegen Gastgeber Tschechien mit 4:3 nach Verlängerung durch. Shane Pinto baute die beste Überzahl-Statistik des Turniers in der vierten Minute mit dem 1:0 für die USA aus, Libor Zabransky drehte das Spiel jedoch noch im ersten Drittel mit einem Tor in der zehnten Minute und einem erfolgreichen Powerplay in der 19. Minute.

Im zweiten Drittel traf Arthur Kaliyev nach 79 Sekunden zum Ausgleich und Jack Drury brachte die Nordamerikaner erneut in Führung. Die Hausherren gaben sich allerdings sichtbar Mühe ihre Fans in Ostrava nicht zu enttäuschen und Petr Cajka ließ ihre Anhänger in der 49. Minute den Ausgleich feiern. In der Verlängerung dauerte es 3:14 Minuten, ehe Cole Caufield den USA den zusätzlichen Punkt verschaffte.
Da Tschechien durch das Erreichen der Verlängerung einen Punkt erhielt, muss Deutschland im letzten Gruppenspiel am Dienstag um 15 Uhr gegen Russland mindestens einen Punkt holen, um das Viertelfinale zu erreichen.