Shesterkin war in allen Situationen Herr der Lage. Egal, ob bei einem Hammer von Sharks-Verteidiger Erik Karlsson (25.) oder beim Versuch des Schweizers Timo Meier (26.), der in gut 17 Minuten Eiszeit dreimal aufs Tor schoss. Gleich zweimal gab es im zweiten Drittel das Duell Shesterkin gegen Kevin Labanc. Beim ersten Mal (30.) kam der Stürmer der Sharks mit viel Tempo ins Drittel und scheiterte am Keeper. Beim zweiten Versuch (39.) verzog Labanc am langen Pfosten. Auch als Bonino auf einmal frei vor dem Tor der Rangers auftauchte (39.) behielt der Keeper die Übersicht.
Auch im Schlussdrittel hatten die Sharks noch die Möglichkeit, wenigstens einen Punkt bei den Rangers mitzunehmen. Einmal scheiterte Rudolfs Balcers an Georgiev (50.), ein anderes Mal Logan Couture bei Überzahl (51.). Und da auch der letzte Schuss von Meier am Tor vorbei ging, blieb es bei der knappen Niederlage.
"Unser Torwart hat fantastisch gespielt und einige tolle Saves gemacht", lobte Meier Hill, der mit Paraden gegen Julien Gauthier, Chris Kreider, Filip Chytil und Artemi Panarin seine Klasse unter Beweis stellte und gleichzeitig dafür sorgte, dass die Sharks bis zum Schluss die Chance hatten, etwas Zählbares aus Manhattan mitzunehmen und die Serie von drei Siegen in Folge auszubauen.
"Aber wenn wir ein Tor schießen, ist es ein anderes Spiel", meinte Meier weiter. In der Defensive habe das Team unterm Strich einen guten Job gemacht, befand der Schweizer. "Es ist nur die Sache mit der Offensive, diesen Extra-Inch, den man machen muss, um vors Tor zu kommen. Wenn wir das schaffen, werden wir Erfolg haben", sagte der Mann aus Herisau.
Auch Meiers Trainer war der Meinung, dass sich das Team die Möglichkeit erarbeitet hatte, das Spiel zu gewinnen. Allerdings habe man die Offensive nicht ans Laufen gebracht, meinte Boughner. "In der Defensive haben wir gegen Ende ein paar Möglichkeiten zugelassen, weil wir aufgemacht haben. Wir wollten den Großteil des Spiels Puckkontrolle haben und kompakt stehen. Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen."
Nach 24 Spielen (13-10-1) bleiben die Sharks auf Platz vier der Pacific Division, drei Punkte hinter den Anaheim Ducks und einen Zähler vor den Golden Knights. Mit mehr Durchschlagskraft in der Offensive können die Sharks diese Bilanz in den kommenden Wochen noch aufbessern. 62 Tore haben sie bislang in 24 Spielen geschossen - das reicht in der NHL gerade mal für Platz 22. Sturmläufe à la Edmonton erwartet man ja nicht. Aber ein bisschen mehr darf's schon sein. Dann ist San Jose ein ernstzunehmender Kandidat was die Vergabe der Playoff-Plätze angeht.