Josi

"Wir müssen ganz gelassen bleiben. Es steht viel auf dem Spiel und wir dürfen unseren Frust nicht so zeigen. Natürlich gibt es eine Menge Emotionen auf beiden Seiten. Wir müssen nur klug agieren", konstatierte Roman Josi nach der bitteren 4:7-Schlappe in Spiel 3 der Western Conference Zweitrundenserie gegen die Winnipeg Jets und gab damit gleich die Marschroute für das vierte Aufeinandertreffen vor, das in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Bell MTS Place vonstattenging.

Mit hängenden Köpfen trat die Mehrzahl der über 15.000 Besucher des proppenvollen Eishockeytempels in der Hauptstadt von Manitoba die Heimreise an. Winnipeg hatte in den Nashville Predators, die über 60 Minuten einen eindrucksvollen Auftritt hingelegt hatten, seinen Meister gefunden. Mit 2:1 Toren fügte der Stanley Cup-Finalist vom Vorjahr den Jets ihre erste Heimniederlage in den diesjährigen Playoffs zu und egalisierte damit die Serie zum 2:2.
Mit nur 204 Gegentoren in 82 Saisonpartien (Schnitt: 2,48) wiesen die Predators in der regulären Saison die zweitbeste Defensive auf. In den ersten fünf der sechs Aufeinandertreffen mit den Colorado Avalanche kassierte das Team von Peter Laviolette 15 Tore (Schnitt: 3,0), bevor sie mit einem klaren 5:0-Sieg die Avalanche in die Sommerpause schickten.
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15 Tore heimsten sich die Predators auch in den ersten drei Partien gegen die nur äußerst schwer berechenbaren Jets ein. Mit einem Gegentrefferschnitt von 5,0 ist jedoch nur bedingt ein Weiterkommen in das Western Conference Finale zu verwirklichen.
Der diesjährige Presidents' Trophy-Gewinner verfügt aber über jene Qualität, und auch über das notwendige Spielerpotenzial, sich neuen Herausforderungen zu stellen und dem Gegner jenes Spiel aufzudrängen, das diesem die meisten Schwierigkeiten bereitet.

In nur drei ihrer 41 Heimpartien der Saison 2017/18 erzielten die Jets weniger als zwei Tore. Es kommt nicht von ungefähr, dass sie die Spielzeit als offensivstärkstes Team der Western Conference abgeschlossen haben. Einen Schlagabtausch mit ihnen einzugehen oder sich gar undisziplinierte Aktionen zu leisten, ist nicht erfolgversprechend.
Nashvilles Schlüssel zum Erfolg lauteten hinten höchst konzentriert zu agieren, viele Schüsse der Hausherren erst gar nicht bis zu Schlussmann Pekka Rinne durchkommen zu lassen, blocken was es zu blocken gibt und den Körperkontakt mit dem Gegner suchen ohne den Rahmen des Erlaubten zu verlassen.
Obwohl die Predators 27 Checks austeilten gerieten sie nur zweimal in Unterzahl. Auch vom späten Powerplaytreffer durch Patrik Laine, als noch 51 Sekunden auf der Uhr standen, begann in der Defensivabteilung der Gäste nicht das Zittern. 35 Sekunden vor Spielende nahmen die Jets erneut ihren Torwart Connor Hellebuyck zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, die Predators agierten aber auch in dieser kritischen Schlussphase souverän und ließen keine gefährliche Torsituation mehr zu.
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In der gezeigten Verfassung muss den Predators vor Spiel 5, das in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der Bridgestone Arena von Nashville ausgetragen wird (9:30 p.m. ET; NBCSN, HNIC, TVAS), nicht bange sein. Sie möchten nun ihren zurückerkämpften Heimvorteil nutzen.
"Es gibt nichts, was es nicht schon gegeben hätte. Wir konzentrieren uns darauf, das nächste Spiel zu gewinnen. Wir haben eine 'Best-of-3'-Serie. Zwei Spiele davon finden in unserer eigenen Arena statt. Wir haben nun die Chance morgen ein wichtiges Eishockeyspiel zu gewinnen", machte Predators Stürmer Ryan Johansen die Bedeutung der anstehenden Partie klar.