Das Powerplay der Dallas Stars ist in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2023 gegen die Minnesota Wild bislang ein entscheidender Faktor gewesen. Beim 4:0-Heimsieg am Dienstag im American Airlines Center erzielten die Texaner zum vierten Mal in fünf Partien mehrere Treffer in Überzahl. Neun Tore bei numerischer Überlegenheit sind für sie mittlerweile verzeichnet. Damit führen sie in der laufenden K.o.-Runde das Ranking in dieser Kategorie an.

Die Anfälligkeit für Strafzeiten hatte Stars-Trainer Peter DeBoer vor Beginn der Best-of-7-Serie als Achillesferse beim Kontrahenten aus Minnesota ausgemacht. "Wir wussten, dass wir öfters die Gelegenheit zum Powerplay bekommen würden. Unser Ziel war es daher, so viele wie möglich davon zu nutzen. Das haben wir getan und das müssen wir weiterhin tun", erläuterte er nach dem Shutout gegen die Wild in Spiel 5. Nach diesem Triumph vor eigenem Publikum steht es in der Gesamtwertung nunmehr 3:2 für Dallas.
Beim fünften Aufeinandertreffen der beiden Teams waren es Tyler Seguin und Jason Robertson, die den Puck im ersten Drittel in Überzahlsituationen in die Maschen des Wild-Gehäuses beförderten und so eine 2:0-Führung für die Stars herausschossen. Robertson lieferte auch den Assist zu Seguins viertem Powerplaytor in den diesjährigen Playoffs. Der Schütze des 1:0 stellte damit einen Franchise-Rekord auf. Kein anderer Akteur des Klubs hatte es zuvor in einer Serie auf vier Treffer in Überzahl gebracht.
"Für uns war das Powerplay in der Anfangsphase eine günstige Gelegenheit, das Heft in die Hand zu nehmen. Das haben wir geschafft", sagte Vorlagengeber Robertson. Knapp zehn Minuten später schritt er selbst zur Tat und nutzte eine gegen Wild-Verteidiger Jake Middleton verhängte Zweiminutenstrafe zum 2:0.

MIN@DAL, Sp5: Robertson trifft im PP vom Kreis

Beim 2:3 n.2V. in Spiel 1 schlugen die Stars zweimal in Überzahl zu, beim 7:3 in Spiel 2 waren sie dreimal nach Hinausstellungen ihres Gegners erfolgreich und beim 3:2 in Spiel 4 zweimal. Die Erfolgsquote von Dallas beläuft sich nach fünf Auftritten in der Postseason auf 40,9 Prozent. Bei den Wild liegt sie mit 20,0 Prozent bei weniger als der Hälfte.
Nach dem zwei-Tore-Vorsprung zur ersten Pause ließen die Stars im weiteren Verlauf von Spiel 5 nichts mehr anbrennen. Mason Marchment zeichnete für das 3:0 im Zweiten Abschnitt und Ty Dellandrea für den 4:0-Endstand im letzten Drittel verantwortlich.
Coach DeBoer zeigte sich zufrieden mit der Vorstellung seiner Mannen. "Was ich gesehen habe, hat mir durch die Bank gefallen. Jeder spricht von unserem Powerplay, aber auch unser Penalty Killing war heute Abend ausgezeichnet. Im Grunde gilt das schon für die gesamte Saison", gab er zu Protokoll.
Als verlässlicher Punktesammler erwies sich einmal mehr Roope Hintz. Der Angreifer war an drei der vier Tore beim jüngsten Erfolg gegen die Wild mit einem Assist beteiligt. Mit elf Zählern (vier Tore, sieben Assists) führt er die Scorerwertung der Postseason an, vor Mitchell Marner von den Toronto Maple Leafs und Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers, die jeweils zehn Punkte auf dem Konto haben.
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"Roope ist wie geschaffen für die Playoffs", würdigte DeBoer den Stürmer. "Aufgrund seiner kräftigen Statur kann man ihn nicht einschüchtern oder aus dem Spiel nehmen. In der wichtigsten Zeit des Jahres hat er das nächste Level erreicht."
In Topform befindet sich zudem Torhüter Jake Oettinger. Mit einer perfekten Darbietung und 27 Paraden sorgte er für den ersten Playoff-Shutout eines Stars-Goalies seit 2016.
Bei aller Freude über das gewonnene Spiel 5 ist sich DeBoer bewusst, dass Dallas noch ein hartes Stück Arbeit bevorsteht, um in die zweite Runde der Playoffs einzuziehen. "Der letzte Sieg ist immer der schwerste", meinte er im Hinblick auf Spiel 6, das am Freitag in der Xcel Energy Center von St. Paul stattfindet (die Anfangszeit steht noch nicht fest - d. Red.).
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Doch was das Weiterkommen betrifft, gibt sich der verantwortliche Mann an der Bande der Stars optimistisch. "Im Laufe der Serie sind wir immer stärker geworden. In Minnesota haben wir jetzt die Möglichkeit, die Entscheidung herbeizuführen. Die Jungs freuen sich darauf, zumal wir auswärts die gesamte Saison über richtig gut drauf gewesen sind."