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Die Pittsburgh Penguins waren das gar nicht mehr gewohnt. Sie wussten nicht mehr, wie es sich anfühlen würde, eine Serie in den Stanley Cup Playoffs zu verlieren, nachdem sie das letzte Mal am 24. April 2015, also vor über drei Jahren, damals gegen die New York Rangers in der ersten Runde, ebenfalls mit 2:1 nach Verlängerung, ausschieden. Danach hatten sie 2016 und 2017 neun Serien in Folge gewonnen und zweimal den Titel geholt.

Am Montag unterlagen die Penguins in Spiel 6 der zweiten Runde, zu Hause in der PPG Paints Arena, den Washington Capitals mit dem gleichen Ergebnis wie 2015 und verloren die Serie mit 2:4 Spielen.
"Wir haben dieses Gefühl eine Weile nicht erlebt", erzählte Kapitän Sidney Crosby. "Es stinkt uns natürlich, aber du verstehst dann auch, wie schwierig es ist, was wir erreicht haben. Jeder hat das gegeben, was er konnte. Leider hat das nicht gereicht."
Mancher in der Mannschaft, wie Torhüter Matt Murray, die Stürmer Bryan Rust, Jake Guentzel oder der deutsche Tom Kuhnhackl, hatte noch nie zuvor eine Playoffserie in der NHL verloren, weil sie vor drei Jahren noch nicht mit von der Partie waren.
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"Diese Jungs wissen, wie hart es in den Playoffs ist zu gewinnen", betonte Penguins Trainer Mike Sullivan. "Alle Mannschaften sind wirklich gut und der Grat zwischen Siegen und Verlieren ist sehr schmal. Wir haben das für eine lange Zeit nicht erlebt und das ist eine besondere Auszeichnung für unsere Spieler, da sie so viel erreicht haben. Aber natürlich sind wir enttäuscht."
Pittsburgh hat auch allen Grund dazu, denn die Möglichkeit mit dem dritten Stanley Cup in Folge, erstmals seit den New York Islanders 1980 bis 1983, weitere Geschichte zu schreiben, war zum Greifen nahe. Doch Washington hatte etwas dagegen, im dritten Jahr hintereinander in der zweiten Runde gegen die Penguins auszuscheiden.
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"Ich meine, dass wir eine große Chance hatten, es zu wiederholen", verdeutlichte Verteidiger Kris Letang. "Die Mannschaft, die wir haben, die Art, wie wir spielen, ich denke nicht, dass uns der Gegner dominiert hat. Aber wir müssen den Hut vor ihnen ziehen. Sie haben die Chancen genutzt, die wir ihnen gelassen haben. Wir haben in den letzten Jahren Großes geleistet, doch wir erwarten mehr."

Ähnlich sah es Stürmer Evgeni Malkin, der am Ende schon wieder in Richtung Zukunft blickte: "Es ist eine bittere Niederlage, aber wir haben die letzten zwei Jahre unglaublich gut gespielt. Drei Jahre ist so hart. Vielleicht waren wir auch ein bisschen müde. Aber jetzt ist es an der Zeit nach vorne zu schauen."
Keineswegs muss den Penguins dabei Angst und Bange werden. Im Gegenteil! Ihre Leistungsträger sind im besten Eishockeyalter. Crosby und Phil Kessel sind 30, Malkin und Letang 31 und Torhüter Murray gar erst 23 Jahre jung. Hinzu kommen erfolgversprechende Talente, wie Rust oder Guentzel. Das Gerüst für weitere Erfolge in den kommenden Jahren steht, zumal nur die Vertragsverlängerung mit Rust, Ryan Sheahan und Kühnhackl als Restricted Free Agents anstehen und der Rest des Kerns langfristig, oder zumindest bis zum Ende der kommenden Saison, unter Vertrag steht.

Auch der Vorteil, wieder einmal einen ausgedehnten Sommer genießen zu können, um alle kleinen oder größeren Verletzungen oder Blessuren auszukurieren und dann gestärkt ab Oktober durchzustarten und anzugreifen. Dann werden die Penguins sicher erneut zum Favoritenkreis in der Metropolitan Division, der Eastern Conference und letztendlich auch auf den Stanley Cup zählen.