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Die Patrik Laine-Festspiele in der NHL gehen ungebremst weiter. Fünf Tage nachdem der junge Finne im Spiel gegen die St. Louis Blues einen Fünferpack schnürte, schrieb der Stürmer am Donnerstagabend weiter an seiner Legende. Laine markierte beim 6:5-Erfolg seiner Winnipeg Jets über die Chicago Blackhawks im heimischen Bell MTS Place seine NHL-Karrieretreffer 100 und 101 und passierte damit als viertjüngster Spieler der Ligageschichte diesen Meilenstein.

Beeindruckend für einen jungen Mann, der vom ersten Tage seiner NHL-Karriere an mit extrem hohen Erwartungen konfrontiert wurde und diese ständig zu erfüllen, ja sogar häufig zu übertreffen wusste.
In seiner erfolgreichen Rookie-Saison 2016/17 überzeugte er die Eishockey-Szene auf Anhieb mit 36 Treffern. Die danach aufkommende Frage, ob er denn im folgenden Jahr womöglich die 40-Tore-Marke übertreffen könne, wurde nach der Runde 2017/18 mit einem eindeutigen 'Ja' von ihm positiv beantwortet. Laine erzielte in seinem zweiten NHL-Jahr 44 Tore.
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Aktuell stellt sich der Finne einmal mehr prominent in das Schaufenster des Welteishockeys. Er ließ, nach einem für seine Verhältnisse mäßigen Saisonstart im Oktober, einen Rekord-November folgen, steuerte in diesem 18 Treffer zum Teamerfolg bei und er knackte im Alter von 20 Jahren und 224 Tagen die 100-Tore-Marke als viertjüngster Spieler in der über 100-jährigen Ligageschichte.
Mehr Tore in einem einzigen Monat gelangen seit 1971 lediglich Teemu Selanne (20 im März 1993), Wayne Gretzky (19 im Dezember 1981 und Januar 1984), Mario Lemieux (19 im Dezember 1988), Pat Lafontaine (19 im Januar 1992) und Pavel Bure (19 im März 1994).
Es ist erst seine dritte NHL-Saison, doch Laine offenbart der Eishockeywelt eine glanzvolle Perspektive, bei der nach oben keine Grenzen abzusehen scheinen.

CHI@WPG: Laine trifft per Rebound zum 100. Mal

Am Donnerstag machten die Blackhawks einmal mehr Bekanntschaft mit der überragenden Klasse des Nummer 2-Draft Picks der Jets aus dem Jahre 2016.
Neben Nikolaj Ehlers, dem ein Hattrick gelang, glänzte gegen Chicago vor allem Doppeltorschütze Laine. Laine traf bereits in der zweiten Spielminute des Eröffnungsdrittels zum 1:0 für die Hausherren. Es war sein Treffer Nummer 100, also jenes Tor, durch das er nach Größen wie Wayne Gretzky (20 Jahre, 40 Tage), Jimmy Carson (20 Jahre, 116 Tage) und Brian Bellows (20 Jahre, 179 Tage) der viertjüngste Spieler mit 100 Treffern wurde.
"Mir war klar, dass das Tor schon mal fallen würde", meinte Laine hinterher scheinbar gelassen. "Wenn Du hart arbeitest, dann ist es irgendwann so weit. Ich freue mich, dass das Thema damit erledigt ist. Jetzt versuche ich die 200-Tore-Marke zu erreichen. Wichtig war, dass wir heute gewonnen haben."

CHI@WPG: Laine schnappt sich den Puck und trifft

Laine, der mit seinem zweiten Treffer des Abends, in der zweiten Minute des Schlussdrittels, sogar noch das 5:3 für seine Farben folgen ließ und dadurch mit 21 Treffern die Führung in der Torjägerliste übernahm, ergänzte: "Ich habe das Gefühl, dass viele meiner Schüsse im Netz landen. Deswegen versuche ich es aus allen Lagen abzuschließen."
Wie eine indirekte Drohung an die Konkurrenz klang hingegen sein Ausblick in Richtung Zukunft: "Ich kann grundsätzlich viel besser spielen. Die Anzahl der Tore erzählt nicht immer die ganze Geschichte. Selbst heute Abend hätte ich vieles noch besser machen können."
Durch Ehlers und Laines Treffsicherheit in dieser Partie ging fast unter, dass Blake Wheeler und Mark Scheifele drei Punkte zum Teamerfolg der Jets beitrugen. Hierfür wären sie in vielen anderen Spielen ausdrücklich erwähnt und gelobt worden. Doch an diesem Abend gerieten ihre Leistungen etwas in den Hintergrund.
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Auch Wheeler lobte überschwänglich den jungen Teamkollegen und hatte für ihn nur Superlative übrig: "So etwas habe ich noch nie gesehen. Elf Tore von einem Spieler in nur einer Woche. Das nenne ich mal einen Lauf. Wenn man ihn fragt, warum er einmal ein paar Spiele hintereinander nicht getroffen hat, dann muss man halt mit so einer Antwort auf dem Eis rechnen. Er ist ein solcher Typ von Spieler. Es ist ein großer Segen einen solchen Mann im eigenen Team zu haben. Egal wie das Spiel gerade läuft, mit einem Teamkameraden wie ihm, hast Du immer eine Chance auf den Sieg."
Noch nicht einmal 21 Jahre alt und schon dermaßen angesehen bei den Kollegen, Spieler von einem solchen Kaliber sind selbst in der durchgängig hochkarätig besetzten NHL alles andere als eine Selbstverständlichkeit.