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Die Entscheidung in der Playoff-Serie zwischen den Dallas Stars und den St. Louis Blues ist vertagt. Am Sonntag unterlag das Team aus Texas der Vertretung aus Missouri in Spiel 6 der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs der Western Conference zu Hause im American Airlines Center mit 1:4. Die Partie wurde im letzten Drittel entschieden, als sich Torwart Ben Bishop verletzte und die Blues innerhalb von 33 Sekunden zweimal trafen. Damit kommt es nun am Dienstag in St. Louis zum alles entscheidenden siebten Aufeinandertreffen.

"So ist Eishockey, man spielt und versucht Chancen zu kreieren", erklärte Jamie Benn, der Kapitän der Stars, nach dem Spiel. "Wir wussten, dass es eine lange Serie wird, sie haben ein gutes Team. Sie bringen als Mannschaft eine gute Defensivleistung und haben einen großartigen Torwart. Jetzt müssen wir einen Weg finden, an ihnen vorbeizukommen und Tore zu schießen."
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Die Partie war hart umkämpft, genau wie die vorherigen fünf Begegnungen. Es ging hin und her. Beide Teams hatten ihre starken Phasen. Keines konnte zunächst entscheidend die Oberhand gewinnen. Zuvor war kein Duell der Serie mit mehr als zwei Toren Vorsprung entschieden worden. Das lag vor allem daran, dass zwei der besten Defensivabteilungen der Liga und mit Bishop und Jordan Binnington die einzigen beiden Torhüter aufeinandertreffen, die in der regulären Saison weniger als zwei Tore pro Spiel kassierten. So ging es in Spiel 6 denkbar knapp mit 2:1 in den Schlussabschnitt, alles war offen.
In der druckvollen letzten Periode erfolgte der entscheidende Akt des Spiels. Die Stars befanden sich auf Augenhöhe, erarbeiteten sich Chancen und standen hinten stabil. Dann brachte Blues-Verteidiger Colton Parayko einen seiner gefürchteten Schlagschüsse an. Torhüter Bishop hatte wenig Sicht und bekam den Puck ans linke Schlüsselbein. Der Goalie ging zu Boden und wälzte sich vor Schmerzen auf dem Eis. Das Spiel wurde jedoch nicht unterbrochen. Jaden Schwartz nutzte die Gelegenheit und hob den Puck ins verwaiste Tor zum 3:1.

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"Ich habe einfach versucht, das Tor zu treffen", sagte Parayko zu der fraglichen Szene. "Ich wollte die Scheibe an allen Spielern vorbeibringen und eine freie Ecke im Netz finden. Ich habe nie die Absicht gehabt, einen Gegner zu verletzen."
Bishop biss die Zähne zusammen und blieb zunächst im Spiel, kassierte jedoch 33 Sekunden später den nächsten Gegentreffer und ging anschließend mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Eis. Anton Khudobin ersetzte ihn. Sollte Bishop länger ausfallen, wäre dies ein enormer Verlust. Er war für die Stars bisher einer der Erfolgsgarant in den Playoffs.
Parayko nahm mit seinem Schlagschuss fraglos entscheidenden Einfluss auf das Spiel. Durch die beiden Treffer im Anschluss innerhalb von nicht einmal einer Minute waren die Stars geschlagen. Sie versuchten zwar alles, um der Partie noch einmal eine Wendung zu geben. Doch das Abwehrbollwerk der Blues war nicht mehr zu überwinden.
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"Das war eine Ermessensentscheidung des Schiedsrichters, ob er denkt, dass eine Verletzung vorliegt und wie ernst sie ist", nahm Stars-Trainer Jim Montgomery den Referee vor Kritik in Schutz. "Bishop geht es gut, er war nicht ernsthaft verletzt. Wir wollten aber dennoch Khudobin bringen. Das war ein normaler Wechsel", erläuterte der Coach weiter.
Am Dienstag in Spiel 7 geht es im Enterprise Center von St. Louis nun um alles oder nichts. Der Verlierer muss in die Sommerpause, der Gewinner steht im Conference Finale.
"Ich habe ein gutes Gefühl, was Spiel 7 angeht", zeigte sich Montgomery selbstbewusst. "Als ich als Kind auf der Straße oder mit meinem Cousin in unserem Keller gespielt habe, war jede Begegnung ein Spiel 7. Deshalb freue ich mich schon auf dieses Duell."