Die Carolina Hurricanes sind nicht aufzuhalten. Das 3:0, welches sich am Donnerstag im Spiel gegen die Boston Bruins ereignet hatte, war bereits der sechste Sieg im sechsten Spiel. Die Hurricanes haben dadurch den besten Saisonstart der Franchise-Geschichte hingelegt.

"Ich freue mich einfach, gewonnen zu haben" sagte ein glücklicher Torwart Frederik Andersen. "Das ist jeden Abend unser Ziel. Und darauf kommt es an." Er selbst präsentierte sich einmal mehr in Bestform. Andersen parierte alle 33 Schüsse, die auf sein Tor kamen. Dies war sein erster Shutout in dieser Saison. Er stand in allen sechs Saisonspielen im Tor und erreichte eine durchschnittliche Save-Quote von starken 95,6 Prozent. Trainer Rod Brind'Amour lobt: "Unser Torwart war in diesen sechs Spielen einfach überragend."
Zudem erwies sich der Angriff einmal mehr als effektiv. Tony DeAngelo erzielte in der 16. Spielminute per Distanzschuss den Führungstreffer zum 1:0. Jesperi Kotkaniemi trug seinen Teil dazu bei, indem er sich clever vor dem gegnerischen Tor positionierte und Torwart Jeremy Swayman die Sicht blockierte. "Immer, wenn der Torwart uns nicht sehen kann, macht es dem Puck irgendwie leichter, ins Tor zu kommen", sagte DeAngelo. "Alle unsere Stürmer machen einen tollen Job, um dorthin zu gelangen. Wir haben immer Verkehr vor dem gegnerischen Tor."

BOS@CAR: Niederreiters Pass wird rein abgefälscht

Im zweiten Spielabschnitt war es der Schweizer Nino Niederreiter, der einen schnellen und hinter dem eigenen Tor beginnenden Angriff mit dem Treffer zum 2:0 abschloss. In den letzten Sekunden des Spiels, als die Bruins ihren Torwart aus dem Spiel genommen hatten und vergeblich auf den Anschlusstreffer drängten, sorgte Andrei Svechnikov mit dem 3:0 für die endgültige Entscheidung. "Wir sind gegen eine gute Mannschaft angetreten", zollte Bostons Trainer Bruce Cassidy dem Gegner Respekt.
Niederreiter präsentierte sich in Bestform. Bereits im vorherigen Spiel gegen die Toronto Maple Leafs hatte er getroffen. Drei Tore in sechs Spielen sind seine Ausbeute. Gegen die Bruins lieferte er wohl sein bestes Spiel dieser Saison ab. Mit seinen vier Torschüssen war er der auffälligste Spieler seiner Mannschaft. Der Flügelstürmer arbeitete zudem viel für sein Team, trug den Puck in das gegnerische Drittel und schaffte Räume für seine Mitspieler.
"Es macht immer mehr Spaß, wenn man gewinnt und es macht es um einiges einfacher", hatte Niederreiter unter der Woche gesagt. "Es ist wichtig, dass wir unser Spiel spielen, wie wir es gewohnt sind. Es gibt noch ein paar Dinge, bei denen wir uns steigern müssen, aber insgesamt machen wir das schon wirklich gut."
Die Hurricanes haben in den ersten sechs Spielen durchschnittlich 4,17 Tore erzielt. Dies ist der fünftbeste Wert der NHL. Selbigen Rang belegt das Überzahlspiel mit einer Erfolgsquote von 29,2 Prozent. Das Prunkstück dieser Mannschaft ist allerdings die Defensive. Nur 1,33 Gegentore pro Spiel ist der beste Wert der Liga. Selbst in Unterzahl ist Carolina schwer zu bezwingen. Die Penalty-Kill-Quote beläuft sich auf 92 Prozent. Lediglich die Pittsburgh Penguins (94,1 Prozent) lassen beim gegnerischen Powerplay noch weniger Tore zu.
Kein Wunder also, dass in der PNC Arena wieder einmal eine ausgelassene Stimmung herrschte. "Das ist ein tolles Publikum", lobte der Center Jordan Staal. "Ich habe das Gefühl, immer wenn Boston hier gegen uns spielt, ist die Atmosphäre sogar noch besser als sonst. Unser Team hat gegen diesen Gegner schon so einiges durchgemacht." Was er damit meint: Die Bruins bezwangen die Hurricanes in den Playoffs der Spielzeiten 2018/19 sowie 2019/20 und beendeten damit deren Träume vom Stanley Cup. "Wir wollten einfach eine gute Vorstellung abgeben", führt Staal fort. "Das ist ein sehr gutes Team. Es ist großartig, an der Spitze zu stehen."
Allzu viel Zeit, um sich über die Erfolgsserie zu freuen, bleibt allerdings nicht. Bereits am Freitag werden die bislang sieglosen Chicago Blackhawks in Carolina zu Gast sein (7:00 p.m. ET; NHL.tv; Samstag 1:00 a.m. MESZ). "Diese Back-to-Back-Spiele sind hart", weiß Trainer Brind'Amour. "Bislang haben wir in dieser Saison noch keine Enttäuschung erlebt. Das ist ein gutes Zeichen. Also möchte ich das auch morgen nicht haben."